Veranstaltung

BdS-Mittagsempfang mit klaren politischen Forderungen

Markus Suchert, BdS-Hauptgeschäftsführer
Erstmals begrüßte Markus Suchert als BdS-Hauptgeschäftsführer die Gäste des BdS-Mittagsempfangs. (Foto © BdS/ Paul Günther)
Auch in diesem Jahr fand wieder der traditionelle Mittagsempfang des Bundesverbands der Systemgastronomie statt. Ein wichtiges Thema während der Veranstaltung war u. a. die Mehrwertsteuer in der Gastronomie.
Dienstag, 19.09.2023, 15:14 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Der Mittagsempfang des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS) am Vortag der Wiesn-Eröffnung hat eine lange Tradition. Und dennoch war in diesem Jahr einiges neu: Erstmals begrüßte Markus Suchert im Münchner Künstlerhaus als BdS-Hauptgeschäftsführer die Gäste, erstmals hielt Matthias Kutzer als neuer Präsident des BdS die Eröffnungsrede und erstmals gab es auch bei der Verleihung des Preises der Deutschen Systemgastronomie eine Änderung zu den Vorjahren. 

Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der mannigfachen Herausforderungen, mit denen sich die Branche aktuell auseinandersetzen muss.

„Für mich ist das ein wunderbares Zeichen, dass der BdS-Mittagsempfang nicht nur ein reines Verbandstreffen ist, bei dem sich Mitglieder, Fördermitglieder, Präsidium und Geschäftsstelle begegnen, sondern eine wichtige Branchenveranstaltung, bei der auch Politik, Wirtschaft, Medien und andere Verbände sich austauschen“, wandte sich Markus Suchert an die rund 130 geladenen Gäste. „Ihr Kommen ehrt unseren Verband und unsere Branche und ich bedanke mich für Ihre Bereitschaft, mit den führenden Köpfen und Kennern der Systemgastronomie zusammenzukommen und konstruktive Gespräche zu führen."

Der BdS-Mittagsempfang fand im Münchner Künstlerhaus statt. (Foto © BdS/ Paul Günther)
Der BdS-Mittagsempfang fand im Münchner Künstlerhaus statt. (Foto © BdS/ Paul Günther)

Neuer BdS-Präsident Matthias Kutzer stellt sich vor

Der neue BdS-Präsident Matthias Kutzer stellte sich in seiner Eröffnungsrede dem Publikum näher vor. Der Jurist, der zuletzt als CPO bei McDonald’s in der Schweiz war, ist seit Anfang Juli Vorstand Personal bei McDonald‘s Deutschland – und freut sich auf seine Tätigkeit in Deutschland und als BdS-Präsident.

„Was mich wirklich sehr beeindruckt, ist die große Relevanz, die wir als Branche tagtäglich im Leben so vieler Menschen haben, als Arbeitgeber für unsere 120.000 Mitarbeiter und durch diese auch für unsere etwa 4 Millionen Gäste, denen wir täglich ein besonderes Erlebnis bieten. Und deshalb macht es mich auch einfach sehr stolz, dass ich nun die verantwortungsvolle Aufgabe des Präsidenten des BdS übernehmen durfte.“

Ein Teil des BdS-Präsidiums mit BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert und Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga (Foto © BdS/ Paul Günther)
Ein Teil des BdS-Präsidiums mit BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert und Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga (Foto © BdS/ Paul Günther)

Gemeinsam für die dauerhafte Entfristung des ermäßigten Steuersatzes kämpfen

In seiner Rede wies Kutzer auf die vielen Herausforderungen hin, mit denen die Unternehmen der Systemgastronomie tagtäglich konfrontiert würden – der derzeit heftig diskutierten Entfristung des Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent auf Speisen, dem drohenden Werbeverbot für einen erheblichen Teil der Produkte der Systemgastronomie und die geplante Reform des Verpackungsgesetzes.

„All diese Vorgaben und noch mehr sorgen für schwierige Rahmenbedingungen, die die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen der Branche massiv gefährden. Hier wird sich Ihr BdS mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen für uns alle so positiv wie möglich gestaltet werden“, betonte der BdS-Präsident.

Die Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes sei aktuell das wichtigste Ziel. „Ihr BdS wird bei diesem Thema nicht nachlassen und seine Stimme nachdrücklich weiterhin einbringen und das auch gerne zusammen mit Ihnen, liebe Frau Hartges und dem Dehoga“, wandte sich Kutzer an die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga, die erstmals beim BdS-Mittagsempfang zu Gast war.

Er freue sich sehr, dass die beiden Verbände bei diesem so wichtigen Thema in einem regen Kontakt und Austausch zusammenarbeiten: „Schließlich beschäftigt die Thematik ja die gesamte Branche. Daher sollten wir auch gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Kutzer.

