Personalpolitik

DEHOGA begrüßt Fachkräfte-Einwanderungsgesetz

Eine Servicekraft mit Kopftuch serviert Tee
Dem Fachkräftemangel durch geordnete Zuwanderung entgegentreten – dies wünscht sich auch der bayerische DEHOGA. (©Mila Supynska/Fotolia)
Aufgrund des akuten Fachkräftebedarfs sieht der Landesgeschäftsführer des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands das von Horst Seehofer vorgelegte Eckpunkte-Papier als richtigen Anstoß an.
Montag, 20.08.2018, 11:18 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern begrüßt das durch Bundesinnenminister Horst Seehofer vorgelegte Eckpunkte-Papier. „Das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz ist bei dem akuten Fachkräftebedarf im bayerischen Gastgewerbe, der sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsrisiko entwickelt hat, der richtige Weg“, erläutert Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern. „Geordnete Zuwanderung mit der Voraussetzung eines vorhandenen Arbeitsplatzes schafft für alle Beteiligten Potentiale, Chancen aber auch Pflichten. Das bayerische Gastgewerbe begrüßt die Eckpunkte als Schritt in die richtige Richtung. Jedoch muss zwingend eine praxisnahe Umsetzbarkeit mit niederschwelliger Bürokratie insbesondere bei der Feststellung von beruflichen Qualifikationen erfolgen.“

Zum Hintergrund des Fachkräfte-Einwanderungsgesetz:
Mit diesem Gesetz will die Bundesregierung das Fachkräftekonzept neu ausrichten und sich auf drei Bereiche konzentrieren: die inländischen, die europäischen und die internationalen Fachkräftepotenziale. Kriterien für die Einwanderung sollen dabei die berufliche Qualifikation, das Alter, deutsche Sprachkenntnisse, ein konkretes Arbeitsplatzangebot und die Sicherung des Lebensunterhalts in angemessener Weise sein. Das Papier ist bereits mit dem Wirtschafts- und Arbeitsministerium abgestimmt und soll schnellstmöglich ins Kabinett. Zudem sollen, wenn ein Arbeitsplatz und eine anerkannte Qualifikation vorliegen, neben Hochschulabsolventen auch Fachkräfte aus Drittländern mit qualifizierter Berufsausbildung in Deutschland arbeiten dürfen. Es ist geplant, die Beschränkung auf Engpassberufe, die so genannten „Mangelberufe“ sowie die Vorrangprüfung für inländische Bewerber wegfallen zu lassen. Auch die Gleichwertigkeitsprüfung der beruflichen Qualifikationen sollen möglichst schnell und unkompliziert durchgeführt werden.

Gastgewerbe wünscht bürokratiearme Beschäftigungsmöglichkeiten
Für Gewerbezweige mit großem Bedarf – wie das Gastgewerbe – sollten ausländische Fachkräfte mit ausgeprägten berufspraktischen Kenntnissen auch ohne formalen Abschluss einen Arbeitsmarktzugang erhalten, wenn sie einen Arbeitsplatz haben. Zudem betont das bayerische Gastgewerbe, dass die volle Gleichwertigkeit einer ausländischen mit einer deutschen Ausbildung nicht Voraussetzung dafür sein darf, dass ein Bewerber in einem Hotel oder Restaurant als Fachkraft eingesetzt werden kann. Deshalb sollen auch eine Teilanerkennung, ergänzt durch Weiterbildungen, oder eine qualifikationsadäquate Beschäftigung zum tariflichen Facharbeitergehalt ausreichen. Als internationale Branche, die den höchsten Anteil ausländischer Beschäftigter hat und einen wertvollen Beitrag zur Integration leistet, erwartet das bayerische Gastgewerbe, dass im Zuge des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes für das Gastgewerbe bürokratiearme Möglichkeiten der Beschäftigung von Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten geschaffen werden.

