Dehoga-Zoff in Rheinland-Pfalz
„Jeder kleine und große Gastronom muss die Gewissheit haben, dass seine Berufsvertretung absolut neutral ist“, wird der Hotelier Eberhard Barth von der Allgemeinen Zeitung zitiert. Barth habe dies in einem Brief bekannt gegeben, den er aufgrund des betriebenen Wahlkampfes des Dehoga-Präsidenten Gereon Haumann verschicken lies. „Ich bin seit 45 Jahren im Dehoga und möchte mich nicht in meiner Berufsorganisation von einem Präsidenten vertreten lassen, der einseitig Wahlkampf bestreitet.“ Eberhard hatte in der Vergangenheit selbst das Amt des Dehoga-Landespräsidenten inne. Aber was war eigentlich passiert?
SPD übte Kritik an Dehoga-Chef
Der derzeitige Dehoga-Chef in Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann, wurde von der dortigen SPD hinsichtlich seiner parteipolitischen Neutralität kritisiert. Haumann sei Mitglied des CDU-Landesvorstands und Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereiniung (MIT) der CDU. Im Rahmen seiner Pressetour habe Haumann „einseitig nur Unions-Bundestagsabgeordnete eingeladen“, zitiert die Allgemeine Zeitung die Kritik der SPD.
Die Vorwürfe Barths, wies die rheinland-pfälzische SPD als „falsch“ zurück. Haumann hätte allen im Bundestag vertretenen Parteien Termine angeboten. Diese hätten auch stattgefunden, so die SPD, beispielsweise mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles oder dem pfälzischen Abgeordneten Gustav Herzog (beide SPD).
Zoff zwischen Barth und Haumann
Die beiden Dehoga-Mitglieder scheinen sich schon seit längerer Zeit gegenseitig anzufeinden. So behaupten die Dehoga-Vizepräsidenten Lothar Weinand und Alf Schulz nach AZ-Angaben, dass Barth in den vergangenen Monaten bereits „wiederholt und mehrfach unwahre Behauptungen über Herrn Präsidenten Gereon Haumann aufgestellt“ habe. Umgekehrt hätte Haumann und das Präsidium jedoch gegenüber Barth „als einem älteren und ehemaligen Kollegen eine mehr als wohlwollende Zurückhaltung geübt“. Allerdings hätte es bereits im Mai Forderungen nach einem Rücktritt Barths gegeben. Da dieser aber nicht abdanken wolle, werde man sich in den kommenden Sitzungen mit der Aberkennung seines Titels befassen. (allgemeine-Zeitung.de/MJ)