2G oder 3G

Berliner Gastronomen haben die Wahl

Dilek Kalayci
Dilek Kalayci (SPD), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, hat die neuen Regeln für Berlin verkündet. (Foto: © picture alliance/dpa | Fabian Sommer)
2G oder 3G? Berliner Gastronomen, Hoteliers und Veranstalter können künftig selbst wählen, welches der beiden Modelle sie nutzen. Die 2G-Regel wird in Berlin jedoch besonders streng ausgelegt.
Dienstag, 14.09.2021, 13:21 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Der Berliner Senat die Einführung eines 2G-Optionsmodells beschlossen: In etlichen Bereichen wie der Gastronomie oder bei Veranstaltungen können die Betreiber nun selbst entscheiden, ob sie den Zutritt zu Innenräumen nur Geimpften oder Genesenen oder auch Getesteten erlauben. Entscheiden sie sich für die 2G-Regel fallen auch hier Einschränkungen wie Abstand oder Maske weg. Für Menschen, die sich aufgrund von Erkrankungen nicht impfen lassen können, sowie Kinder unter 12 Jahren sieht das Berliner 2G-Modell keine Ausnahmen vor – auch nicht beim Personal, wie Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, klarstellt.

Ramona Pop: „Zentral, um weiteren Lockdown zu verhindern“

Gerade weil bestimmte Personengruppen ausgeschlossen sind, ist 2G umstritten. Denn diese faktische Beschränkung von Rechten für Ungeimpfte gilt als ernster Grundrechtseingriff. Dennoch hatte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) bereits im Vorfeld für das 2G-Modell plädiert: „Das 2G-Modell ist zentral, um einen weiteren Lockdown zu verhindern“, sagte sie der dpa. „Für die Veranstaltungsbranche und die Gastronomie ist 2G eine Möglichkeit, um mehr Teilnehmende beziehungsweise Gäste empfangen zu können, weil Abstandspflichten und Obergrenzen für Geimpfte und Genesene deutlich gelockert werden können.“ Pop führte weiter aus: „Unternehmen und auch die Messe verlangen zu Recht Planungssicherheit für die kommenden Monate und die kalte Jahreszeit. Dies kann nur die 2G-Regelung bieten mit der Möglichkeit, im Herbst und Winter auch in Innenräumen größere Veranstaltungen durchzuführen. Diese sind für die Messe von größter Bedeutung.“

Dehoga begrüßt Entscheidung des Senats

Auch der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) begrüßt das 2G-Optionsmodell. „Das Wahlrecht für Betreiber war unsere Präferenz“, erklärte Hauptgeschäftsführer Thomas Lengfelder. Wie viele Betreiber die 2G-Regel tatsächlich einführen werden, ist laut Dehoga jedoch offen. „Bei geschlossenen Veranstaltungen mit Tanz kann ich mir schon vorstellen, dass einige Betreiber das machen“, sagte Lengfelder.

(Landespressekonferenz/dpa/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD)
Schutzmaßnahmen
Schutzmaßnahmen

Berlin will 2G-Regel zum Wochenende einführen

Restaurantbesuche nur noch für Genesen oder Geimpfte? Die sogenannte 2G-Regel könnte in Berlin laut Bürgermeister Michael Müller bereits ab dem Wochenende gelten.
In Bayern wurde die Isolationsplficht für Covid-Infizierte abgeschafft.
Coronaregeln
Coronaregeln

Keine Covid-Isolation mehr in vier Bundesländern

In einigen Bundesländern wurde jüngst die Isolationspflicht für Corona-Infizierte abgeschafft. Schutzmaßnahmen müssen aber weiterhin eingehalten werden. Gibt es Sonderregeln für das Gastgewerbe?
Schild, das auf die Anwendung der 2G-Regel hinweist
Infektionsschutz
Infektionsschutz

Sachsen-Anhalt bleibt bei 2G für die Gastronomie

Sachsen-Anhalt hat sich zum jetzigen Zeitpunkt gegen die 2G-Plus-Regel für die Gastronomie entschieden. Man wolle zunächst abwarten bis eine validere Datengrundlage vorliegt.
Junge Gastronomin entfernt ein Scild auf dem "Geschlossen wegen Covid-19 steht"
Bis zur Kabinettsberatung
Bis zur Kabinettsberatung

Bayern setzt Hotspot-Regelung aus

Kreise, die in Bayern die Inzidenz von 1000 übersteigen, sollten eigentlich das öffentliche Leben herunterfahren. Nun wird die sogenannte Hotspot-Regelung ausgesetzt. Die Verbände begrüßen die Entscheidung.
Bundeskanzler Olaf Scholz
Ministerpräsidenten-Konferenz
Ministerpräsidenten-Konferenz

Nach Weihnachten gelten strengere Corona-Maßnahmen

Bund und Länder haben sich auf mehr Einschränkungen nach Weihnachten geeinigt. Unter anderem werden Clubs und Diskotheken bundesweit geschlossen und an Silvester gibt es ein Versammlungsverbot.
Markus Söder
Corona-Pandemie
Corona-Pandemie

Bayern justiert Corona-Verordnung nach

Bayern verlängert die Corona-Verordnung – und justiert an einigen Stellen nach. Das bedeutet Lockerungen für Geimpfte, Genesene und Geboosterte. Zudem gibt es neue Regeln für die Gastronomie an Silvester.
Gastronom nachdenklich
Corona-Politik
Corona-Politik

Dehoga NRW fordert mehr Planbarkeit von Maßnahmen und Hilfen

In einem Brief an Ministerpräsident Wüst fordert der Dehoga NRW neben mehr „Planbarkeit“ den Verzicht auf die Einführung flächendeckender 2G-Plus-Regelungen oder einen Lockdown. Die Impfkampagne müsse schnellstmöglich hochgefahren werden.