DZG zu neuer Insolvenz-Analyse: „Steuerentlastung ist jetzt entscheidend“
Nach Angaben von Creditreform meldeten 2025 rund 23.900 Unternehmen Insolvenz an – ein Anstieg um 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Entwicklung trifft vor allem kleine und mittlere Betriebe, die bereits durch hohe Energiepreise, gestiegene Kosten und den Fachkräftemangel belastet waren. Viele davon gehören zur Gastwelt.
„Die Insolvenzzahlen sind ein Alarmzeichen“, sagt DZG-Vorstandssprecher Dr. Marcel Klinge. „Für viele Betriebe unseres Dienstleistungssektors ist der anhaltende Kosten- und Preisdruck eine ernsthafte Bedrohung. Umso wichtiger ist die vom Bundestag bereits beschlossene Entlastung durch die sieben Prozent, die jetzt noch den Bundesrat passieren muss: Sie schafft den dringend benötigten Spielraum, um Betriebe, Beschäftigung und regionale Strukturen zu sichern.“ Bleibt die Entlastung aus, würden weitere Unternehmen in Gefahr geraten.
„Wir brauchen jetzt ein klares Signal der Verlässlichkeit“
Planungssicherheit sei jetzt entscheidend – für Beschäftigte, Zulieferer und Investoren. Strukturschwache und ländliche Regionen seien besonders angewiesen auf funktionierende Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe, die dort soziale und wirtschaftliche Infrastruktur sichern.
„Wir brauchen jetzt ein klares Signal der Verlässlichkeit“, betont Klinge. „Die sieben Prozent sind wirtschaftliche Vernunft. Sie schützen Unternehmen, Arbeitsplätze und jene Orte, an denen Menschen zusammenkommen.“
Die DZG setzt darauf, dass die Mitglieder des Bundesrates dem Gesetz in der vorliegenden Form zustimmen und damit einer weiteren Insolvenzwelle in der Gastwelt entgegenwirken. „Wer jetzt nur auf kurzfristige Haushaltseffekte schaut, übersieht den volkswirtschaftlichen Schaden, der durch jede verlorene Küche, jedes geschlossene Dorfgasthaus und jedes stillgelegte Hotel entsteht“, sagt Klinge. „Es geht um Verantwortung für Betriebe, Beschäftigte und Regionen.“
(DZG/SAKL)