Leaders Club: „Politik muss Relevanz der Branche anerkennen!“
Seit Mitte Mai ist es den Restaurants wieder erlaubt, Gäste zu empfangen. Doch für die meisten Gastronomen bedeuten die Infektionsschutzauflagen laut einer Umfrage des Branchennetzwerks Leaders Club einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 67 %. „Die Kosten verändern sich dagegen kaum oder steigen im Verhältnis sogar“, erklärt Leaders Club-Präsident Michael Kuriat. „Ohne einen Rettungsschirm bleibt es deshalb dabei: Ein großer Teil der Restaurants wird die nächsten Monate nicht überleben. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz der Branche mit ihren 224.000 Betrieben und 2,4 Mio. Mitarbeitern muss jetzt endlich von der Politik berücksichtigt werden!“ Nur ein sehr geringer Anteil von 7,14 % der Befragten kann der Umfrage zufolge demnach unter den aktuellen Auflagen kostendeckend arbeiten. Gerade einmal 21,4 % halten es unter den gegebenen Umständen für sinnvoller, ihre Restaurants zu öffnen als sie geschlossen zu halten.
„Großteil der Fixkosten bleibt konstant!“
Der Vorstandsvorsitzende des Leaders Clubs, Patrick Rüther, verweist auf die typischen Kostenstrukturen in der Gastronomie, die einen wirtschaftlichen Betrieb eines Restaurants mit im Schnitt nur 30-50 % der bisherigen Umsätze unmöglich machen. „Nicht nur, dass ein Großteil der Fixkosten wie Miete, Tilgung und Versicherungen konstant bleibt. Die Auflagen des Infektionsschutzes wirken sich auch negativ auf die variablen Kosten wie Personal und Wareneinsatz aus.“ Denn einerseits werden mehr Mitarbeiter und Material gebraucht, um die Hygiene-Regeln umzusetzen. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Küche sind die Mitarbeiter dagegen oft nicht voll ausgelastet, weil weniger Gäste kommen.
Unbürokratische und gerechte Hilfen gefordert
„Um das Überleben der Restaurants – ohne Gewinn! – und damit 1,1 Mio. sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu sichern, brauchen wir deshalb dringend einen Rettungsschirm mit unbürokratischen, gerechten und nicht zurückzuzahlenden finanziellen Hilfen, mit denen wir die höhere Kostenbelastung kompensieren können“, fordert Rüther. „Diese Gelder dürfen nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden, sondern müssen denjenigen Betrieben zugutekommen, die in den vergangenen Jahren steuerehrlich gearbeitet haben.“