Ein „Nichts“ statt dem Griensteidl
Im »Rien« soll dabei nicht nichts passieren, schreibt der „Falstaff“, sondern jungen Kreativen eine Bühne geboten werden. Das gilt für Künstler, Musiker und Designer, aber auch für die Kulinarik. Für die Küche des »Rien« zeichnen Simon Kotvojs (vormals »Mochi«) und Lucas Steindorfer (unter anderem »Tian« und »Die Liebe«) – beides Schüler von Christian Petz – gleichermaßen verantwortlich.
Geboten wird eine reduzierte Karte im Kaffee- bzw. Wirtshaus und an der Bar, es sollte »eine vernünftige Qualität zu vernünftigen Preisen geben«. Man wolle sich bei den Produkten an den K. u. K. Ländern orientieren und die traditionsreiche Küche ins Hier und Jetzt holen, skizziert Steindorfer die Küchenlinie, die gerade am Entstehen ist, »wir wollen experimentieren und schauen, was möglich ist.« Dazu gehöre es auch, Zutaten selbst in Wiesen und Wäldern zu sammeln, Tiere ganz zu verwerten und durch die Einschränkung auf die ehemaligen Kronländer herauszufinden, wie man die eigene Kreativität mit dem Kaffeehaus als Klammer fordern könne. »Es wird auch alt-österreichisches Comfort-Food wie ein Gulasch à la Oma serviert, allerdings immer mit einem modernen Twist«, so Steindorfer zum „Falstaff“. »Wir bieten ein Labor für Leute, die sich nach ihrem Engagement im ›Rien‹ selbstständig machen möchten«, erzählt Felsner, der auch Gastspiele von Köchen aus den Bundesländern andenkt. »Wir wollen mit den Leuten gemeinsam entscheiden, wohin die Reise geht.«
Und wo die Reise hingeht, das können auch die Gäste mitbestimmen: in Form von offenen Diskursen, die im »Rien« zu verschiedensten Themen ermöglicht werden sollten. Dabei geht es dem Team laut „Falstaff“ in erster Linie darum, im »Rien« einen Ort für die Wiener zu etablieren und einen Kontrapunkt zur touristisch geprägten Innenstadt zu setzen. (Falstaff/CK)