Bald wieder Alkohol auf Schweizer Autobahnraststätten?
Bisher hatten Sicherheitsbedenken das Parlament davon abgehalten, das seit 1964 geltende Verbot aufzuheben, schreibt das Newsportal „htr.ch“. Für die Mehrheit im Parlament wiegt nun aber die Wettbewerbsfreiheit schwerer. Ihrer Ansicht nach werden Autobahnraststätten heute diskriminiert, da auch in Restaurants an Autobahnauffahrten Alkohol angeboten wird. Es gebe keinen Grund, am Verbot festzuhalten, meint Kommissionssprecher Werner Hösli. «Schon heute kommen Autofahrer relativ leicht an Alkohol.» Das Verbot vermittle eine Scheinsicherheit. Dagegen verwehre es Mitreisenden die Möglichkeit, «ein Bierchen mit Alkohol» oder ein Glas Wein zu konsumieren.
Der Bundesrat unterstützte den Antrag. Das Verbot habe seit der Einführung vor 50 Jahre gute Dienste geleistet, sei aber nicht mehr zeitgemäß, sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard laut htr.ch. Weil sich der Umgang mit Alkohol geändert habe, spiele dessen Verfügbarkeit keine wesentliche Rolle mehr. hotelleriesuisse und Parahotellerie Schweiz befürworten die Aufhebung des Verbots ebenso wie der Bundesrat. Hotels und Autobahnraststätten würden heute längst nicht mehr nur Autofahrer beherbergen. Rund ein Drittel der Gäste seien nämlich Busreisende, argumentieren die Verbände.
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) hingegen warnt vor eine Aufhebung des Verbots. Dank diesem seien Autobahnen heute relativ sicher. Die Schweizer Suchtorganisationen riefen das Parlament ebenfalls dazu auf, am Verbot festzuhalten. Ihrer Ansicht nach ist die eingeschränkte Verfügbarkeit eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen. (htr.ch/CK)