Rauchergesetze

Streit um E-Zigaretten in Restaurants entbrannt

Eine Frau, die raucht
E-Zigaretten in geschlossenen Restauranträumen? Aktuelle Diskussionen über dieses Thema sorgen für neuen Zündstoff. (© Prostock-studio/Fotolia)
Die Entscheidung eines Steakhauses, E-Zigaretten in geschlossenen Räumen zu erlauben, führt derzeitig zu Diskussionen zwischen Befürwortern, Gegnern und dem Dehoga. Wird daraus ein neuer bundesweiter „Flächenbrand“ werden?
Freitag, 18.10.2019, 10:23 Uhr, Autor: Thomas Hack

Nach der aktuellen Glimmstängeldebatte in Österreich ist auch in Deutschland das Thema Rauchverbot in der Gastronomie wieder neu „aufgeflammt“. Grund ist ein Steakhaus in der Ortschaft Storkow in Brandenburg, aus dem man schon von weitem die Rauchschwaden erkennen kann, wie das Nachrichtenportal moz.de berichtet. Selbst Manager Fadel Harami lehnt entspannt am Tresen des Lokals und lässt sich genüsslich eine E-Zigarette schmecken. Und die Gäste? Diese sollen davon völlig unbeeindruckt sein, wie es weiter heißt. Zumindest in der betreffenden Region scheint das E-Zigarettenrauchen in Restaurants zu einem Tabu gehören, das nun offensichtlich wieder für Diskussionen sorgt und erneut die Gemüter spaltet.

„Keine einzige Beschwerde von Gästen“

So sei etwa der Geschäftsführerin des Tourismusvereins Scharmützelsee, Laura Beister, zufolge kein anderes Restaurant bekannt, das den Genuss von E-Zigaretten in geschlossenen Räumen gestattet. Auch die Hotels seien sich weitgehend einig, was den blauen Dunst anbelangt: So würden fast alle Gästehäuser in der Gegend ihre Gäste auf die Terrasse und separate Raucherbereiche verweisen. „Wir handhaben das exakt gleich wie das Rauchen mit einer gewöhnlichen Zigarette“, sagt laut moz.de der Regionaldirektor des A-Rosa- und des A-ja-Hotels in Bad Saarow, Andreas Winkler. E-Zigaretten würden noch mehr qualmen als die normalen Varianten, weiß Guido Haß, der Geschäftsführer der Bad Saarower Gastronomie-Gesellschaft zu berichten. Doch vom Starkower Steakhaus kommt augenblicklich der Gegenangriff: Der Dampf verzöge sich rasch, sagt Manager Harami, und er habe schließlich noch keine einzige Beschwerde von anderen Gästen erhalten.

„Der Gastronom kann von seinem Hausrecht Gebrauch machen“ (Dehoga)

Und auf welcher Seite steht der Hotel- und Gaststättenverband? Dieser hält sich momentan noch sehr zurück und möchte seinen Mitgliedern keine offiziellen Ratschläge zum Umgang  mit den hippen E-Zigaretten geben. Seitens Dehoga-Pressesprecherin Doreen Kinzel heißt es laut moz.de dazu wörtlich:  „Der Hotelier oder Gastronom kann von seinem Hausrecht Gebrauch machen, mit Blick auf die anderen Gäste den Konsum von E-Zigaretten verbieten und damit eventuellen Stress-Situationen vorbeugen.“ Ob die Diskussionen über E-Zigaetten in der Gastronomie vom brandenburgischen Strorkow nun wieder auf die ganze Republik übergreifen werden, bleibt abzuwarten. (moz.de/TH)

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