Köche sind jetzt ein „Mangelberuf“
Schon in der Vergangenheit gab es für Nicht-EU-Bürger die Möglichkeit, ohne allzu große bürokratische Hürden, durch die Beantragung einer „Rot-Weiß-Rot-Karte“ in Österreich zu arbeiten, so sie dieses in einem offiziellen „Mangelberuf“ konnten. Zu diesen Sparten zählen etwa Dachdecker, Schweißer oder Tischler. Jetzt wurde die Mangelberufsliste für 2019 veröffentlicht und auf dieser ist erstmals österreichweit auch der Koch enthalten. Zusätzlich gibt es nun auch regionale Bundesländer-Listen und so ist etwa in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich auch der Kellner ein Mangelberuf. Dieser ist dabei so definiert, dass auf eine offene Stelle im Jahresdurchschnitt maximal 1,5 Bewerber kommen.
„Wir freuen uns über diese Erleichterung. Da es einen europaweiten Wettbewerb um Mitarbeiter gibt und beispielsweise unsere deutschen Nachbarn den Markt für Arbeitskräfte aus Drittstaaten immer stärker liberalisieren, ist diese Maßnahme auch aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit geboten“, kommentieren Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker, die Obleute der Fachverbände Hotellerie und Gastronomie in der Wirtschaftskammer, diese Maßnahme. Wichtig sei jetzt, dass die Betriebe beim AMS Anträge für Rot-Weiß-Rot-Cards für Köche bereits im Dezember stellen können, um diese neue Möglichkeit für die diesjährige Wintersaison noch nützen zu können.
Kritik an der Maßnahme kommt indes von der Gewerkschaft: „Wenn wir den heimischen Arbeitsmarkt im Tourismus für Menschen aus Drittstaaten noch mehr öffnen, dann rollen wir Lohndumping den roten Teppich aus. Lohnerhöhungen werden so wirksam verhindert. Es geht nicht darum, Fachkräfte zu lukrieren, was gesucht wird, sind Lohndrücker“, befürchtet vida-Vorsitzender Berend Tusch.Durch die Hereinnahme von bis zu 300 zusätzlichen Arbeitskräften pro Region könnten hier vielleicht kurzfristig Personallücken gestopft werden, langfristige Regelungen würden damit aber erneut aufs Abstellgleis geschoben.
Jobs für Köche findet man auf der HOGAPAGE Jobbörse: Koch Jobs