Nachhaltigkeit

Özdemir setzt auf robuste Nachfrage für Bio-Lebensmittel

Angesichts gestiegener Preise vom Heizen bis zum Wocheneinkauf hielten sich viele Verbraucher zuletzt auch bei oft etwas teureren Ökoprodukten zurück. Gerät „Bio“ aus dem Blick?
Montag, 13.02.2023, 08:14 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker
Cem Özdemir am Rednerpult
Cem Oezdemir (Gruene) im Portrait bei seiner Rede im Bundestag. (Foto: © picture alliance / Flashpic | Jens Krick)

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt trotz eines Dämpfers durch die hohe Inflation auf eine generell robuste Nachfrage für Bio-Lebensmittel. „Die Menschen wollen weiter Bio – das ist eine gute Nachricht für Umwelt, Klima, Artenschutz und unsere Höfe“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Nach einer Umfrage im Auftrag des Ministeriums gaben 33 Prozent der Bundesbürger an, aktuell häufig Bio zu kaufen und 49 Prozent gelegentlich. Zukünftig wollen es demnach 38 Prozent häufig und 47 Prozent gelegentlich tun.

Nachhaltiges Wirtschaften im Fokus

Özdemir sagte: „Gerade in Krisenzeiten wird uns noch einmal stärker bewusst, wie wertvoll und wichtig es ist, nachhaltig zu wirtschaften.“

Genau darauf zahle das Ziel von 30 Prozent Bio-Anteil bis 2030 ein. „Für die Höfe kann Bio eine wichtige Zukunftschance sein“, erläuterte der Minister. Wichtig sei ihm, dass sich Öko für die Betriebe ebenso lohne wie für Kundinnen und Kunden, damit die gute Wahl zur einfachen Wahl werde. „Daran arbeiten wir.“

Das Geschäft mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln hatte angesichts vieler Preissteigerungen für Verbraucher etwa auch bei der Energie einen Dämpfer bekommen.

Bio-Markt 2022 erstmals geschrumpft

„Der deutsche Öko-Markt schrumpfte 2022 zum ersten Mal in seiner Geschichte“, hieß es in einem Bericht des Deutschen Bauernverbands zum Jahreswechsel. Auch bei Bio seien Discounter Gewinner eines „Trends zum Billig-Einkauf“ geworden. Fachläden erlitten dagegen Einbußen.

Die Biobranche trifft sich vom 14. bis 17. Februar bei der Messe Biofach in Nürnberg. Dann werden auch weitere aktuelle Konjunktur- und Marktdaten erwartet.

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