Vermietungsportale

Weiteres Bundesland macht gegen Airbnb mobil

Eine Brille, in der sich das Airbnb-Logo spiegelt
Wird es nun auch in Baden-Württemberg für Airbnb & Co. schwieriger werden, private Wohnungen zu vermitteln? Dies jedenfalls ist das Ziel der schwarz-grünen Landesregierung. (© picture alliance)
Die Regierung in Baden-Württemberg will schärfer gegen illegale Wohnungsvermietungen vorgehen und bereitet eine entsprechende Gesetzesvorlage vor. Dabei hat man die jünste Gerichtsentscheidung in Bayern im Visier. 
Donnerstag, 12.09.2019, 11:27 Uhr, Autor: Thomas Hack

Wie der Südwestdeutsche Rundfunk mitteilte, hat das baden-württembergische Wirtschaftsministerium beschlossen, schärfer gegen illegale Wohnungsvermietungen vorzugehen. Insbesondere in den Großstädten des Bundeslandes würde es zu wenige Wohnungen geben, um den Bedarf der Mittelschicht zu decken. Auf der anderen Seite ist es über Vermietungsportale wie Airbnb ein Leichtes, die eigene Wohnung für Urlaubsgäste weiter zu vermieten – zu einem lukrativeren Preis als derjenige des normalen Mietspiegels. Baden-Württemberg hat daher nun alle Hebel in Bewegung gesetzt, um gegen solche Umstände vorzugeben und möchte ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringen. Dass dies gerade zum jetzigen Zeitpunkt erfolgt, hat seinen Grund, wie eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums gegenüber dem SWR erklärt: Man möchte sich an einem Beschluss der bayerischen Verwaltungsgerichtshofs orientieren.

Auskunftspflicht nur bei hinreichendem Anfangsverdacht

Der Hintergrund: Die Landeshauptstadt München wollte von Airbnb eine Auskunftspflicht erwirken, wogegen sich die Vermietungsplattform allerdings wehrte und zum Teil auch Recht bekam. Die Stadt München begehre Auskunft auf der Grundlage eines bloßen abstrakten Gefahrenverdachts und damit letztlich „ins Blaue hinein“, hieß es damals in der Begründung des Verwaltungsgerichtshofs (Wir berichteten hier). Eine Auskunftspflicht zu erwirken sei nur möglich, wenn ein hinreichender Anfangsverdacht bestehe, hieß es dazu weiter. Auf dieser Basis möchte nun die schwarz-grüne Regierung Baden-Württtembergs ein entsprechendes Gesetz durchbringen. Die SPD möchte sogar noch ein Schritt weiter gehen. So fordert der Politiker Daniel Born, dass sich alle Anbieter zwangsverpflichtend registrieren müssten. (swr.de/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Das Logo von Airbnb
Wohnungsvermietungen
Wohnungsvermietungen

Airbnb von Landesgesetz unbeeindruckt

Der Wohnungsvermittler Airbnb zeigt sich von gewissen Landesgesetzen unbeeindruckt, wie nun das Beispiel Tirol vor Augen führt. Das Unternehmen deutet schlichtweg „Vermietung“ in „Homesharing“ um.
Die Silhouette der Stadt München
Wohnungsvermittlungen
Wohnungsvermittlungen

Europäische Städte fordern strengere Airbnb-Auflagen

Mittlerweile sind es 22 europäische Kommunen, die die EU auffordern, die Auflagen für Airbnb-Vermietungen zu verschärfen. Rückendeckung für die Städte gibt es jetzt von Ursula von der Leyen.
Die Altstadt von Mainz
Wohnungvermietungen
Wohnungvermietungen

Luft für Airbnb wird dünner

Immer mehr Städte und Bundesländer wehren sich gegen Wohnungsvermittler wie Airbnb. Jetzt gehen auch Erlangen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein gegen das Geschäft mit dem Weitervermieten von Wohnungen vor.
Das Airbnb-Logo an einer Hüttenwand
Wohnungsvermittlungen
Wohnungsvermittlungen

Verschärfte Regeln für Airbnb beschlossen

Zunehmender Wohnraummangel und Schädigung der Hotelleriebranche sind nur zwei der negativen Auswirkungen von Vermietungsplattformen wie Airbnb. Jetzt greift man in Österreich zu härteren Maßnahmen. 
Denkfabrik-Vorstand Dr. Marcel Klinge (Foto: © DZG)
Event
Event

Erste „Gastwelt-Summit“ findet in Berlin statt

Das branchenübergreifende Gipfeltreffen mit dutzenden Verbänden und Organisationen aus Tourismus, Travel, Hospitality und Foodservice wird jetzt erstmalig in der Bundeshauptstadt abgehalten. Das Motto der Veranstaltung lautet: Gemeinsam erreichen wir mehr!
Frau unterschreibt an der Rezeption
Beschluss
Beschluss

Bundeskabinett will Hotelmeldepflicht abschaffen

Ein enormer bürokratischer Aufwand soll abgebaut werden: Das Bundeskabinett hat die vom Bundesminister der Justiz vorgelegten Eckpunkte für ein Bürokratieentlastungsgesetz beschlossen. Davon wird auch die Hotellerie profitieren. 
Jan Redmann, Fraktionsvorsitzender der Brandenburger CDU fordert einen ermäßigten Steuersatz für die Gastronomie.
Politik
Politik

CDU und Linke sind sich einig: Mehrwertsteuersenkung in der Gastro muss bleiben

Eigentlich sind sie sich spinnefeind. Doch wenn es um die Mehrwertsteuersenkung für das Gastgewerbe geht, ziehen CDU und die Linke an einem Strang.