„Dry January“ – Wie der Alkoholverzicht das Konsumverhalten verändert
Ins neue Jahr mit guten Vorsätzen zu starten, hat Tradition. Mit dem Dry January, bei dem im Januar auf Alkohol verzichtet wird, und dem Veganuary, der den Fokus auf eine pflanzenbasierte Ernährung legt, genießt dieser Trend zu gesundem und bewusstem Konsum vor allem in den ersten Wochen des Jahres besondere Aufmerksamkeit.
Dabei geht es um mehr als nur einen alkoholfreien oder fleischfreien Jahresbeginn – sie spiegeln vielmehr einen tiefgreifenden Wandel im Konsumverhalten wider.
Der globale Finanztechnologie-Anbieter SumUp wirft in seiner aktuellen Analyse* einen Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des „Dry January“. Wie stark macht sich das veränderte Konsumverhalten im Handel bemerkbar? Wie wirkt sich der Trend wirtschaftlich auf die verschiedenen Branchen aus?
Verändertes Konsumverhalten in verschiedenen Branchen
Die SumUp-Analyse* zeigt: Händler, die sich auf alkoholhaltige Getränke spezialisiert haben, wie zum Beispiel Weinläden, verbuchen im Januar deutlich weniger Einnahmen. Im Vergleich zum Dezember 2024 geben Verbraucher im Januar 2025 um bis zu 59 Prozent weniger für Alkohol aus. Dies spiegelt sich auch in den Transaktionen wider, die im Januar 2025 im direkten Vergleich zum Dezember 2024 um 56 Prozent zurückgegangen sind.
Die SumUp-Analyse zeigt aber auch, dass die Verbraucher nicht ganz so willensstark sind. Bereits in der 2. Woche des neuen Jahres zeigt sich in diesem Segment im Vergleich zur ersten Januarwoche ein leichter Anstieg der Einnahmen um fast 19 Prozent.
In den Bars und Clubs bleibt es aber bei der Zurückhaltung. Hier geben Konsumenten im Vergleich zum Dezember 2024 „nur“ 28 Prozent weniger aus. Das veränderte Konsumverhalten bleibt jedoch etwas länger als in Weinläden bestehen und ändert sich erst ganz langsam in der dritten Januarwoche. Die Ausgaben nehmen hier im Vergleich zur ersten Januarwoche um 4 Prozent wieder leicht zu.
Mit Blick auf die Regionen wird deutlich, dass Großstädte mit ihrer vielfältigen Konsumkultur und ihrem ausschweifenden Nachtleben stärker betroffen sind. In Essen (35,8 Prozent weniger Einnahmen), Köln (minus 33,5 Prozent) und München (minus 31,1 Prozent) sind die Auswirkungen besonders deutlich sichtbar.
Gastronomie passt sich an
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Interesse am bewussten und gesunden Lebensstil direkte Auswirkungen auf das Kaufverhalten hat. Während einige Branchen davon nicht profitieren, zeigen sich bei anderen aber auch leicht positive Effekte. So legen die Einnahmen bei Gewerbetreibenden in der Fitness- und Wellness-Branche mit sechs Prozent im Vergleich zum letzten Jahr leicht zu.
Auch in der Gastronomie versuchen Betreiber, den sich verändernden Bedürfnissen langfristig gerecht zu werden. So bietet mittlerweile mehr als jedes zweite Restaurant (52,2 Prozent) vegetarische und/oder vegane Speisen an, 43,5 Prozent setzen auf Bio-Produkte**.
*Methodik Datenabfrage: Die SumUp-Auswertung hat anonymisierte Transaktionen, also über SumUp getätigte Zahlungen, bundesweit und für deutsche Großstädte vom 1. bis 21. Januar 2025 ausgewertet. Bei der Analyse handelt es sich um eine Vergleichswertanalyse, wobei die Zeiträume vom 1. bis 21. Januar 2024 und vom 1. bis 21. Dezember 2024 als Vergleichswerte fungierten.
**Angaben stammen aus der SumUp-Händlerumfrage, die einmal im Quartal zu verschiedenen aktuellen Themen stattfindet. An der hier zitierten Umfrage, die vom 2.5. bis 9.5.2023 mit Fokus auf „Diversity und Nachhaltigkeit“ durchgeführt wurde, nahmen insgesamt 2.681 SumUp-Händler in Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich teil.
(SumUp/SAKL)