Aus für Meldeschein und Krankschreibung
Auf diesen Tag haben viele gewartet: Der deutsche Bundestag hat das Ende des „gelben Scheins“ beschlossen. Die schriftliche Krankmeldung soll zukünftig durch eine digitale Bescheinigung für den Arbeitgeber ersetzt werden. Das sieht ein umfangreiches Gesetzespaket zum Bürokratieabbau vor, das dieser Tage den Bundestag passiert hat. Jetzt ist nur noch die Zustimmung des Bundesrats erforderlich. Wenn die dieser ebenfalls grünes Licht gibt, müssen Hotelgäste zukünftig auch keine Meldescheine auf Papier mehr ausfüllen. Gleichzeitig entfällt für Hotels, Pensionen und Campingplätze damit die Pflicht, pro Jahr rund 150 Millionen Meldescheine zwölf Monate lang aufzuheben.
Wirtschaft soll um 1,1 Milliarden Euro entlastet werden
Gleichzeitig wird mit der Gesetzesneuerung die Archivierung elektronisch vorliegender Steuerunterlagen vereinfacht. Zudem sind Unternehmensgründer in den kommenden sechs Jahren nicht mehr monatlich, sondern nur noch vierteljährlich zur Umsatzsteuervoranmeldung verpflichtet. Durch die zahlreichen Änderungen sollen Wirtschaft und Bevölkerung jährlich um mehr als 1,1 Milliarden Euro entlastet werden. Wer sich bisher vom Arzt krankschreiben lässt, bekommt mehrere Bescheinigungen. Eine muss an den Arbeitgeber geschickt werden, eine an die Krankenkasse, eine ist für die persönlichen Akten bestimmt. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits eine Neuregelung auf den Weg gebracht, wonach die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen ab dem Jahr 2021 von den behandelnden Ärzten an die Krankenkassen nur noch digital übermittelt werden. Mit dem jetzt beschlossenen Gesetz informiert die Kasse in einem nächsten Schritt den Arbeitgeber elektronisch über Beginn und Dauer der Arbeitsunfähigkeit. (dpa/TH)