Sharing Economy

Bundesregelung für Airbnb & Co. gefordert

Mann übergibt Wohnungsschlüssel an Touristen
Der dramatisch wachsende Markt mit den Sharing-Unterkünften erfordert eine bundesweite Regulierung und vor allem Registrierung der Anbieter. (© wbtky/fotolia.com)
In Österreich setzen immer mehr Bundesländer auf eine regionale Regelung für die Registrierung privater Vermieter. Doch die Branche strebt eine einheitliche österreichweite Lösung an.
Dienstag, 12.02.2019, 12:47 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Nachdem man bereits in Wien, Niederösterreich, Salzburg oder der Steiermark versucht hat, die Geschäftspraktiken von Airbnb&Co mit Landesgesetzen in den Griff zu bekommen, hat nun auch Tirol angekündigt, ein Gesetz für die Rahmenbedingungen von Beherbergungs-Buchungsplattformen zu beschließen. Doch sukzessive steigt der Druck für eine einheitliche Lösung. Die gute Idee der Sharing Economy sei zum Marketing-Gag verkommen. Investoren, die für schnelles Geld die Mieten in die Höhe treiben, würden sich hinter anonymen Accounts verbergen, ist man etwa bei der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) überzeugt. „Der Bundesregierung liegt ein Vorschlag der ÖHV für einen Gesetzesentwurf vor. Er bietet den Vermietern Rechtssicherheit, der öffentlichen Hand Einnahmen und den Überblick über einen Markt, der immer stärker ausufert. Dieser vollkommen unregulierte Markt wächst vor unseren Augen in einem Ausmaß, wo man als Verantwortungsträger nicht mehr wegschauen kann“, so ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer.

Auch in der Wirtschaftskammer gibt man sich überzeugt, dass regionale Lösungen nur bedingt funktionieren würden und die Buchungsplattformen geschickt alle Schlupflöcher nutzen würden, um illegale Anbieter nicht den Behörden preisgeben zu müssen. Dabei gebe es etwa über die Umsatz- und Einkommenssteuer eindeutige Anknüpfungspunkte für eine Bundeskompetenz. Es sollten daher in den nächsten Wochen auch für Beherbergungsplattformen wie Airbnb gesetzliche Grundlagen zur besseren Kontrolle sowie Verfolgung und Vollstreckbarkeit im In- und Ausland geschaffen werden, so Bundessparten-Obfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher. Zugleich sei auch eine bundesweite Autorisierung und Registrierung notwendig. Ansonsten sei auch die Kontrolle von Wohnzonenregelungen oder eine Beschränkung des zeitlichen Umfanges nicht durchführbar.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

3 Motorräder an der kroatischen Küste
Motorradfahrverbot in Tirol
Motorradfahrverbot in Tirol

„Tourismus als Bauernopfer“

In einigen Tiroler Tälern ist aktuell eine Regelung in Kraft getreten, die besonders „laute“ Motorräder aussperrt. Leidtragende sind die örtlichen Gastronomen und Hoteliers.
Übergabe eines Wohnungsschlüssels an einen Touristen
Airbnb
Airbnb

Bis zu 40.000 Euro Strafe für illegale Vermieter

Innsbruck kündigte dieser Tage strengere Kontrollen für Online-Vermietungen an. Rund 1.500 Wohnungen sollen durch Airbnb & Co dem Wohnungsmarkt entzogen sein.
Ein modern eingerichtetes Appartement
Touristische Wohnraumvermietung
Touristische Wohnraumvermietung

„Auch Plattformen müssen Gesetze einhalten“

Die Wirtschaftskammer Österreich fordert eine Anmeldeverpflichtung. Deren Einhaltung auch durch diverse Online-Plattformen müsse in Folge strikt überprüft werden.
Granzbalken mit Schild "Republik Österreich"
Fast ganz Österreich auf der Roten Liste
Fast ganz Österreich auf der Roten Liste

Deutschland weitet Reisewarnung aus

Deutschland hat soeben seine Liste mit Risikogebieten aktualisiert. Betroffen sind mit Ausnahme von Kärnten auch alle österreichischen Bundesländer.
Tafel - wegen CORONAVIRUS geschlossen
Diskussion
Diskussion

Lockdown zur Rettung der Wintersaison?

Ein Tiroler Hotelier schlug für November einen landesweiten „Lockdown light“ vor, um die Wintersaison zu retten, wobei die Idee auch in den eigenen Reihen nicht unumstritten ist.
Kitzloch in Ischgl
„Fehler und Fehleinschätzungen“
„Fehler und Fehleinschätzungen“

Kein Einfluss der Tourismuswirtschaft in Ischgl

Licht und Schatten – das ist die Bilanz der Expertenkommission zum Fall Ischgl. Wichtig aber auch: Es dürfte keinen Druck seitens Politik oder Tourismus gegeben haben.
Freeskier in Werfenweng
AK- und ÖHV-Forderung
AK- und ÖHV-Forderung

Urlaubsbonus soll Wintersaison retten

Arbeiterkammer und Österreichische Hoteliervereinigung plädieren für einen österreichweiten Urlaubsbonus für Einheimische, der den Tourismus im Coronawinter ankurbeln soll.