Bayernpartei

„Verspätete Auszahlung von Corona-Hilfen völlig inakzeptabel!“

Florian Weber, Vorsitzender der Bayernpartei
Florian Weber, Vorsitzender der Bayernpartei. (©picture alliance / SZ Photo | Stephan Rumpf)
Hinsichtlich der Corona-Politik der deutschen Bundesregierung schaltet sich nun auch die Bayernpartei ein. Für sie stellt es ein Unding dar, dass sich niemand für die Not der Gastwirte verantwortlich fühlt.
Donnerstag, 10.12.2020, 12:24 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Lockdown der Gastronomie, die sich im Vorfeld mit Hygiene- und sonstigen Maßnahmen besonders viel Mühe gegeben hat, ist nicht nur für die Branche selbst ungerechtfertigt und zermürbend. Und die Novemberhilfen können aufgrund fehlender Software des Bundes noch immer nicht fließen. Für die Bayernpartei ist dies aus mehreren Gründen ein Skandal, denn ihr zufolge wäre bereits während des Sommers mit einem solchen Szenario zu rechnen  – und damit auch genügend Vorbereitungszeit vorhanden gewesen.

„Niemand will verantwortlich sein“

Noch schlimmer ist aber in den Augen der Bayernpartei, „dass wieder einmal für staatliches Handeln niemand verantwortlich ist. Jeder zeigt mit dem Finger auf den anderen und es passiert nichts.“ Halte sich ein Gastronom nicht an die derzeitigen Auflagen, müsse er mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, während etwa Verkehrsminister Scheuer grob fahrlässig ein paar hundert Millionen mit seinen Mautplänen versenke, heißt es dazu in einem Statement der Partei.

Millionengrab Berliner Flughafen für Politik wichtiger als Wirtshauskultur?

Die Forderungen der Bayernpartei erläuterte an dieser Stelle der Landesvorsitzende Florian Weber: „Auch bei staatlichen Stellen muss es klare Verantwortlichkeiten geben und fehlerhaftes Verhalten sanktioniert werden können. Für schwere Verstöße fordern wir seit langem auch Amtshaftungsverfahren. (…) Noch ein Wort zu den Hilfen für unsere bayerischen Wirte und sonstigen Selbständigen: Frau Merkel hat ja schon angekündigt, dass die bisherige Unterstützung nicht in dem Maß weiter fortgesetzt werden kann. Betrachtet man sich die Unsummen, die für angebliche EU-Corona-Hilfen ausgeschüttet werden sollen oder aber das Millionengrab Berliner Flughafen, da ist beispielsweise der Erhalt unserer Wirtshauskultur für wesentlich weniger zu haben. Und würde beim bayerischen Steuerzahler auch auf viel mehr Verständnis stoßen.“ (ots/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Markus Söder
Lockdown
Lockdown

Söder: „Öffnungskonzepte für Gastronomie nur schwer möglich“

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat weitere Corona-Lockerungen im Freistaat in Aussicht gestellt – die Gastronomie bleibt jedoch außen vor.
Mario Voigt
Politik & Gastgewerbe
Politik & Gastgewerbe

CDU-Fraktionschef lässt auf Gastro-Lockerungen hoffen

Sofern die Zahlen stimmen, müssen gastronomische und touristische Lockerungen zu Ostern auch nicht abgesagt werden – so Mario Vogt, der CDU-Landtagsfraktionschef von Thüringen.
Ein Härtefallmanager in einem Hotel
Hilfsgelder
Hilfsgelder

CDU-Politiker fordert „Härtefallmanager“ für Gastbetriebe

Da Kreisabgeordnete die Gastbetriebe vor Ort am besten kennen, könnten diese mithelfen, die Entscheidung des Bundes über Hilfsgelder zu beschleunigen – so der Vorschlag eines CDU-Abgeordneten.
Besteck in einem Restaurant
Corona-Politik
Corona-Politik

NRW-Gastgewerbe pocht auf verbindliche Öffnungsperspektiven

Auch in Nordrhein-Westfalen wird seitens des Gastgewerbes der Druck auf die Politiker erhöht: Die Branche fordert klare Perspektiven und legt einen ausgefeilten Stufenplan für Öffnungen vor.
Das Ministerium in Baden-Württemberg
Corona-Unterstützung
Corona-Unterstützung

Ministerium verlängert Hilfen für SW-Gastgeber

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium unterstützt das Gastgewerbe im Südwesten mit weiteren 95 Millionen Euro. Vor allem familiengeführte Betriebe sollen davon profitieren.
Martin Hagen FDP
Corona-Lockerungen
Corona-Lockerungen

Bayern-FDP stellt „Freiheitsstrategie“ u.a. für Gastgewerbe auf

Die bayerische FDP fordert einen Stufenplan für Lockdown-Lockerungen und stellt diesbezüglich eine „Freiheitsstrategie 2021“ auf, die auch die Öffnung von Gastronomiebetrieben im Fokus hat.
Novemberhilfen
Politik & Gastgewerbe
Politik & Gastgewerbe

Novemberhilfen noch diese Woche?

Auf die Auszahlung der versprochenen Novemberhilfen warten die meisten Gastronomen und Hoteliers bislang vergeblich. Möglicherweise könnte diese Woche nun etwas passieren.