Lockdown-Maßnahmen

Gastgewerbe fordert mehr Verlässlichkeit vom Bund

ein geschlossenes Restaurant
Gastronomen und Hoteliers kritisieren zunehmend, dass ihnen die Politik keine Planbarkeit und Verlässlichkeit hinsichtlich möglicher Öffnungen bietet. (© structuresxx/stock.adobe.com)
Das Gastgewerbe im Südwesten Deutschlands fürchtet weitere Wochen ohne Öffnungsperspektiven. Auch die widersprüchlichen Angaben der Politiker lasse die Branche im Ungewissen.
Mittwoch, 03.02.2021, 13:54 Uhr, Autor: Thomas Hack

Das Südwest-Gastgewerbe hat bekanntgegeben, dass es weitere perspektivenlose Wochen befürchtet, wie es mittlerweile so manche Äußerung von Bund und Ländern vermuten lässt. Die Politik vermittle nicht den Eindruck, dass konkrete Öffnungen bevorstünden, ließ der für Grundsatzfragen zuständige Geschäftsführer des Branchenverbandes Dehoga Baden-Württemberg, Tobias Zwiener, diesbezüglich verlauten. Insofern habe man auch keine großen Erwartungen an die Konferenz am kommenden Mittwoch, bei welcher über das Weiterverfahren der bestehenden Beschränkungen debattiert wird.

Wirtschaftliche Perspektiven nötig

Zwiener forderte von der Politik eine „richtige Abwägung zwischen dem Eröffnungsbegehren der Betriebe und dem notwendigen Infektionsschutz“, vor allem aber Verlässlichkeit: „Eine Öffnung, der auf dem Fuß die erneute Schließung bei steigenden Inzidenzwerten folgt, hilft den Betrieben nicht weiter. Eine wirtschaftliche Perspektive erhalten die Betriebe nur, wenn auch eine längerfristig gesicherte Öffnung möglich ist, nicht zuletzt um auch die Anlaufkosten und den Fortbestand zu erwirtschaften.“

„Widersprüchliche Angaben lassen Unternehmer verzweifeln“

Zwiener sagte, widersprüchliche Angaben von Politikern über eine Zielzahl bei der Sieben-Tages-Inzidenz sorgten in der Branche derzeit für zusätzliche Verunsicherung. „Neben den ausgerufenen 50 Personen pro 100 000 Einwohner wird nun von 25 oder gar 10 gesprochen, dass lässt viele Unternehmer und Unternehmerinnen verzweifeln, weil sie ihre Öffnungsperspektive schwinden sehen.“ (lsw/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Gastronom an der Theke mit Pc, Block und Stift
Wirtschaftslage
Wirtschaftslage

Corona-Einschränkungen bremsen Erholung

Der Gastgewerbeumsatz im April 2021 ist um 6,3 Prozent gegenüber Vormonat gesunken. Ursächlich für den Rückgang sind die Bundesnotbremse und das Beherbergungsverbot, auch über Ostern.
Geld, Stift, Block und Taschenrechner
Wirtschaftslage
Wirtschaftslage

Gastgewerbeumsatz leicht gestiegen

Der Gastgewerbeumsatz ist im Februar 2021 um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Somit bleibt er 67,9 Prozent unter Vorkrisenniveau. Das teilte das Statistische Landesamt am Dienstag in Düsseldorf mit.
Eine Kellnerin in einem Restaurant
Corona-Perspektiven
Corona-Perspektiven

„Ab 1. April alle Branchen in Berlin öffnen!“

Der Mittelstands-Verband fordert den Berliner Senat auf, ab 1. April Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel in der deutschen Hauptstadt zu öffnen.
Markus Söder
Lockdown
Lockdown

Söder: „Öffnungskonzepte für Gastronomie nur schwer möglich“

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat weitere Corona-Lockerungen im Freistaat in Aussicht gestellt – die Gastronomie bleibt jedoch außen vor.
Mario Voigt
Politik & Gastgewerbe
Politik & Gastgewerbe

CDU-Fraktionschef lässt auf Gastro-Lockerungen hoffen

Sofern die Zahlen stimmen, müssen gastronomische und touristische Lockerungen zu Ostern auch nicht abgesagt werden – so Mario Vogt, der CDU-Landtagsfraktionschef von Thüringen.
Guido Zöllick
Osterurlaub-Diskussion
Osterurlaub-Diskussion

Zöllick: „Ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche“

Mit den aktuellen Osterurlaub-Diskussionen wächst der Unmut in der Branche weiter: Dehoga-Präsident Zöllick fordert nun schnelle Auszahlungen und konkrete Öffnungsperspektiven.
Ein Härtefallmanager in einem Hotel
Hilfsgelder
Hilfsgelder

CDU-Politiker fordert „Härtefallmanager“ für Gastbetriebe

Da Kreisabgeordnete die Gastbetriebe vor Ort am besten kennen, könnten diese mithelfen, die Entscheidung des Bundes über Hilfsgelder zu beschleunigen – so der Vorschlag eines CDU-Abgeordneten.