„Mit aller Kraft gegensteuern“

NGG will Tourismusausschuss nicht an AfD geben

Sebastian Münzenmaier
Sebastian Münzenmaier sitzt am 27.07.2017 auf der Anklagebank des Verhandlungssaales des Amtsgerichts in Mainz und muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. (Foto: dpa)
Beim Zustandekommen einer großen Koalition soll der Bundestagsabgeordnete der AfD-Fraktion Sebastian Münzenmaier den Vorsitz im Tourismusausschuss übernehmen. Dies sieht Guido Zeitler, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), mit großer Sorge.
Montag, 29.01.2018, 09:01 Uhr, Autor: Markus Jergler

„Die Tourismusbranche einschließlich des Gastgewerbes ist weltoffen, gastfreundlich und vielfältig. Insbesondere im Gastgewerbe erleben wir täglich das gute Miteinander der Gäste und Beschäftigten aus unterschiedlichsten Kulturkreisen. Kaum eine andere Branche in der Bundesrepublik ist internationaler und multikultureller. Die Politik und die Aussagen der AfD stehen hierzu oft im krassen Gegensatz“, so Zeitler.

Dass mit Münzenmaier ein Mitglied vom rechten Rand der AFD, dem sogar die Mitgliedschaft in der Fußballmannschaft des Bundestags aufgrund seiner Beteiligung an einem Hooligan-Überfall mit anschließender Verurteilung verweigert wird, den Vorsitz übernehmen soll, werde von den in der Branche Beschäftigten sehr kritisch gesehen.

Münzenmaier sei aufgrund seiner politischen Vorgeschichte ein denkbar ungeeigneter Kandidat für den Vorsitz eines solch wichtigen Ausschusses. Es sei schwer vorstellbar, dass er dem Tourismus und dem Gastgewerbe mit seinen Unternehmen und Beschäftigten die wichtigen und nötigen Impulse geben kann. Guido Zeitler: „Wie werden, wenn Herr Münzenmaier tatsächlich den Vorsitz im Tourismusausschuss übernimmt, mit all unserer Kraft gegensteuern, damit der Geist der AfD nicht in die Branche hineinwirkt. Das sind wir allein unseren zahlreichen Kolleginnen und Kollegen wie Unternehmen aus allen Ländern der Welt schuldig.“ Die Gewerkschaft NGG setzt sich gemeinsam mit 200.000 Mitgliedern für bessere Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe ein. Dazu gehörten auch das Werben für Toleranz, Weltoffenheit und der Kampf gegen Rassismus. (MJ)

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