Forderung

Dehoga Sachsen-Anhalt fordert erneute Mehrwertsteuer-Senkung

Dehoga-Präsident Michael Schmidt
Dehoga-Präsident Michael Schmidt stellt heraus, wie wichtig es ist, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent wieder zurückkommt. (Foto: © picture alliance/dpa | Ronny Hartmann)
Die Gastronomie hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Steigende Preise und eine veränderte Urlaubsplanung der Gäste verstärken die Unsicherheit in der Branche. Der Dehoga in Sachsen-Anhalt fordert deshalb von der Politik, die Mehrwertsteuer für die Gastronomie erneut zu senken.
Montag, 06.01.2025, 09:30 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Der Kostendruck ist enorm gestiegen“, sagte Dehoga-Präsident Michael Schmidt auf Anfrage. Es sei wichtig, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent wieder zurückkomme, wie er auch während der Corona-Pandemie gegolten habe. 

Anfang des Jahres 2024 war die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf den alten Satz von 19 Prozent angehoben worden. Am Anfang hätten einige Betriebe noch versucht, die Preise für Speisen und Getränke stabil zu halten, sagte Schmidt. Inzwischen hätten viele Restaurants und Gaststätten ihre Preise angepasst.

„Der Branche geht es schlecht“, sagte Schmidt. Es gebe eine große Verunsicherung durch die Politik, auch viele Kunden seien verunsichert und würden sparen. 

Klassischer Urlaub geht zurück: spontaner und kürzere Aufenthalte

Das Jahr 2024 sei kein optimales Jahr gewesen. Der Sommer sei durchwachsen gewesen. Es habe keine lauen Sommerabende gegeben.

Überhaupt müsse man feststellen, dass die Urlaubsplanung deutlich kurzfristiger geworden sei, sagte Schmidt. Den klassischen zwei- bis dreiwöchigen Urlaub gebe es kaum noch. Der Trend gehe zu zehn Tagen Urlaub sowie spontaneren und kurzfristigeren Aufenthalten.

In einigen Regionen, wie der Saale-Unstrut-Region, führe das zu einer höheren Nachfrage, aber dies sei nicht flächendeckend. Städte und Ballungszentren wie Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau würden dagegen von deutlich angezogenem Tagungstourismus profitieren.

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Dehoga-Präsident Guido Zöllick
Debatte
Debatte

Mehrwertsteuer in der Gastronomie: Dehoga appelliert an Olaf Scholz

Olaf Scholz sprach sich in den ARD-Tagesthemen für eine Senkung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Lebensmittel aus, ließ jedoch in Bezug auf die Gastronomie eine klare Stellungnahme vermissen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband zeigt sich darüber nun enttäuscht und fordert vom Bundeskanzler eine eindeutige Antwort zur steuerlichen Gleichbehandlung der Branche.
Seit dem 1. Januar 2024 gilt in der Gastronomie auch für Speisen wieder der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. (Foto: © picture alliance/dpa | Jens Kalaene)
Umfrage
Umfrage

Trotz regulärem Mehrwertsteuersatz ist die Lage nicht hoffnungslos

Seit Jahresbeginn müssen Gäste in Restaurants wieder den regulären Steuersatz zahlen. Eine Befragung in Rheinland-Pfalz zeigt deutliche Rückgänge bei Umsätzen und Gästezahlen, dennoch bleibt der Dehoga zuversichtlich.
Zwei Gastronomen bei der Abrechnung
Forderung
Forderung

Gastronomie stemmt sich gegen die Mehrwertsteuererhöhung

In der Branche wird die Kritik lauter: Sollte der alte Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent wieder eingeführt werden, könnte dies verheerende Folgen für die Gastronomie haben. Hans im Glück macht deshalb in einem offenen Brief deutlich, was eine erneute Steuersatzerhöhung bedeutet. Das Franchiseunternehmen ist mit seinen Bedenken nicht allein.  
V. l. n. r.: Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen, Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzender, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Thorsten Frei (CDU)
Kabinettsbeschluss
Kabinettsbeschluss

7 Prozent auf Speisen: Branchenverbände begrüßen Kabinettsbeschluss für die Gastro

Eine weitere Hürde ist genommen: Das Kabinett hat dem Entwurf des Steueränderungsgesetzes 2025 zugestimmt und damit Steuerentlastungen für die Gastronomie auf den Weg gebracht. Branchenverbände begrüßen die Entscheidung ausdrücklich.
Matthias Firgo
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

7-Prozent-Mehrwertsteuer ab 2026: Warum Restaurants ihre Preise nicht anpassen

Ab 2026 soll wieder der ermäßigte Steuersatz von 7 % auf Speisen gelten. Entsprechende Gesetzesänderungen wurden jetzt auf den Weg gebracht. Viele Gäste erwarten dann sinkende Preise. Warum Gastronomen ihre Preise aber trotz der Steuersenkung nicht anpassen müssen, erklärt Matthias Firgo von der Hochschule München im Interview mit HOGAPAGE.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD)
Steuersenkung
Steuersenkung

7-Prozent-Mehrwertsteuer auf den Weg gebracht

Gute Nachrichten für die Gastronomie: Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD bereits Steuerentlastungen für Gastwirte angekündigt. Jetzt wurden die Weichen für entsprechende Gesetzesänderungen gestellt.
Zwei Gastronomen bei der Abrechnung
Kontroverse
Kontroverse

Streit um geplante Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie

Die vom Bund in Aussicht gestellte Steuersenkung bringe dringend benötigte Entlastung für das Gastgewerbe, sagt der Hotel- und Gaststättenverband. Die Gewerkschaft hält das für eine Ausrede.
Lars Klingbeil
Gastrosteuer
Gastrosteuer

Mehrwertsteuersenkung: Klingbeil fordert Weitergabe an Gäste

Der Bund hat Kommunen und Länder für Steuerausfälle bei einem Paket für Firmen entlastet. Bei anderen Maßnahmen sieht der Minister das nicht – und formuliert eine Erwartung für die Speisekarten.
Gruppe im speist im Restaurant
Umfrage
Umfrage

Skepsis zur Mehrwertsteuersenkung: Steuerfreier Essenszuschuss könnte helfen

Genuss statt Schnell-Imbiss: In der Mittagspause legen die Deutschen immer mehr Wert auf Qualität statt auf Schnelligkeit, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Die Studie liefert zudem eine Überraschung: Ein steuerfreier Essenszuschuss könnte die Unterstützung lokaler Restaurants mehr als verdoppeln – trotz der Skepsis der Gäste gegenüber der geplanten Mehrwertsteuersenkung auf Speisen ab 2026.