Verlängerung

Booking.com-Klage: Anmeldeschluss für Sammelklage verlängert

Booking.com
Mehr als 10.000 Hotels bereits haben sich bereits für eine Sammelklage gegen Booking.com registriert. (Foto: © SockaGPhoto/stock.adobe.com)
Die europäische Sammelklage gegen booking.com verzeichnet eine hohe Nachfrage. Mehr als 10.000 Hotels haben sich bereits registriert. Die Anmeldefrist wurde daher nun um vier Wochen verlängert. 
Donnerstag, 31.07.2025, 15:24 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Die von Hotrec und mehr als 30 nationalen Hotelverbänden unterstützte pan-europäische Sammelklage gegen Booking.com wird weiter fortgesetzt. Aufgrund der hohen Nachfrage haben die Initiatoren der Sammelklage den Anmeldeschluss einmalig um vier Wochen bis zum 29. August 2025 verlängert.

Mehr als 10.000 Hotels aus ganz Europa haben sich bereits kostenfrei zur Teilnahme angemeldet. „Die Sammelklage erfährt einen überwältigenden Zuspruch. Wir freuen uns über die bisher schon enorme Resonanz“, sagt Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA) und Vorsitzender der Hotrec-Arbeitsgruppe Distribution. „Die Verlängerung der Registrierungsfrist bis zum 29. August trägt dazu bei, dass alle interessierten Hotels trotz Hochsaison eine angemessene Chance zur Teilnahme haben.“

Das steckt hinter der Klage

Hintergrund der Klage ist die langjährige Verwendung kartellrechtswidriger Bestpreisklauseln durch Booking.com. Der Europäische Gerichtshof hatte am 19. September 2024 (Az: C-264/23) entschieden, dass diese Klauseln gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen haben und europäischen Hotels Schadensersatz zusteht. Ziel der Klage vor niederländischen Gerichten ist es daher nun, die Hoteliers für die durch die Verwendung dieser sogenannten Paritätsklauseln durch Booking.com entstandenen finanziellen Schäden zu entschädigen. 

„Europäische Hoteliers haben lange unter unfairen Bedingungen und überhöhten Kosten gelitten. Jetzt ist es an der Zeit, gemeinsam aufzutreten und Wiedergutmachung zu fordern“, meint Alexandros Vassilikos, Präsident von Hotrec. Die gemeinsame Initiative sende eine klare Botschaft: „Missbräuchliche Praktiken im digitalen Markt werden von der Hotellerie in Europa nicht hingenommen“, betont Vassilikos.

So wird die Klage ermöglicht

Die Klage wird von einem internationalen Team aus erfahrenen Wettbewerbsjuristen, Prozessanwälten und Ökonomen begleitet und von der Stiftung Hotel Claims Alliance eingebracht, um eine einheitliche und effiziente Durchsetzung in ganz Europa zu ermöglichen. Aufgrund der Deckungszusagen eines Prozessfinanzierers ist die Teilnahme für Hotels komplett kostenfrei und risikolos.

Unterstützt wird die Initiative von den nationalen Hotelverbänden der folgenden Länder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Island, Italien, Irland, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern.

Unter folgendem Link kann man sich für die Sammelklage registrieren: https://www.mybookingclaim.com/de/

(IHA/SAKL)

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