Veranstaltungen & Catering

Neue Diskussionen um Zukunft der Eventbranche entbrannt

Angela Merkel und Jens Spahn
Angela Merkel und Jens Spahn äußern sich immer deutlicher über die Zukunft der Veranstaltungsbranche. (Archivbild ©picture alliance/dpa/Reuters/POOL | Hannibal Hanschke)
Während Jens Spahn bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Events durchsetzen will, fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel ,“die Zügel anzuziehen“.
Dienstag, 18.08.2020, 13:25 Uhr, Autor: Thomas Hack

Dieser Tage steht insbesondere die Veranstaltungsbranche im Fokus der Politiker und Verbände. Der Ärzteverband Marburger Bund etwa fordert nun bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Partys, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. „Um Ansteckungsrisiken auch im Herbst und Winter zu verringern, sollten sich die Länder bald auf einheitliche Regeln für private und öffentliche Feiern aller Art verständigen“, ließ die Vorsitzende Susanne Johna dazu verlauten. Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften. Das Hotel- und Gaststättengewerbe rief zu Disziplin auf, um einen erneuten Lockdown zu verhindern.

„Mit den Ländern über Regeln reden“ (Jens Spahn)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor darauf hingewiesen, dass Feierlichkeiten neben den Ansteckungen durch Reiserückkehrer zu den größten Gefahrenquellen in Deutschland zählten. Deshalb müsse man mit den Ländern noch einmal über die Grenzen und Regeln für Veranstaltungen reden. In den Bundesländern gelten ganz unterschiedliche Regelungen. Zum Teil sind inzwischen wieder Innenveranstaltungen mit mehreren Hundert Teilnehmern erlaubt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte dazu wortwörtlich: „Man muss die Zügel anziehen, um bei Corona nicht in ein Desaster reinzulaufen.“

„Freiheiten des Ausgehens verteidigen!“ (Dehoga)

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) appellierte an die Vernunft von Wirten, Personal und Gästen. „Es sollten alle darauf bedacht sein, die seit Mitte Mai gewonnenen Freiheiten des Ausgehens und Reisens zu verteidigen“, sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. Die Ansteckungsgefahr sei zwar nicht zu bestreiten. „Insgesamt ist das Infektionsgeschehen in unseren Betrieben aber niedrig.“

Vor allem Eventcaterer hart getroffen

Neben Hotels und Gaststätten gebe es „auch andere Hotspots“, etwa Urlaubsrückkehrer und private wie große Veranstaltungen im öffentlichen Raum, sagte die Dehoga-Chefin. „Es muss deshalb genau analysiert werden, wo die Schwachstellen liegen, bevor einschränkende Maßnahmen festgelegt werden.“ Vor allem Eventcaterer, die vorwiegend Familienfeste wie Hochzeiten beliefern, würden von erneuten Maßnahmen hart getroffen, warnte Hartges weiter. (dpa/TH)

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