Demonstration

3.300 Wirte demonstrieren für dauerhaft reduzierte Mehrwertsteuer

3.300 Gastwirte demonstrieren beim Frühlingsfest in Stuttgart für ein dauerhaft gesenkte Mehrwertsteuer.
Mehr als 3.300 Gastwirte setzen sich beim Frühlingsfest in Stuttgart für eine dauerhaft gesenkte Mehrwertsteuer in der Gastronomie ein. (Foto: © picture alliance/dpa | Marijan Murat)
Seit langem pocht die Gastronomiebranche auf das Beibehalten der gesenkten Mehrwertsteuer. Die Pläne der Koalition sind jedoch immer noch ungewiss. Dafür werden die Stimmen aus der Branche immer lauter. 
Dienstag, 25.04.2023, 10:36 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Mehr als 3.300 Gastwirte und Hoteliers aus ganz Baden-Württemberg haben für eine dauerhafte Umsatzsteuer-Senkung auf Speisen demonstriert. „Eine Rückkehr zum normalen Steuersatz Ende des Jahres wäre falsch und kontraproduktiv“, sagte Dehoga-Landeschef Fritz Engelhardt am Montag auf dem Frühlingsfest in Stuttgart. Dies träfe eine wirtschaftlich immer noch schwer angeschlagene Branche. 

Auch in Bayern hatten am Montag mehr als 3.000 Wirte Front gegen eine höhere Mehrwertsteuer auf Speisen gemacht. Beim Frühlingsfest auf der der Münchner Theresienwiese sprach sich auch die bayerische Dehoga-Verbandspräsidentin Angela Inselkammer gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer aus.

„Wir werden nichts, wirklich nichts unversucht lassen, hier endlich die dauerhafte Entfristung durchzubekommen. Wir werden notfalls mit Euch deutschlandweit auf die Straße gehen – es hängt einfach zu viel davon ab“, sagte Angela Inselkammer.

„Eine Erhöhung müssten die Wirte eins zu eins weitergeben“

„All das, was wir jetzt dringend brauchen – also wettbewerbsfähige Löhne und Investitionen in energiesparende Technik und Klimaschutz – wäre für viele von uns nicht mehr leistbar, weil die Ertragslage das dann einfach nicht mehr hergibt“, sagte Engelhardt.

Zudem federe der gesenkte Steuersatz bislang teilweise die enormen Kostensteigerungen ab. Doch diese Reserven seien weg. „Eine Erhöhung müssten die Wirte eins zu eins weitergeben“, sagte Engelhardt.

Ein Preis-Schock wäre unvermeidbar – der dann auch die Nachfrage in den Restaurants, Cafés und Bistros bremsen würde. „Die Folge wären erhebliche Umsatzverluste bei uns und unseren Lieferanten. Und wenn Umsatz auf breiter Front wegbricht, bedeutet das eben auch weniger Umsatzsteuer-Einnahmen für den Finanzminister“, sagte Engelhardt.

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