Statement

„Weitere vier Wochen der wirtschaftlichen Notlage“

BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante
BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante hofft auf eine schnelle Perspektive zur Wiedereröffnung der Gastronomie. (Foto: ©BdS)
Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie, Andrea Belegante, kritisiert die jüngsten Corona-Beschlüsse und fordert schnelle Wiedereröffnungsperspektiven für die Branche.
Mittwoch, 20.01.2021, 13:49 Uhr, Autor: Kristina Presser

Bund und Länder haben jüngst den eigentlich bis Ende Januar 2021 befristeten Lockdown wiederholt verlängert. Damit wird die Notlage für geschlossene Betriebe, vor allem in der Gastronomie und Hotellerie, immer existenzbedrohender. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS), Andrea Belegante, zeigt sich von den jüngsten Beschlüssen der Politiker enttäuscht und fordert erneut schnelle, unbürokratische Wirtschaftshilfen für die Branche sowie Perspektiven für eine Wiedereröffnung. Gleichzeitig betont sie die Bereitschaft des Verbands, als Dialogpartner bei der Entwicklung einer Krisen-Strategie zu fungieren.

Es braucht dringend Perspektiven für die Wiedereröffnung

Die nochmalige Verlängerung des Lockdowns sei leider absehbar gewesen, sagte die BdS-Hauptgeschäftsführerin. „Für unsere seit November 2020 geschlossene Branche bedeutet das weitere vier Wochen der wirtschaftlichen Notlage. Die wirtschaftliche wie persönliche Kraft sowie der Optimismus sind bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern erschöpft.“ Umso wichtiger, betont Andrea Belegante, wären Mut machende Beschlüsse gewesen. Tatsächlich lassen sich diese bei der vergangenen Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundesregierung aber auf die Ankündigung einer Arbeitsgruppe, die eine Öffnungsstrategie erarbeiten soll, und eine Homeoffice-Anordnung reduzieren, „die an der betrieblichen Realität vorbeigeht“. „Gerade vor dem Hintergrund des Sozialpartner-Dialogs mit Bundespräsident Steinmeier zum Homeoffice, scheint die Bundesregierung die Anstrengungen von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zur Ermöglichung von Homeoffice nicht zu würdigen“, sagt die Verbandsgeschäftsführerin. „Umso wichtiger ist es nun, dass die angekündigte Arbeitsgruppe unverzüglich ihre Arbeit aufnimmt, um zeitnah Perspektiven eröffnen zu können.“

Gleichzeitig erneuere der BdS sein mehrfaches Angebot, als Dialogpartner bei Konzepten und wirkungsvollen Corona-Strategien zur Gastronomie-Öffnung aktiv mitzuarbeiten, machte Andrea Belegante deutlich und mahnt: „Dass die Coronahilfen jetzt endlich vereinfacht und erhöht werden sollen, ist aufgrund der Lockdown-Verlängerung folgerichtig und dringend geboten.“

Über den Bundesverband der Systemgastronomie

Der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) ist als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die umfassende Branchenvertretung der Systemgastronomie Deutschlands. Der BdS vereint die relevanten Player der Systemgastronomie, zu denen unter anderem die Marken Autogrill, Burger King, KFC, McDonald’s, NORDSEE, Pizza Hut, Starbucks, Vapiano, L´Osteria aber auch neuere Konzepte wie beispielsweise GinYuu, BURGERISTA oder Meatery zählen. Die BdS-Mitgliedsmarken erwirtschafteten, eigenen Angaben zufolge, 2019 mit über 120.000 Beschäftigten 6,8 Milliarden Euro in rund 3000 Standorten. Der BdS ist ein Verband mit zwingender Tarifbindung für seine Mitgliedsrestaurants.
(BdS/KP)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Andrea Belegante, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie
Statement
Statement

„Die Politik lässt unsere Branche im Stich – Wo bleibt die Öffnungsstrategie?“

Andrea Belegante, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie, zeigt sich fassungslos hinsichtlich der jüngsten Beschlüsse des Corona-Kabinetts vom 10. Februar 2021.      
Markus Suchert
Statement
Statement

Bundesverband der Systemgastronomie kritisiert geplante Reform des Verpackungsgesetzes

Ab 2024 sollen Gastronomen extra bezahlen: Das Umweltbundesamt will eine Sonderabgabe für bestimmte Einweg-Lebensmittelverpackungen mit Plastikanteil einführen. BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert befürchtet dabei negative Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Unternehmen.
Andrea Belegante
Statement
Statement

„Bundesregierung im gedanklichen Lockdown gefangen“

Nachdem sowohl die Testpflicht als auch die Notbremse das Kabinett passiert haben, äußert sich BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante kritisch. Die Politik ignoriere alle Anstrengungen der Wirtschaft.
Andrea Belegante
Statement
Statement

„Die Lockdown-Dauerschleife muss ein Ende haben“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier lud am 8. April mehr als 40 Verbände zu einem erneuten Wirtschaftsgipfel ein. BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante merkt an, dass viele Menschen, Arbeitgeber und Beschäftigte kein Verständnis, keine Ressourcen und keine Kraft mehr haben.
BdS-Präsidentin Sandra Mühlhause (l.) und BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante
Einigung
Einigung

Systemgastronomie: Sozialpartner beschließen KUG-Verlängerung

Der Bundesverband der Systemgastronomie und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben gemeinsam die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes entschieden.
Andrea Belegante, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie
Eindringliche Worte
Eindringliche Worte

„Lassen Sie Mitnahmeangebote in der Gastronomie auch nach Sperrstunde zu!“

Andrea Belegante, BdS-Hauptgeschäftsführerin, appelliert eindringlich an politische Entscheidungsträger, To-go, Drive-In und Co. auch nach der Sperrstunde zu genehmigen. Unverständnis und Unsicherheit in der Branche sind derweil groß.
Andrea Belegante
Branchenappell
Branchenappell

„Viele politische Maßnahmen sind weder zielführend, noch realistisch kontrollierbar“

Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie appelliert in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten der Länder für bundeseinheitliche Regeln, kritisiert Sperrstunden und fordert, die Gastronomie als Teil der Lösung zu sehen.