Politik

Neuer Mindestlohn für Auszubildende

Berufsausbildungsvertrag
Mehr Geld in der Berufsausbildung: Der Bundestag gab jetzt grünes Licht für die Erhöhung der monatlichen Vergütung. (Foto: © Stockfotos-MG)
Der Bundestag hat beschlossen, die Lohnuntergrenze für Azubis ab 2020 anzuheben. Auch in den Folgejahren sollen die Verdienste noch steigen. Nicht die einzige Modernisierungsmaßnahme in Sachen Berufsausbildung.
Freitag, 25.10.2019, 11:50 Uhr, Autor: Kristina Presser

Es soll mehr Geld für Auszubildende geben. Das hat der Bundestag mit der Modernisierung des Berufsbildungsgesetzes beschlossen (19/14431). Ab dem 1. Januar 2020 soll eine neue Lohnuntergrenze für Auszubildende eingeführt werden:  515 Euro pro Monat im ersten Lehrjahr, wobei der Betrag schrittweise auf 620 Euro im Jahr 2023 erhöht wird. Gleichzeitig wird auch für das zweite und dritte Ausbildungsjahr mehr veranschlagt. Im Jahr 2024 soll der Mindestlohn für Auszubildende dann automatisch mit der Entwicklung der Lehrlingsgehälter steigen. Ausnahmen sind aber möglich, wenn Arbeitgeber und Gewerkschaften für einzelne Branchen eigene Vereinbarungen treffen. So können manche Azubis auch weiterhin weniger Geld bekommen.

Ziel des Gesetzes ist es, das duale Ausbildungssystem attraktiver zu machen. Das soll aber nicht nur über höhere Ausbildungsgehälter funktionieren. Unter anderem sieht der Beschluss vor, akademische und berufliche Bildung als gleichwertig anzuerkennen. Dafür sind neue Bezeichnungen für die berufliche Fortbildung vorgesehen – „geprüfte/r Berufsspezialist/in“, „Bachelor Professional“ und „Master Professional“, die auch auf IHK-Zeugnissen ausgewiesen werden können. Außerdem sollen Ausbildungen in Teilzeit ermöglicht werden.

Das Gesetz wurde mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD angenommen, gegen die Stimmen von FDP und AfD. Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke enthielten sich. Jetzt muss das Gesetz noch im Bundesrat verabschiedet werden. (dpa/mv/ots)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Noch liegt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland bei 12,00 Euro. Dies soll sich zum 1. Januar 2024 ändern.
Politik
Politik

Mindestlohn soll 2024 auf 12,41 Euro angehoben werden

Angesichts stark gestiegener Verbraucherpreise sprechen sich nicht nur Sozialverbände für eine Anhebung des Mindestlohns um 2 Euro aus. Das wäre ein Plus von 16,7 Prozent. Mit Blick auf die Kosten hoffen Unternehmen – auch aus der Hospitality-Branche – auf eine geringere Anhebung.
Markus Suchert
Statement
Statement

„Staatliche Eingriffe in die Lohnfindung müssen unterbleiben!“ – Markus Suchert appelliert an die Politik

Hubertus Heil kündigte an, ab 2024 mit einer deutlichen Steigerung des Mindestlohns zu rechnen. Dies löste bereits starke Kritik aus. Nun nimmt auch Markus Suchert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Systemgastronomie, Stellung zur Äußerung des Bundesarbeitsministers.
Christian Lindner, Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Robert Habeck
„Mehr Fortschritt wagen“
„Mehr Fortschritt wagen“

Das hält der Koalitionsvertrag für die Branche bereit

Ob Tourismusförderung, Arbeitskräftesicherung oder Mindestlohn – der Koalitionsvertrag von SPD, Grüne und FDP beinhaltet einige Punkte, die das Gastgewerbe direkt oder indirekt betreffen. Ein Überblick.
Hosentasche mir Geldscheinen und einem Zettel mit der Aufschrift Mindestlohn
Koalitionsvertrag
Koalitionsvertrag

Mindestlohnerhöhung in der Kritik

Die Mindestlohnerhöhung hat einen sprunghaften Anstieg der Personalkosten zur Folge. Das stößt nicht bei allen auf Begeisterung – auch weil Auswirkungen auf darüber liegende Lohngruppen befürchtet werden.
Geldscheine
Politik
Politik

Ein Mindestlohn für Azubis?

Analog zum Mindestlohn, soll es bald auch eine Mindestvergütung für Auszubildende geben – das fordert Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Mit diesem Vorstoß erntet sie jedoch auch Kritik.
Geldscheine und Euromünzen liegen auf einem Tisch
Bundesverband der Systemgastronomie
Bundesverband der Systemgastronomie

BdS findet Mindestlohnerhöhung ab 2020 zu hoch

Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie e.V. (BdS), Andrea Belegante, äußerte sich zum jüngsten Beschluss der Mindestlohnkommission, den Mindestlohn auf 9,35 Euro anzuheben und zeigt sich unzufrieden. Sie findet die Erhöhung zu hoch.
Zwei Stapel der Ausgabe des zweiten Berichts zu den Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns
Anhebung in zwei Stufen
Anhebung in zwei Stufen

Mindestlohnerhöhung: Mehr Geld ab Januar 2019

Von 8,84 Euro auf 9,35 Euro pro Stunde soll der Mindestlohn in den kommenden zwei Jahren steigen, eine Steigerung von rund 5,8 Prozent. Das schlug am Dienstag die Mindestlohnkommission vor.