Forderung

Deutscher Tourismusverband fordert „Anwerbeoffensive“ gegen Fachkräftemangel

DTV-Präsident Reinhard Meyer
DTV-Präsident Reinhard Meyer (Foto: © Benjamin Maltry/DTV)
Der Personalmangel hat längst auch die Reisebranche erreicht. Um Fachkräfte auch aus dem Ausland zu gewinnen, stellt der Tourismusverband (DTV) vor der Bundestagswahl Forderungen an die Politik und spricht sich für eine „Anwerbeoffensive“ aus.
Donnerstag, 30.01.2025, 11:22 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz muss vereinfacht werden, um die Einstellung ausländischer Arbeitskräfte zu erleichtern“, teilte der DTV mit. „Eine nationale Anwerbeoffensive soll Fachkräfte aus dem In- und Ausland gewinnen.“

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl stellt der DTV weitere Forderungen, unter anderem sollen Bürokratie abgebaut, Arbeitszeiten flexibler gestaltet und Visaverfahren vereinfacht werden. „Es gibt inzwischen immer mehr ernstzunehmende Hemmnisse, die den Tourismusstandort Deutschland gefährden“, mahnte DTV-Präsident Reinhard Meyer. 

Das fordert der DTV

Für den Bürokratieabbau fordert der Verband ein „Bürokratie-TÜV“, der überflüssige Vorschriften eliminieren und Verfahren vereinfachen soll. Zudem müssten Planungs- und Genehmigungsprozesse erheblich beschleunigt und das öffentliche Vergabewesen flexibler gestaltet werden. Bei der Pauschalreiserichtlinie gelte es, Maß zu halten und zusätzliche Belastungen für die Branche zu vermeiden.

Durch eine nationale Anwerbeoffensive sollen Fachkräfte aus dem In- und Ausland gewonnen werden. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz müsse vereinfacht werden, um die Einstellung ausländischer Arbeitskräfte zu erleichtern. Ein digitales, schlankes und schnelles Visaverfahren soll zudem die Einreise von Gästen und Arbeitskräften nach Deutschland erleichtern.

Darüber hinaus soll die Arbeitszeit flexibilisiert werden. Eine flexiblere Gestaltung der Wochenarbeitszeit soll die Anpassung an saisonale Schwankungen ermöglichen.

Deutschlandtourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor

Die Bundespolitik müsse den Deutschlandtourismus von einem Randplatz in den Mittelpunkt rücken. Die Tourismusbranche sei eine „Leitökonomie des 21. Jahrhunderts“ und solle von der Politik auch als solche gesehen werden, sagte Meyer weiter.

Eine wettbewerbsfähige Tourismusbranche schaffe attraktive Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen wie Hotellerie, Gastronomie, Transport und Handel. Nach Angaben des DTV arbeiteten zuletzt etwa 2,8 Millionen Erwerbstätige im Tourismus. Der Deutschlandtourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit einer direkten Bruttowertschöpfung von 123,8 Milliarden Euro.

(dpa/DTV/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Touristin läuft mit Deutschlandflagge durch Nürnberg.
Deutschlandtourismus
Deutschlandtourismus

DTV mahnt: Tourismusinfrastruktur braucht gezielte Förderung

Der Deutsche Tourismusverband wirbt dafür, dass der Ausbau barrierefreier Zugänge und nachhaltiger Verkehrsanbindung gesetzlich gefördert wird. Davon sollen nicht nur Urlauber, sondern auch Anwohner profitieren.
Junge Frau mit Koffer in einer Ferienunterkunft
Überprüfung
Überprüfung

DTV: Neue Klassifizierungsperiode 2025 – 2027

Seit 30 Jahren vergibt der Verband Sterne an Ferienunterkünfte und setzt so Maßstäbe für Qualität und Transparenz im deutschen Tourismus. Rund 26.000 Unterkünfte sind inzwischen nach einheitlichen Kriterien zertifiziert. Jetzt wurden die Kriterien aktualisiert.
Gruppe wird im Wirtshaus von lächelndem Kellner bedient
Personalmangel
Personalmangel

Aktionsplan gegen den Fachkräftemangel

Immer mehr zeichnet sich der Fach- und Arbeitskräftemangel in Hotels, Restaurants und Co ab. Um wieder mehr Menschen für die Arbeit im deutschen Tourismus zu begeistern, schlägt der Bundesverband Der Mittelstand einen deutschlandweiten Aktionsplan vor.
Mann mit Mundschutz vorm Brandenburger Tor in Berlin
Hilferuf
Hilferuf

Deutschlandtourismus von Normalität weit entfernt

Der Deutsche Tourismusverband plädiert erneut für ein Rettungspaket und fordert die Wirtschaftsminister zum Handeln auf. Anlass gibt vor allem das alarmierende Ergebnis einer Umfrage.
Eindruck vom Tourismuspolitischen Frühstück des Deutschen Tourismusverbandes e.V.
Berlin
Berlin

DTV und Politik besprechen Stand der Nationalen Tourismusstrategie

Im Rahmen des tourismuspolitischen Frühstücks des DTV sprachen Experten und Politiker über die Herausforderungen der deutschen Tourismusbranche. Deutlich wurde: Konkrete Maßnahmen sind jetzt notwendig.    
SPD-Wirtschaftspolitiker Thomas Hölck
Politik
Politik

SPD fordert mehr Engagement für das Gastgewerbe

Schleswig-Holstein wird als Urlaubsziel immer beliebter. Personal in Hotellerie und Gastronomie fehlt aber zunehmend. Eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung könnte eine Maßnahme sein.
Husum, Touristenort in Schleswig-Holstein
Personallücke
Personallücke

Weil Personal fehlt: Einige Restaurants kürzer offen

Der Personalmangel macht sich bemerkbar: Weil Mitarbeiter fehlen, können Restaurants und Bäcker in einigen Urlaubsorten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nur begrenzt öffnen. Mit Folgen für Betreiber und Urlauber.
Gründungsmitglieder des Bayerischen Touristenverbands mit dem Wahlleiter Thomas Holz
Dachverband
Dachverband

Bayerischer Tourismusverband gegründet

Bayern war eines der wenigen Bundesländer ohne Landestourismusverband. Das wurde nun geändert. Ziele des Zusammenschlusses sind die Koordination und Bündelung tourismuspolitischer Themen auf Landesebene.
Portrait von Sören Hartmann, Präsident des BTW.
Mitgliedschaft
Mitgliedschaft

Sunny Cars tritt dem BTW bei

Die Sunny Cars GmbH ist ab sofort neues Mitglied im Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). Für beide Parteien stellt dies eine große Bereicherung dar.