Richtiges Händewaschen im Küchenalltag
Unsere Hände berühren im Alltag Türklinken, Tastaturen, Haltegriffe, rohe Lebensmittel – und andere Menschen. Ziemlich viele Chancen auf Kontakte mit Krankheitserregern also – gerade jetzt in der Erkältungszeit.
Fassen wir uns an die Schleimhäute, etwa in den Mund, gelangen Viren, Bakterien und Co. in den Körper und können für Krankheiten sorgen. Sorgfältiges Händewaschen kann diesen Übertragungsweg abschneiden.
Vor allem in der Gastronomie, wo viel mit Lebensmitteln gearbeitet wird, ist es daher umso wichtiger, auf eine gute Handhygiene zu achten. Wer hier nachlässig ist, riskiert nicht nur eigene Infektionen, sondern auch, dass Keime auf Speisen, Geschirr oder Oberflächen übertragen werden und dadurch eventuell Gäste infiziert werden. Gründliches Händewaschen ist daher unverzichtbar!
3 Dinge, auf die es beim Händewaschen ankommt
Die Hände werden nur wenige Sekunden lang am Waschbecken abgebraust – und im Anschluss einmal kurz am Handtuch entlang gewischt? Da ist noch Luft nach oben! Worauf man achten kann:
1. Zeit nehmen
Der erste Handgriff: Wasserhahn aufdrehen und die Hände unter das fließende Wasser halten. Damit sie richtig rein werden, muss das übrigens nicht warm oder gar heiß sein. Auch kaltes Wasser erledigt den Job, so das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG).
Dann ist das Einseifen dran: Wer wirklich gründlich vorgehen will, muss dafür mindestens 20 Sekunden investieren, also in etwa so lange, wie zweimal „Happy Birthday“-Summen braucht. Sind die Hände stark verschmutzt, rechnet man besser mit 30 Sekunden oder noch mehr.
2. Der gesamten Hand Aufmerksamkeit schenken
Damit beim Händewaschen Keime erfolgreich entfernt werden, spielt vor allem die Reibung beim Einseifen eine Rolle. Dabei sollten nicht nur Handinnenflächen und -rücken Aufmerksamkeit bekommen, sondern auch Fingerspitzen und -zwischenräume sowie Daumen und Fingernägel, rät das BIÖG.
Dann ist das Abspülen dran. Wer sich auf einer öffentlichen Toilette die Hände wäscht, schließt den Wasserhahn dann am besten mit dem Ellenbogen oder einem Einweghandtuch - damit nicht gleich die nächsten Keime auf den Fingern landen.
3. Auch das Abtrocknen ernst nehmen
Zum gründlichen Händewaschen zählt auch gründliches Abtrocknen. Denn: Mikroorganismen fühlen sich in einer feuchten Umgebung wohl, vermehren sich dort also besser.
Beim Abtrocknen werden durch die Reibung des Handtuchs außerdem Keime entfernt, die noch an den Händen haften, so das BIÖG.
Wann Händewaschen in der Gastronomie angesagt ist
Da Hände überall mit Krankheitserregern in Berührung kommen können, ist in der Gastronomie gründliches Händewaschen mit Seife und warmem Wasser und anschließendes Abtrocknen mit Einweghandtüchern unabdingbar. Dies beugt die Übertragung von Keimen auf Lebensmittel vor.
Mitarbeiter sollten sich daher bereits vor dem Beginn ihrer Schicht oder beim Betreten des Bereichs der Lebensmittelzubereitung die Hände waschen. Gerade im Umgang mit verzehrfertigen Lebensmitteln sollten zuvor ebenfalls die Hände gewaschen werden. Dies gilt auch vor dem Berühren von sauberen Utensilien oder Serviergeschirr sowie beim Servieren von Speisen an Kunden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt: „Waschen Sie Ihre Hände gründlich vor Arbeitsbeginn, nach jeder Pause und regelmäßig zwischen den Arbeitsgängen. Zumindest nach Arbeiten mit rohen Lebensmitteln, insbesondere Fleisch, Geflügel und Eiern, sowie nach dem Toilettenbesuch sollten die Hände nach dem Waschen zusätzlich desinfiziert werden.“
Auch nach bestimmten Situationen bzw. Aktionen sollten die Hände also gewaschen werden. Hierzu zählen:
- Der Umgang mit rohem Fleisch, Geflügel oder Meeresfrüchten
- Das Berühren von Abfall oder Müll
- Das Benutzung der Toilette
- Der Umgang mit Geld oder anderen Gegenständen, die keine Lebensmittel sind
- Niesen, Husten oder Benutzung eines Taschentuchs
- Die Rückkehr aus den Pausen
- Das Tische reinigen oder Geschirr spülen
- Das Ausziehen der Handschuhe beim Umgang mit Lebensmitteln
Nach diesen Aktionen sollten Mitarbeiter unbedingt erneut ihre Hände säubern.
Händehygiene als Zeichen von Professionalität und Respekt im Gastgewerbe
Händehygiene mag selbstverständlich wirken, doch sie ist das Fundament für Sicherheit und Qualität im Gastgewerbe. Jede gründlich gewaschene Hand verhindert, dass Keime dort landen, wo sie nicht hingehören – auf Tellern, Besteck oder Lebensmitteln. Wer regelmäßig, sorgfältig und nach klaren Regeln wäscht, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch Kollegen und Gäste und zeigt Verantwortung, Respekt und echtes Bewusstsein für die Bedeutung seiner Arbeit.
(dpa/Bundesinstitut für Risikobewertung/MarketMan/SAKL)