Corona-Schutzmaßnahmen

Söder will 2G „soweit irgendwie möglich“

Markus Söder bei einer Pressekonferenz
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, fordert nach Gesprächen mit Vertretern von bayerischen Kliniken strengere Corona-Auflagen. (Foto: © picture alliance/dpa | Sven Hoppe)
Nachdem bereits München die 2G-Regel angekündigt hat, soll diese nun in ganz Bayern kommen. Das hat Ministerpräsident Markus Söder angekündigt. Der Dehoga kritisiert die Pläne und fordert weitere finanzielle Hilfen.
Freitag, 12.11.2021, 07:52 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Im Kampf gegen die immer heftigere vierte Corona-Welle setzt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf landesweite Zugangsverbote für Ungeimpfte. Einen entsprechenden Vorschlag zur landesweiten Hochstufung auf 2G „wo es möglich ist“ werde er dem Koalitionspartner Freie Wähler unterbreiten, sagte Söder am Donnerstag in München nach einem Treffen mit Vertretern von Krankenhäusern. Ergänzend zu 2G stehe auch eine Maskenpflicht bis zum Sitzplatz in der Diskussion. Gleichzeitig solle  in Clubs und Diskotheken der Standard 2G plus gelten – also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, die aber zusätzlich noch einen Schnelltest machen müssen, „bevor man ins Vergnügen startet“. Die maximale Sicherheit sei für die Akzeptanz der Maßnahmen „ganz wichtig“. Mit Blick auf den Bund betonte Söder, dass es auch auf Bundesebene 2G brauche und zwar „soweit irgendwie möglich“. Dies sei eines von vielen Themen, welches Bund und Länder in der kommenden Woche dringend besprechen müssten.

Kritik vom Dehoga Bayern

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband reagiert kritisch auf die Ankündigung: „Eine weitere Verschärfung, insbesondere die Idee einer sog. 2G Plus-Regel für Clubs sehen wir äußerst kritisch, sie ist weder verhältnismäßig noch zielführend“, so die Präsidentin des Dehoga Bayern, Angela Inselkammer. Das Gastgewerbe ist nachweislich und erwiesenermaßen kein Infektionsherd. Die bisherige 2G-Auflage für Clubs wurde streng kontrolliert und eingehalten. Ein zusätzlicher Schnelltest für Geimpfte würde die Hürde nun so hoch setzen, dass es de facto zu einem erneuten Lockdown für Clubs und Diskotheken kommt. „Auch in allen anderen gastgewerblichen Bereichen haben wir bereits jetzt mit massiven Stornierungen, auch über das Weihnachtsgeschäft hinaus, zu kämpfen. Selbst wenn es keinen offiziellen Lockdown mehr geben wird, so kommen wir in eine Situation, die im Effekt für unsere Betriebe leider nichts anderes bedeutet.“

Finanzielle Hilfen gefordert

Aufgrund der sich zuspitzenden Situation im Gastgewerbe, fordert der Dehoga Bayern zudem schnelle wirtschaftliche Unterstützung in Form einer weiteren oder fortgesetzten Überbrückungshilfe.

(Dehoga/dpa/NZ)

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