Technik & Gesellschaft

Die Hoteltrends 2019: Rückbesinnung statt Digitalisierung?

Eine Hand mit Smartphone in einem Hotelzimmer
Brauchen Hotelgäste wirklich jede erdenkliche App, nur weil es technisch möglich ist? Kristof Roemer ist da skeptisch. (© zhu difeng/Fotolia)
Hotelroboter, künstliche Intelligenz, Apps für jeden Zweck – warum die Digitalisierung zwar ein großes Thema ist, aber nicht wirklich ein Trend für 2019 sein werde, erklärt Kristof Roemer, Geschäftsführer von DACH von Guestline.
Freitag, 09.11.2018, 12:43 Uhr, Autor: Thomas Hack

Künstliche Intelligenz, Blockchain, Virtual Reality – auch die Hotellerie war 2018 nicht vor solchen sogenannten „Buzzwords“ gefeit. Kristof Roemer zufolge seien in der Realität die digitalen Hypes allerdings noch lange nicht im Hotelalltag angekommen. Ihm zufolge müssten sie dies auch nicht, denn auch 2019 würden sie für Hoteliers nur bedingt relevant sein. Die Cloud und eine Individualisierung des Gasterlebnisses unter Rückbesinnung auf die Kernwerte des Gastgewerbes hingegen würden 2019 hoch im Kurs stehen, sagt der Geschäftsfrüher DACH bei Guestline, dem führenden Anbieter von cloud-basierten PMS Lösungen zu diesem Thema. In einer Pressemitteilung erklärt er, was wirklich im nächsten Jahr auf Hoteliers zukommen werde:

Der Kunde und seine Bedürfnisse soll wieder in den Mittelpunkt rücken
„Wenn wir aus 2018 eines gelernt haben, dann dass wir nicht blind jedem Hype hinterherlaufen müssen. Ich wünsche mir für das kommende Jahr eine Rückbesinnung auf die Wurzeln des Gastgewerbes und eine besser durchdachte Auswahl von Technologien. Wir müssen vermehrt darauf achten, dass wir den Kunden und seine Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt stellen. Vordergründig tun dies neue Technologien wie künstliche Intelligenz oder virtuelle Realitäten. Aber eben nur vordergründig. Bei genauerem Betrachten haben manche der 2018 vorgestellten Szenarien schon fast Kirmescharakter – laut, schrill und effekthaschend. Etwas mehr Bescheidenheit ist hier meines Erachtens gefragt.“

Gäste wünschen personalisierte Angebote
„Bescheidenheit bedeutet auch, die individuellen Wünsche des Gastes zu berücksichtigen.Die Individualisierung im Buchungsprozess wird zunehmen. Gäste wünschen personalisierte Angebote, also Buchungssysteme, die erkennen, was der Gast wünscht – zum Beispiel das Bauchschläferkissen oder den Champagner wie beim letzten Besuch. Wenn man so will, können Hotels sich hier einiges vom E-Commerce-Markt abgucken. So wird das gewünschte Zimmer wie der Sitzplatz im Flugzeug und die gewünschten Extras wie die passenden Zubehörteile im Elektronik-Shop mit einem Klick ausgewählt. Die eigene Webseite verkauft Produkte wie ein E-Commerce-Shop. Weniger kryptische Buchungen über eine halbseitige Maschine, die mit Schnittstellen integriert sind, und mehr wie Amazon. Doch natürlich müssen die Buchungsmaschinen das auch abbilden können. “

Die Hotelbranche 2019 braucht mehr Unterstützung und Beratung
„Die Lösung hierfür liegt nicht in Digitalhypes, sondern in der generellen Digitalisierung der Prozesse und in der Cloud. Nur so können Hoteliers mit den wachsenden technischen Anforderungen mithalten. Die datenschutzkonforme Verzahnung von Internetbuchungsmaschinen, PMS‘ und Verkaufsverhalten im Netz wird durch die Cloud einfacher und schneller. Der Hotelier muss sich keine Sorgen mehr um seine IT-Infrastruktur machen, sondern kann seinen Fokus wieder ganz auf den Gast richten. Genau an dieser Stelle benötigt die Hotelbranche 2019 aber mehr Unterstützung und Beratung. Hoteliers wünschen sich einen Sparringpartner, einen Berater, der die Richtung weist und Produkte empfiehlt, die zu einem passen, und nicht irgendwelche Buzzword-Themen verkaufen will.“

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