Ulrike Scharf (CSU), bekräftigte in ihrem Grußwort, dass ihre Partei sich für die dauerhafte Anwendung des ermäßigten Steuersatzes stark mache. (Foto © BdS/ Paul Günther)
Ulrike Scharf (CSU), bekräftigte in ihrem Grußwort, dass ihre Partei sich für die dauerhafte Anwendung des ermäßigten Steuersatzes stark mache. (Foto © BdS/ Paul Günther)

Bayerische Arbeitsministerin Ulrike Scharf unterstützt Forderung

Auch die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf (CSU), bekräftigte in ihrem Grußwort, dass ihre Partei sich für die dauerhafte Anwendung des ermäßigten Steuersatzes stark mache: „Wir werden bei dem Thema nicht lockerlassen, wir wollen eine Entfristung des reduzierten Satzes“. Sie verstehe nicht, warum man in Berlin nicht reagiere und den Unternehmen die Unsicherheiten wegnehme.

Daneben ging die Ministerin auf die wichtigen Themen des Fachkräftemangels sowie Aus- und Weiterbildung ein: „Die Systemgastronomie öffnet ihre Türen nicht nur für die Gäste, sondern ist ein großer Arbeitgeber und wichtiger Ausbildungsort. Fach- und Arbeitskräfte werden insbesondere in der Gastronomie händeringend gesucht. Es ist mir wichtig, Betriebe mit dem Programm ‚Fit for Work – Chance Ausbildung‘, gezielt zu fördern, die auch jungen Menschen eine Ausbildung ermöglichen, die bisher nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Auch Ausbildungsplätze in Teilzeit erhalten eine Förderung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird damit gestärkt und ist insbesondere für Frauen attraktiv.“

Zudem sprach sich die Ministerin für eine flexiblere Arbeitszeitregelung und weniger Bürokratie aus. Es brauche, so Ulrike Scharf, wieder mehr Vertrauen in die unternehmerische Freiheit.

Auch beim Thema Mindestlohn hatte die Arbeitsministerin eine klare Meinung: „Politik sollte sich so wenig wie möglich in die Wirtschaft einmischen“. Wenn es eine Erhöhung des Mindestlohns geben sollte, dann sei es unumgänglich, dass man das gemeinsam mit der hierfür zuständigen Mindestlohnkommission mache. „Ihre Branche ist eine ganz besondere Branche und ich wünsche mir, dass wir gemeinsam vorankommen“, betonte die Ministerin am Ende ihrer Rede. Die CSU stünde an der Seite der Unternehmen.

Das Team von L’Osteria freut sich über die Auszeichnung „Preis der Deutschen Systemgastronomie 2023“. (Foto © BdS/ Paul Günther)
Das Team von L’Osteria freut sich über die Auszeichnung „Preis der Deutschen Systemgastronomie 2023“. (Foto © BdS/ Paul Günther)

Feierliche Verleihung des Preises der Deutschen Systemgastronomie

Nach politischem Austausch, regen Gesprächen der Gäste und einem köstlichen Essen folgte der Höhepunkt des Events: die Verleihung des Preises der Deutschen Systemgastronomie.

Mit dem Award zeichnet der Verband Persönlichkeiten, Projekte, Unternehmen oder Organisationen aus, die sich um die Systemgastronomie verdient gemacht haben. Entscheidend war, ist und bleibt, dass die eingereichten Vorschläge innovativ und beispielgebend sind und in die Zukunft blicken.

In diesem Jahr, so Laudatorin Daniela Müller, Geschäftsführerin der Buhl Holding GmbH und Chefredakteurin der Zeitschrift Hogapage, werde der Preis der Deutschen Systemgastronomie einzigartig verliehen: „Es gibt einen klaren und verdienten Preisträger, den meine Jurykolleginnen, -kollegen und ich aus der Vielzahl der Einreichungen identifiziert haben."

Gewonnen hat den Preis der Deutschen Systemgastronomie L’Osteria für ihr Kompetenzmodell „Vorsprung durch Zusammenhalt“. Hinter dem Modell steckt der Ansatz, die Unternehmensstrategie und Unternehmenswerte mit messbaren Werten, Kompetenzen und Verhaltensweisen zu untermauern.

Der Ehrenpreis ging in diesem Jahr an den Verein Charta der Vielfalt. Die 2006 ins Leben gerufene Initiative macht sich dafür stark, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen. Herzstück der Non-Profit-Organisation bildet eine Urkunde, deren Unterzeichner sich verpflichten, diese Ziele zu fördern.

(BdS/SAKL)

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