Wirtschaftsgipfel

Bayern lehnt Pläne für Corona-Härtefallfonds ab

Schriftzug „Fördermittel“ umgeben von Euroscheinen
Bayerns Finanzminister lehnt den beim Wirtschaftsgipfel beschlossenen Härtefall-Fond ab. (Foto: ©Stockfotos-MG/stock.adobe.com)
Bayers Finanzminister Albert Füracker möchte sich nicht an dem neuen Härtefallprogramm des Bundes beteiligen. Er plädiert dafür, die bestehenden Hilfsprogramme so zu gestalten, dass alle unter der Pandemie leidenden Unternehmen von ihnen profitieren.
Freitag, 19.02.2021, 09:31 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Der Freistaat Bayern will sich nicht an dem von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ins Gespräch gebrachten Corona-Sonderfonds für Firmen beteiligen. „Ein derartiges neues Härtefallprogramm des Bundes auf Kosten der Länder lehnen wir ab“, sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU).

„Wir brauchen keine zusätzliche Bürokratie“

Die bestehenden Hilfsprogramme des Bundes für unter der Pandemie leidende Unternehmen müssten vielmehr endlich so gestaltet werden, dass sogenannte Härtefälle gar nicht erst entstünden. „Wir brauchen keine zusätzliche Bürokratie durch neue Sonderprogramme, sondern endlich die Auszahlung der zugesagten Gelder. Was der Bund versprochen hat, muss er auch einhalten“, betonte Füracker.

Altmaier hatte am Dienstag nach einem Wirtschaftsgipfel überraschend einen „Härtefallfonds“ für Firmen angekündigt, die die bisherigen Hilfskriterien nicht exakt erfüllen oder wo spezielle Verhältnisse in bestimmen Branchen nicht erfasst sind. Bundesseitig ist von einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro die Rede. Altmaier muss den Fonds aber noch mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) abstimmen.

„Es ist nicht gut, das Firmen durchs Raster fallen“

„Es ist gut und richtig, dass der Bund allen betroffenen Unternehmen helfen möchte – es ist aber nicht gut, dass dabei die Programme des Bundes scheinbar so unzureichend durchdacht sind, dass Firmen, wie zum Beispiel Brauereigasthöfe, durchs Raster fallen“, sagte Füracker.

Und noch etwa stößt in der bayerischen Staatsregierung unangenehm auf: „Auch mehrere Tage nach der überraschenden Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers zum sogenannten neuen Härtefallfonds ist immer noch nichts Konkretes bekannt. Dazu eine Kofinanzierung der Länder zu verkünden, ohne vorher die Länder überhaupt zu informieren ist keine gute Zusammenarbeit, sondern schlechter Stil.“

(dpa/NZ)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Blumen im Vordergrund, Biergarten im Hintergrund
Statistik
Statistik

Bayerns Wirte machen weniger Umsatz

Bayerns Gastronomie steckt in einer Flaute – vor allem Restaurants und Cafés verzeichnen sinkende Umsätze. Hotels und Campingplätze hingegen profitieren und sorgen dafür, dass das Gastgewerbe insgesamt glimpflicher davonkommt.
Touristin in München
Übernachtungszahlen
Übernachtungszahlen

Bayern: leichtes Plus bei Gästeankünften im ersten Halbjahr

Berge, Seen, historische Stätten, romantische Altstädte – Bayern registriert im ersten Halbjahr mehr als 18 Millionen Gästeankünfte. Hohe Zuwächse hatte eine ganz bestimmte Urlaubsvariante.
Blumen im Vordergrund, Biergarten im Hintergrund
Wettbewerb
Wettbewerb

Lieblingsbiergarten 2025: Die Gewinner stehen fest

Der Dehoga Bayern hat erneut den „Lieblingsbiergarten“ ausgezeichnet. Über den Sieg entschieden die Gäste, die Einteilung erfolgte dabei in zwei Kategorien. Das sind die Gewinner.
Gründungsmitglieder des Bayerischen Touristenverbands mit dem Wahlleiter Thomas Holz
Dachverband
Dachverband

Bayerischer Tourismusverband gegründet

Bayern war eines der wenigen Bundesländer ohne Landestourismusverband. Das wurde nun geändert. Ziele des Zusammenschlusses sind die Koordination und Bündelung tourismuspolitischer Themen auf Landesebene.
Wanderer macht eine Pause in den Bergen.
Statistik
Statistik

Tourismus in Bayern und Deutschland: Deutliche Zuwächse im April 2025

Der Tourismus boomt: In der Bundesrepublik wächst vor allem der Inlandstourismus kräftig. Welche Zahlen das Statistische Bundesamt ermittelt hat – und wie sich die Lage im Gastgewerbe darstellt.
Anna Winkler
Wettbewerb
Wettbewerb

Bayerns Bierkönigin 2025/26 kommt aus Unterfranken

Am 22. Mai war es so weit: Im Löwenbräukeller in München wurde entschieden, wer die Braukunst des Freistaats bei zahlreichen Veranstaltungen im In- wie Ausland repräsentieren soll. Sechs Kandidatinnen standen zur Wahl. Wer ist die neue bayerische Bierkönigin?
Die Städtische Berufsschule für Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe München holte sich die Spitze bei der Mannschaftsauswertung (v. l.): „Dehoga Bayern“-Präsidentin Angela Inselkammer, Eva Schießl Berufsschule München, Matthias Fuchs, Berufsschule München, Marina Kleinschwärzer (Hotelkauffrau),  OStD Gernot Raab, Schulleiter Berufsschule München, Maria Gantner, Hans Oertel (Koch), Valentin Wisgott, Tanya Lindorfer (Hotelkauffrau), Staatsministerin Anna Stolz, Erhard-Josef Hans, Berufsschule München, und Maximilian Fruth, Berufsschule München.
Wettbewerb
Wettbewerb

Das sind die Bayerischen Jugendmeister 2025

42 Nachwuchstalente maßen sich kürzlich bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften 2025. Jetzt stehen die Sieger von vier gastgewerblichen Ausbildungsberufen fest. 
Kellner möchte Bestellung aufnehmen.
Umsatz
Umsatz

Bayerns Wirte hoffen nach zähem Start auf den Staat

Rechnet man Preissteigerungen heraus, hat das Gastgewerbe im ersten Quartal weniger Umsatz gemacht. Das gilt aber nur für einen Teil der Branche. Der Verband blickt jetzt erwartungsvoll nach Berlin.
Bier wird abgezapft
Jubiläum
Jubiläum

509 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot: Bayern verteidigt Spitzenplatz beim Bier

Am Mittwoch jährt sich die Verkündung des Bayerischen Reinheitsgebotes zum 509. Mal. Freibier gibt es diesmal aber erst mit Verspätung – und das, obwohl Bayern beim Brauen ganz vorne liegt.