Re-Start

Einheitliche Kriterien für Grenzöffnungen in Europa

Grenzschild der Bundesrepublik Deutschland
Für einen Neustart ohne Grenzkontrollen braucht es einheitliche Kriterien, fordert der Deutsche Tourismusverband. (Foto: ©hadrian-ifeelstock/stock.adobe.com)
Die Grenzen innerhalb Europas sollen schrittweise wieder geöffnet werden. Dafür braucht es ein einheitliches Konzept, fordert der Deutsche Tourismusverband, und sieht auch Deutschlands Wirtschaftsminister in der Pflicht.
Freitag, 15.05.2020, 11:02 Uhr, Autor: Kristina Presser

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat sich zu den Empfehlungen der EU-Kommission geäußert, nach denen das Reisen innerhalb Europas schrittweise wieder ermöglicht werden soll. Grundsätzlich begrüße man das Signal aus Brüssel – immerhin würden knapp 75 Prozent der 90 Millionen internationalen Übernachtungen im Jahr durch Gäste aus dem europäischen Ausland erfolgen. DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz: „Europa lebt von offenen Grenzen. Die Reisefreiheit ist eine der größten Errungenschaften und mittlerweile tief im Selbstverständnis unseres Kontinents verankert.“ Gleichzeitig betonte der Verband, dass für einen geordneten Neustart des europaweiten Tourismus möglichst einheitliche Kriterien für Grenzöffnungen wichtig sind. Der Gesundheitsschutz habe dabei oberste Priorität. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte vergangenen Mittwoch mitgeteilt, dass man zum 15. Juni 2020 ein Ende aller Corona-bedingten Binnengrenzkontrollen anstrebe, sofern dies die Entwicklung des Infektionsgeschehens zulasse.

Auch die Empfehlungen der EU-Kommission zu einheitlichen Hygienestandards für Ferienunterkünfte, Gastronomie und Freizeitunternehmen gingen, nach DTV, in die richtige Richtung. Diese müssten jedoch von den Mitgliedstaaten gemeinsam mit Branchenvertretern konkretisiert werden. Speziell für Deutschland sieht der Tourismusverband dabei die Wirtschaftsminister der Bundesländer in der Pflicht, rechtsverbindliche Hygienekonzepte auf den Weg zu bringen. „Das kann nicht auf die Schultern eines einzelnen Vermieters eines Ferienhauses oder eines Kanuanbieters abgeladen werden“, sagt Kunz.

Nicht zuletzt tritt der DTV für einen „EU Sonderfonds Tourismus“ und ein eigenes Tourismusbudget im Mehrjährigen Finanzrahmen ein. Von der EU-Kommission in Aussicht gestellte kurzfristige Finanzhilfen würden bis heute fehlen. „Hier muss schnell gehandelt werden“, fordert Kunz.
(DTV/KP)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Weihnachtsmarkt
Sicherheitskonzepte
Sicherheitskonzepte

DTV veröffentlicht Machbarkeitsstudie zu Weihnachtsmärkten

Eine gemeinsame Studie vom Deutschen Tourismusverband und dem Deutschen Schaustellerbund zeigt: Corona-Schutz und Weihnachtsmarkterlebnis sind miteinander vereinbar. Ein Impuls für Innenstädte.
Mann mit Mundschutz vorm Brandenburger Tor in Berlin
Hilferuf
Hilferuf

Deutschlandtourismus von Normalität weit entfernt

Der Deutsche Tourismusverband plädiert erneut für ein Rettungspaket und fordert die Wirtschaftsminister zum Handeln auf. Anlass gibt vor allem das alarmierende Ergebnis einer Umfrage.
Gruppe von Radfahrern auf einem Radweg
Interessensvertretung
Interessensvertretung

„Die Kommunen dürfen nicht allein gelassen werden“

Der Deutsche Tourismusverband unterstützt die Forderung nach finanzieller Hilfe für Kommunen. Auch nach der Krise sollen diese in der Lage sein, in den Tourismus zu investieren.
Bundeskanzleramt in Berlin
Hilferuf
Hilferuf

„Tourismus muss endlich Chefsache sein!“

In einem gemeinsamen Schreiben fordern Branchenverbände einen Tourismusgipfel mit der Bundeskanzlerin. Über eine Millionen Arbeitsplätze sind in Gefahr, die Branche ist massiv gefährdet.
Schild mit "Hotel geschlossen"
Corona-Krise
Corona-Krise

„Wenn jetzt nicht gehandelt wird, stehen unzählige Betriebe vor dem Aus“

Der Deutsche Tourismusverband appelliert an die Wirtschaftsminister von Bund und Länder, einen einheitlichen Neustart für den Deutschlandtourismus zu erarbeiten. Auch ein Rettungsschirm ist Teil der Forderung.
Dirk Iserlohe
Corona-Entschädigungen
Corona-Entschädigungen

Dirk Iserlohe will vor das Bundesverfassungsgericht ziehen

Der Bundesgerichtshof hat die Klage der Dorint-Gruppe bezüglich der ungleichen Behandlung bei den Corona-Hilfen zurückgewiesen. Trotzdem will Dorint-Aufsichtsrat Dirk Iserlohe den Kampf für gerechte Beihilfen für große mittelständische Hotelunternehmen fortsetzen.
Im Januar 2024 konnte das Gastgewerbe seinen Umsatz leicht anheben. (Foto: © Seventyfour/stock.adobe.com)
Gewinn
Gewinn

Gastgewerbeumsatz im Januar leicht gestiegen

Gute Nachrichten aus der Gastronomie-Branche. Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Umsatz im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 kalender- und saisonbereinigt real um 0,8 Prozent gestiegen.