„Ein Meilenstein für die Hotellerie!“
Im Streit um Bestpreisklauseln haben sich das Buchungsportal HRS und die Hotelbranche geeinigt. HRS wird der außergerichtlichen Einigung zufolge 4 Millionen Euro an den Hotelverband Deutschland (IHA) leisten, wie der Verband dieser Tage mitteilte. Mit diesem Betrag sollen die rund 600 Hotels entschädigt werden, die Schadenersatzansprüche geltend machen wollten. Der Hintergrund: Mit Bestpreisklauseln ließen sich Buchungsportale von Hotels vertraglich die günstigsten Hotelpreise und die besten Buchungs- und Stornierungskonditionen im Internet garantieren. Der Zimmerpreis auf der hoteleigenen Website durfte nicht niedriger sein als das Angebot auf dem Buchungsportal. Das Bundeskartellamt sah darin eine unzulässige Einschränkung des Wettbewerbs und untersagte die Regelung.
„Ein Meilenstein für die Hotellerie in Deutschland!“
HRS-Geschäftsführer Tobias Ragge erklärte diesbezüglich in einer Pressemitteilung: „Es ist gut, einen Schlussstrich unter dieses Kapitel zu ziehen, auch wenn wir im Kern unterschiedlicher Rechtsauffassungen sind.“ IHA-Vorsitzender Otto Lindner sprach indes sogar von einem Meilenstein für die Hotellerie in Deutschland. „Zumindest im Zusammenhang mit HRS ist das Thema für uns nun beendet. Wir werden darauf dringen, dass nun endlich auch für alle anderen Marktteilnehmer gleiche Standards geschaffen werden.“ Eine branchenweite Lösung, die auch Booking.com und Expedia einschließe, lässt dem Hotelverband zufolge weiter auf sich warten.
Gemeinsame und kostruktive Lösungen für die Zukunft
Die Einigung ist das Ende eines langjährigen und zähen Prozesses, der Ende 2013 mit einer zwischenzeitlich rechtskräftigen Abstellungsverfügung des Bundeskartellamtes begann. Ende 2017 hatte die IHA ihre Mitglieder aufgefordert, sich an einer Schadensersatz-Sammelklage gegen HRS zu beteiligen. Nun schaffe der Deal die Voraussetzung für HRS und IHA, künftig gemeinsam und konstruktiv an Lösungen für die Hotellerie in Deutschland zu arbeiten. Trotz des Vergleichs halten beide Seiten an ihren ursprünglichen Rechtspositionen fest. Über die Details der Einigung haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Der Hotelverband wird die rund 600 betroffenen Hotels in den nächsten Wochen über die nächsten Schritte individuell informieren. (dpa/TH)
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