Alkohol-Ausschank erschwert Gastronomie-Lockerungen
Hier sind sich Söder und Laschet nun doch mal einig: Dass in gastronomischen Betrieben Alkohol ausgeschenkt wird, mache es, nach Ansicht der bayerischen und nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, besonders schwierig, Corona-Lockerungen für die Branche auszuarbeiten. Der Grund: Die Gastronomie gehöre zu den „sensibelsten Bereichen“ in der Corona-Krise, sagte NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU) jüngst. „Wo Alkohol ausgeschenkt wird, ist das Abstandsgebot schnell vergessen.“ Dennoch drängte Laschet nach der Konferenz von Bund und Ländern am vergangenen Donnerstag angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Lage für die Gastronomie auf baldige Erleichterungen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) regierte dagegen eher zurückhaltend und skeptisch. Er hält Lockerungen eben aufgrund des Alkohol-Konsums für besonders schwer umsetzbar. Auch wenn nächste Woche über Perspektiven für Gastronomie und Handel gesprochen werde und die Beteiligten „kluge, tolle Konzepte“ vorgelegt hätten, bleibe der Bereich „die größte Herausforderung“, sagte Söder.
Öffnung der Gastronomie im Mai nicht sicher
In der Gastronomie mache ein Mundschutz der Gäste wenig Sinn und das Distanzgebot, das zur Verhinderung weiterer Ansteckungen zentral sei, „bleibt angesichts von Alkohol nun, sagen wir, zumindest schwerer
konsequent umsetzbar. Es ist aber die Realität des Lebens“. Die Lockerungskonzepte der einzelnen Bereiche „müssen nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern auch in Realität“.
Das nächste Mal beraten Bund und Länder am 6. Mai über weitere Corona-Lockerungen – und damit auch über eine „konkretere Perspektive“ für die Gastronomie. Allerdings ohne, dass man schon im Mai ein Öffnen der Betriebe in Aussicht stellen könne, betonte Laschet.
(dpa/KP)