Rätselraten um Hotel-Randale
Einbrüche in deutsche Gastrobetriebe sind heute fast schon an der Tagesordnung, und fast immer ist der Diebstahl von Bargeld der Grund dafür. Nicht so bei einem der jüngsten Vorfälle, der die Polizei derzeitig in ganz besonderer Weise beschäftigt: Mehrere schwarz gekleidete Täter sind mitten in der Nacht zum relativ neuen Luxushotel Orania im Berliner Stadtteil Kreuzberg marschiert und hatten es nur auf eines abgesehen: ganz gezielt die Fensterscheiben zu zerstören. Der Sicherheitsdienst hatte zwar den Lärm vernommen, schaffte es aber nicht mehr, rechtzeitig zur Stelle zu sein. Er konnte nur noch beobachten, wie die Gruppe wieder geschlossen vom Tatort geflüchtet ist.
Bereits der zweite Vorfall dieser Art
Dieser Fall hat jetzt sogar den Staatsschutz alarmiert, da laut dessen Beurteilung ein politisch motivierter Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne. Der Grund für eine solche Vermutung: Die Berliner Gegend gilt trotz steigender Preise noch immer als Hochburg der linken Szene und hatte bereits im März durch einen ähnlichen Angriff von sich reden gemacht. Damals war ebenfalls eine Gruppe schwarz gekleideter Randalierer auf einen Kreuzberger Neubau losgegangen, in diesem Fall ein Restaurant. In einem Online-Bekennerschreiben hieß es damals: „Gegen die Stadt der Reichen!“ Ein befragter Mitarbeiter des Orania-Hotels wollte sich zu den jüngsten Vorfällen allerdings nicht äußern. (lbn/TH)