Poltischer Zündstoff

GRÜNE wollen Fleischwerbung verbieten

Ein abgerissenes McDonald’s-Werbeplakat
Auch Werbeplakate der Systemgastronomie werden wohl bald verschwinden – zumindest wenn die Grünen mit ihren Forderungen durchkommen werden. (© picture alliance/dpa)
Die Baseler Grünen sorgen derzeitig für Zündstoff im Parlament: Aus Klimagründen sollen Werbemaßnahmen für Flugreisen und Fleischprodukte verboten werden. Gegner sehen darin einen gefährlichen Präzedenzfall.
Freitag, 19.07.2019, 11:06 Uhr, Autor: Thomas Hack

Um das Konsumverhalten der Stadt Basel klimafreundlicher zu machen, hat die dortige Partei der Grünen einen neuen Forderungskatalog veröffentlicht, der nun dem Kantonsparlament vorgelegt werden wird. Insbesondere ein Punkt hat jetzt für politischen Zündstoff gesorgt: So wird von den Grünen gefordert, Werbung für „besonders klimaschädliche“ Produkte, wie etwa Fleisch oder Flugreisen zu verbieten. Im Herbst wird im Großen Rat über die Forderungen der Grünen verhandelt werden. „Wie weit das Verbot schlussendlich gehen würde, entscheidet die Regierung, falls das Parlament den Vorstoß überweist“, erklärt laut 20min.ch die Grünen-Parlamentarierin Barbara Wegmann. Der Kanton habe den Klimanotstand ausgerufen und jetzt müsse auch etwas passieren. „Wir alle sind angehalten, unser Konsumverhalten angesichts des Klimawandels zu ändern. Die Werbung spiegelt diese Realität aber nicht wieder. Es kann nicht sein, dass die Werbung diese Anreize weiter setzt, als hätten wir keine Klimakrise“, so Wegmann weiter.

„Mit dieser Forderung wird der Metzger verteufelt!“

Laetitia Block, die Präsidentin der Jungen SVP Basel-Stadt, hält von einer solchen Forderung nicht viel, wie es im Bericht weiter heißt. „Mit dieser Forderung wird der Metzger verteufelt, obwohl Fleisch dem einzelnen Menschen nicht schadet“, soll sie nach den Vorstößen der Grünen erläutert haben. Ihr zufolge müsse die Klimaproblematik global, nicht lokal, in Angriff genommen werden. Zudem hege Block die Befürchtung, dass der Entscheid ein gefährlicher Präzedenzfall wird: „Wenn das Werbeverbot erlassen wird, öffnet das anderen Forderungen, die uns in unserer persönlichen Entscheidungsfreiheit einschränken, Tür und Tor.“ (20min.ch/TH)

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