Awareness-Kampagne für die Gastwelt: Erste Erfolge und zukünftige Schritte
Frau Amiri, im August haben Sie im Rahmen der Kampagne #HerzUnsererGesellschaft (#HUG) zum „politischen Sommerdialog“ eingeladen. Was steckt hinter dieser Aktion?
Im Mittelpunkt unserer Kampagne steht seit Beginn der konstruktive Dialog zwischen Gastwelt und Politik. Wir wollen persönlichen Austausch fördern, um ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse des Dienstleistungssektors zu schaffen. Unser bundesweiter Sommerdialog war nun ideal dafür: Betriebe aus allen Ecken des Landes konnten sich bei uns anmelden, um Politiker aus dem Bundestag und den jeweiligen Landtagen zu empfangen und mit ihnen vor Ort über ihre betrieblichen Herausforderungen und Themen zu sprechen.
Was hat Ihnen die Aktion gezeigt?
Der Sommerdialog hat gezeigt, wie groß der Wunsch nach persönlichem Austausch und die Bereitschaft, die Gastwelt positiv zu stärken, ist. Über 70 Betriebe haben sich bei uns gemeldet. Die Nachfrage hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Unser Sommerdialog hat aber auch gezeigt, dass es bei Politikern teils noch signifikante Wissenslücken zur Arbeit unserer 250.000 Gastwelt-Unternehmen gibt. Daher kommt unsere Awareness-Kampagne jetzt genau zur richtigen Zeit – vor allem mit Blick auf den umkämpften Haushalt 2025 und die Bundestagswahlen in einem Jahr.
Vielleicht hat bisher noch nicht jeder Leser von der neuen Kampagne im Detail erfahren. Welche inhaltlichen Ziele verfolgen Sie?
Wir haben die Kampagne #HerzUnsererGesellschaft ins Leben gerufen, um den enormen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beitrag von Hotels, Restaurants, Bars, Cafés, Theater, Kinos und viele weitere Freizeiteinrichtungen hervorzuheben. Die Kampagne wirbt zum einen für stabile politische Rahmenbedingungen – insbesondere bei Steuerfragen. Zugleich adressiert die Kampagne auch brandaktuelle gesellschaftspolitische Themen wie Einsamkeit und politischen Populismus und zeigt auf, wie die Gastwelt unverzichtbare Treffpunkte für uns Menschen in Deutschland schafft. Wir sind gewissermaßen der Kitt, der unsere Gesellschaft in vielen Bereichen weiter zusammenfällt.
Was ist das Besondere an Ihrer Initiative?
Mit mittlerweile 50 Unterstützer-Organisationen und der positiven Begleitung durch die Gewerkschaft NGG setzt die Kampagne auf eine branchenübergreifende Allianz, die es in dieser Dimension bisher noch nicht gegeben hat. Wir beweisen damit, dass eine in Teilen sehr fragmentierte Verbändelandschaft mit etwas gutem Willen sehr effektiv zusammenarbeiten kann. Mit unserer Kampagne setzen wir also neue Maßstäbe in der Verbände-Kooperation. Und das war auch ein Stück weit überfällig.
Gibt es neben der (Bundes-)Politik weitere Adressaten und was ist bis Dezember geplant?
Neben Politikern sollen bis Ende 2024 auch Gäste und Mitarbeiter angesprochen und über die wichtigsten Ziele und Inhalte der Initiative informiert werden. Dazu schaltet die Kampagne seit August bundesweite Radiospots auf 23 Sendern. Im November sind zudem flächendeckende Anzeigen geplant und wir führen in den nächsten Wochen viele Live-Aktionen rund um den Deutschen Bundestag durch – wie etwa unsere beliebte Foodtruck-Aktion mit rund 400 politischen Gästen, die bereits stattgefunden hat, ein Mitarbeiter-Afterwork und ein Abendevent mit bekannten (TV-)Köchen wie Alexander Herrmann. Wir sind der festen Überzeugung, dass unser ganzer Wirtschaftssektor nur mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit erhält, wenn wir unsere wichtige gesellschaftliche und soziale Rolle selbstbewusst immer wieder unterstreichen und dabei positives Storytelling betreiben.
(Denkfabrik Zukunft der Gastwelt/SAKL)