Corona-Maßnahmen

„Großteil der Gästedaten unbrauchbar“

Eine Gästeliste im Restaurant
Experten warnen Restaurantgäste davor, falsche Angaben zu machen. Doch dies erfolgt wohl sehr viel häufiger als erwartet.(©fizkes/stock.adobe.com)
Fake-Namen auf Gästelisten erschweren den Behörden die Kontaktverfolgung bei Corona-Ausbrüchen. Zumindest in Hamburg scheinen diejenigen, die falsche Daten in den Gästelisten hinterlassen, in der Überzahl zu sein. Das hat Folgen.
Freitag, 25.09.2020, 10:52 Uhr, Autor:Thomas Hack

Falschangaben und Fake-Namen in Gästelisten ist wohl höher als gedacht, wie eine erste Auswertung aus Bars und Lokalen auf St. Pauli ergab. So seien nur etwa ein Drittel der Daten brauchbar, wie eine Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte verlauten ließ. Dies sei das Zwischenergebnis nach Durchsicht der Daten aus neun Betrieben, aus denen Bezirksamtsleiter Falko Droßmann die Listen bei Kontrollen mitgenommen habe. Von den 1439 mit dem Melderegister abgeglichenen Daten seien nur 478 leserlich, vollständig und korrekt gewesen. „Es enttäuscht mich sehr, dass so viele Gäste falsche Einträge machen. Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte Droßmann dazu. Er sehe auch die Gastronomen in der Pflicht: „Sie müssen dafür Sorge tragen, dass zumindest offensichtlich falsche Angaben nicht akzeptiert werden. Mit Betrieben, wo dies gehäuft vorgekommen ist, werden wir eindringlich reden.“

„Eine Gefahr für Gäste und Personal“

Der Hamburger Dehoga kritisierte die Verstöße ebenfalls. „Das ist eine Gefahr für die Gäste, das Personal und die weiteren Kontaktpersonen“, kommentierte Präsident Franz J. Klein dazu. „Und sie schaden unserem Image.“ Der Verband appelliere fortlaufend an seine Mitglieder, sich an die Corona-Schutzmaßnahmen zu halten, wobei die weit überwiegende Zahl dies auch mache. Die Gaststätten hätten aber keine Möglichkeit, Einträge auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, da sie keine Ausweise kontrollieren dürften, so Klein weiter. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte bereits vorher schon eindringlich an Gäste und Gastronomen appelliert, die Kontaktdaten korrekt zu hinterlassen beziehungsweise zu erfassen. Sie hatte auch mit der Schließung von Bars bei wiederholten Verstößen gegen Corona-Regeln gedroht. Hintergrund waren Ausbrüche in Bars im Schanzenviertel wie der „Katze“. Dort waren 100 von 600 Kontaktdaten, unleserlich, unvollständig oder falsch. (lno/TH)

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