Jobs und Stellenangebote rund um das Gastgewerbe findet man hier auf unserer HOGAPAGE Jobbörse

(DEHOGA/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Die Gewinner der Landesjugendmeisterschaft (Foto: © Dehoga RLP)
Dehoga
Dehoga

Die Sieger der Landesjugendmeisterschaften in Rheinland-Pfalz

Am Montag durften sich in Mainz wieder die besten Azubis des Bundeslandes miteinander messen. In dem Wettstreit wurde um den Titel der Landesmeister in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen gewetteifert.
Büro Gespräch Bewerberin
Recruiting
Recruiting

Mit 5 Tipps zum attraktiven Arbeitgeber werden

Der Fachkräftemangel in Hotellerie und Gastgewerbe ist gravierend. Wenig Personal bedeutet in der Regel Überstunden, zunehmenden Stress und eine hohe Arbeitsbelastung. Das sorgt für Unmut in der Belegschaft. Wie kann man dem entgegenwirken?
Ein Bewerbungsgespräch. (Symbolbild)
Recruiting
Recruiting

Wie gewinnt man mit dem richtigen Marketing Mitarbeiter?

In Gastronomie und Hotellerie ist ein Wettbewerb um die besten Fachkräfte entbrannt: Was müssen Arbeitgeber tun, um als Sieger aus diesem Wettbewerb hervorzugehen?
Tischkickern macht Spaß.
Recruiting mal anders
Recruiting mal anders

Verrückte Idee: Mit Kickern zum Ausbildungsplatz

Gastgewerbe und Hotellerie finden immer schwieriger Nachwuchs. Das liegt wohl auch daran, wie die Branche für sich wirbt. Aber wie erreicht man die Jugend von heute und wie macht man ihnen eine Ausbildung schmackhaft?
v. l. n. r.: Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und Heimat, Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, bei einer Pressekonferenz zur Fachkräfte-Einwanderung (Foto: © picture alliance/dpa | Michael Kappeler)
Personalmangel
Personalmangel

So soll die Arbeitskräfte-Einwanderung erleichtert werden

Vielen Unternehmen fällt es zurzeit schwer, Stellen zu besetzen – insbesondere auch Hotel- und Gastronomiebetrieben. Die Bundesregierung will daher die Zuwanderung von Fachkräften ankurbeln. Ein entsprechender Plan wurde am 30. November vom Kabinett verabschiedet.
Koch und Auszubildende beim Anrichten in der Küche
Interview
Interview

Die jungen Generationen vom Gastgewerbe überzeugen

Neue Generation, neue Standards: Was die Gen Z und Millennials in der Hospitality-Branche voraussetzen und wie sich das Gastgewerbe aufstellen sollte, um junge Talente in der Branche zu halten, erklärt Michael Scheiblich von Planday im Interview mit HOGAPAGE.
22 Vertreter der deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie
Dehoga
Dehoga

Verbände vereinen sich gegen die Herausforderungen im Gastgewerbe

Vom 26. bis zum 28. Juni trafen sich die deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie in Zürich, um über die aktuellen Herausforderungen ihrer Branche zu sprechen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die großen Herausforderungen in den vergangenen Monaten stark verändert haben.
Christian Lindner, Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Robert Habeck
„Mehr Fortschritt wagen“
„Mehr Fortschritt wagen“

Das hält der Koalitionsvertrag für die Branche bereit

Ob Tourismusförderung, Arbeitskräftesicherung oder Mindestlohn – der Koalitionsvertrag von SPD, Grüne und FDP beinhaltet einige Punkte, die das Gastgewerbe direkt oder indirekt betreffen. Ein Überblick.
Managerin weist das personal in die zu erledigenden Aufgaben ein
Fachkräftemangel
Fachkräftemangel

Neue Wege im Personalwesen

Corona hat den Fachkräftemangel in Hotellerie und Gastronomie verstärkt. Umso wichtiger ist es nun, mit neuen Ansätzen Mitarbeiter für die Branche zu begeistern. Mrp Hotels hat dafür einige Tipps parat.