Teil-Lockdown-Verlängerung

„Wir haben keine Planungssicherheit“

Lockdown
Nach der Teil-Lockdown-Verlängerung zeigen sich Kultur und Gastronomie enttäuscht. (Foto: © iStockphoto)
Die Verlängerung des Teil-Lockdowns bedeutet weitere Einschränkungen für viele Menschen und Unternehmen. Von den Ergebnissen zeigen sich einige enttäuscht.
Freitag, 27.11.2020, 09:17 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Nach der Verlängerung des Teil-Lockdowns in Mecklenburg-Vorpommern haben Kultur- und Gastgewerbe enttäuscht auf die weiter andauernden Einschränkungen reagiert. „Wir hatten uns gewünscht, dass es eine Aussage gibt, wann unser Geschäft wieder möglich ist. Die ist uns nicht gegeben worden“, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in MV, Lars Schwarz, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Dies betreffe insbesondere das Jahresende. „Wir haben keine Planungssicherheit.“ Es sei zu befürchten, dass es dazu erst eine Aussage geben wird, wenn sich die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung am 15. Dezember wieder treffen. „Wir wissen gerade nur, was wir bis zum 20. Dezember nicht dürfen.“

Dabei wäre es für die Branche dringend notwendig, für die Zeit um das Jahresende in die Werbung zu gehen. Allerdings gingen viele in der Branche davon aus, dass Gäste aus anderen Bundesländern dann gar nicht nach Mecklenburg-Vorpommern reisen dürften. Das Geschäft zu Weihnachten und vor allem Silvester ist für die Hotelbranche von großer Bedeutung.

Große Erwartungen an das kommende Gipfeltreffen

Der Landestourismusverband richtete seinen Blick auf ein Gipfeltreffen am kommenden Samstag in Schwerin. „Wir sind froh über die Ankündigung der Ministerpräsidentin, dann das Thema Tourismus noch einmal aufzunehmen“, erklärte der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf. Es stehe auch die Frage im Raum, ob es Sinn macht, zum Jahresende aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen eine eingeschränkte Öffnung nur für Menschen aus dem eigenen Bundesland zu erlauben.

Konzerte des Festspielwinters entfallen

Die Verlängerung des Teil-Lockdowns sorgt außerdem für Absagen in der Kultur. So sagten etwa die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ihre für Dezember geplanten Konzerte ab. „Alle geplanten Veranstaltungen im Rahmen des Festspielwinters bis einschließlich 20. Dezember 2020 können aufgrund der beschlossenen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie nicht stattfinden“, teilte Intendantin Ursula Haselböck mit. Betroffen sind 20 Konzerte und Veranstaltungen.

„Natürlich macht uns die neuerliche Absage von Konzerten traurig“, erklärte Haselböck. Mit wohlüberlegten Hygienekonzepten hätten die Kulturveranstalter sinnvolle Möglichkeiten aufgezeigt, trotz der Pandemie Aufführungen durchzuführen. „Wir hoffen, dass wir möglichst bald die Chance bekommen, wieder Kultur zu den Menschen zu bringen.“

Hoffnung auf sinkende Infektionszahlen

Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger hat nach den Beschlüssen von Bund und Ländern die Hoffnung, dass die Zahlen der Corona-Infektionen weiter sinken. „Das exponentielle Wachstum der Fallzahlen der letzten Wochen scheint gestoppt zu sein“, sagte er. Zu seinem Optimismus trage bei, dass ein Großteil der Bürger den nötigen Abstand halte und Schutzmasken trage. „Der Anteil dieser Menschen wird immer größer.“

(dpa/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Mann und Frau springen von einem Steg in den See
Lockerungen
Lockerungen

Tourismuszentrum Plau will Modellregion werden

Im Hinblick auf Lockerungen hält sich Mecklenburg-Vorpommern im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch zurück. Nun hat sich der Luftkurort Plau am See als Corona-Modellregion beworben.
Eine junge Frau nutzt eine Corona-Tracking-App auf ihrem Smartphone
Corona-Krise
Corona-Krise

Mit der Luca-App zur Normalität

Mecklenburg-Vorpommern setzt bei der elektronischen Kontaktnachverfolgung in der Corona-Krise auf die Luca-App, um die geplanten Öffnungsschritte in dem Urlaubsland an Ostsee und Müritz abzusichern. Auch die Landesregierung in  Brandenburg erwägt die Nutzung der App.
Ostseebäder sind immens beliebt bei Touristen. (Foto: © picture alliance/dpa | Stefan Sauer)
Verbesserungsbedarf
Verbesserungsbedarf

Mecklenburg-Vorpommerns Tourismus benötigt dringend Auffrischung

Der Landestourismusbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern warnt vor einem Stillstand und einem möglichen Abschwung. Trotz stabiler Übernachtungszahlen fehlen qualitative Verbesserungen. Während Mitbewerber voranschreiten, verliert MV an Boden. 
Hotel Rezeption
Bilanz
Bilanz

2023 deutlich mehr Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern

Die norddeutschen Touristiker haben 2023 mehr Übernachtungen als 2022 verzeichnet. Kein Grund sich auszuruhen, wenn es nach dem zuständigen Tourismusminister von Mecklenburg-Vorpommern geht.
Mecklenburg-Vorpommern scheint das Tief der Corona-Pandemie überwunden zu haben.
Lichtblick
Lichtblick

Mecklenburg-Vorpommerns Tourismus blüht auf

Die Corona-Pandemie war ein harter Schlag für die Hospitality-Branche in Mecklenburg-Vorpommern. Zeitweise galt sogar ein Einreiseverbot für das Ferienland. Wie eine neue Studie jetzt zeigt, scheint sich das Land jetzt von der Krise erholt zu haben.
Patrick Junge, Dr. Till Backhaus, Alexander Prüß und Christoph Seite.
Partnerschaft
Partnerschaft

Peter Pane und Landgestüt Redefin läuten neue Ära ein

Schulungen, Beherbergung und Kulinarik: Peter Pane steht für unkonventionelle Ideen verbunden mit Tradition, Know-how und Herzlichkeit. Das sind Werte, die zur historischen Gestütsanlage des Landes Mecklenburg-Vorpommern passen. Jetzt schaffen die beiden Partner einen Mehrwert für die Region.
Zwei Touristen
Zukunftsfragen
Zukunftsfragen

Zeitenwende im Tourismus?

Bei den diesjährigen MV-Tourismustagen diskutiert die Branche über aktuelle Herausforderungen wie Energiesicherheit, Arbeitskräftegewinnung, Klimawandel sowie Tourismusakzeptanz. Dabei steht auch die Frage im Vordergrund, wie der Tourismus besser gestaltet werden kann.