CSU will Dorfgasthäuser mittels Steuern erhalten
„Wir lassen das Wirtshaus im Dorf!“ – Diese deutlichen Worte soll die bayerische CSU auf ihrer Klausurtagung im oberbayerischen Kloster Seeon verkündet haben, wie unter anderem die BILD-Zeitung berichtete. Und offenbar meinen es die Politiker ernst. So fordere die Partei aktive und attraktive Ortschaften und möchte in diesem Zusammenhang das Dorfgasthaus als „Ort der Begegnung“ erhalten. Wie das ganze bewerkstelligt werden soll? Mit einem bundesweiten Förderprogramm, welches durch zinsfreie Darlehen und Zuschüsse dem Wirtshaussterben auf dem Land entgegenwirken soll, wie Mitglieder der CSU verlauten ließen.
Der Hintergrund des Vorstoßes: Laut Statistischem Bundesamt mussten alleine in Bayern aufgrund der zahllosen Bestimmungen und geringen Umsätzen in einem Zeitraum von 10 Jahren ein Viertel aller Dorfwirtschaften schließen. „500 Gemeinden haben gar kein Wirtshaus mehr“, hatte Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, vergangenes Jahr zu dieser Situation verlauten lassen. Die Freien Wähler hatten damals einen anderen Vorschlag aufgetischt. Ihrer Ansicht nach könne man das Wirtschaftssterben bremsen, wenn man in den Gaststätten ein größeres Kulturprogramm anbieten würde, welches zusätzliche Anreize für die Gäste biete. Im bayerischen Freistaat werden von der Landesregierung bereits mit rund 30 Mio. Euro Sanierungsmaßnahmen ab einer Investition von 30.000 Euro mit 20 Prozent gefördert. Zudem wurden zur Verhinderung des Wirtshaussterbens Wettbewerbe wie etwa die „100 besten Heimatwirtschaften“ oder „Die 50 besten Dorfgasthäuser in Hessen“ ins Leben gerufen worden. (BILD/SZ/TH)