Lieferdienste

Delivery Hero schreibt rote Zahlen

Ein Auslieferer von Delivery Hero
Der Lieferdienst Delivery Hero ist in den DAX eingegangen und verdient dennoch bisher keinen Euro. (©alphaspirit/stock.adobe.com)
Bis zu 100 Millionen Kunden im Monat bestellen Essen über die Plattformen von Delivery Hero. Der Dax-Neuling wächst stark und ist global aktiv. Geld verdient er damit aber noch nicht.
Donnerstag, 20.08.2020, 12:32 Uhr, Autor: Thomas Hack

Deutsche Verbraucher haben mit dem neuen Dax-Unternehmen und einstigen Start-up Delivery Hero schon länger keine Berührung mehr. Zwar betreibt der Lieferdienst in mehr als 40 Ländern Bestellplattformen für Essen lokaler Anbieter und beschäftigt 25 000 Mitarbeiter, davon rund 1300 in Berlin. Doch im vergangenen Jahr verkauften die Verantwortlichen das gesamte Deutschland-Geschäft.

Vermittler zwischen Restaurants und Kunden

Delivery Hero verdiente knapp eine Milliarde Euro mit dem Deal und investierte weiter kräftig in Märkte im Nahen Osten sowie in Nordafrika. Im vergangenen Jahr kam mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes in Höhe von 1,2 Milliarden Euro aus diesen Regionen. Auch in Asien ist Delivery Hero stark. In Europa ist der Konzern hingegen fast ausschließlich in nord- und osteuropäischen Ländern aktiv. Im Westen sieht Konzernchef Niklas Östberg zu wenig Wachstumspotenzial. Gegründet wurde Delivery Hero im Jahr 2011 als GmbH. Auf seiner Plattform vermittelt der Konzern auf Provisionsbasis Lieferdienste zwischen Restaurants und deren Kunden. Allerdings betreibt Delivery Hero auch eigene Lieferdienste und Großküchen.

Rote Zahlen trotz Millionenerlösen

2017 ging der Konzern an die Börse. Die Umsätze steigen seit Jahren stark. Im laufenden Jahr rechnet Delivery Hero mit Erlösen zwischen 2,6 und 2,8 Milliarden Euro – trotz Corona. Das Unternehmen gilt als ein Gewinner der Krise – was sich auch im Aktienkurs widerspiegelt. Durch den Verkauf der Deutschland-Marken erzielte Delivery Hero im vergangenen Jahr zwar einen Gewinn. Doch operativ schreibt das Unternehmen weiterhin rote Zahlen. Wann das laufende Geschäft die Kosten decken könnte, lässt das Unternehmen bislang offen. Es sei weiter im Aufbau, hob das Management nach dem Dax-Aufstieg hervor. „Die Aufnahme in den Dax ist die Bestätigung, dass der Kapitalmarkt an unsere Plattform glaubt“, sagte Östberg. (dpa/TH)

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