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Profitiert Hessens Gastronomie vom Oktoberfest-Hype?

Oktoberfest
Für das Oktoberfest gibt es zahlreiche Nachahmer-Veranstaltungen. (Foto: © tiagozr/stock.adobe.com)
In München wird das Original gefeiert. Aber längst gibt es das Oktoberfest nicht nur in Bayern. Zahlreiche Nachahmer-Veranstaltungen finden im Nachbarland Hessen statt. Inwiefern profitieren die örtlichen Gastronomen davon?
Dienstag, 01.10.2024, 12:46 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Das Oktoberfest zu sich nach Hause holen ist seit einigen Jahren Trend“, sagt die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gastronomieverbandes Dehoga Hessen, Kerstin Junghans, der dpa in Wiesbaden.

Solche Feste gebe es nicht nur in den größeren Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten. Gaststätten oder Veranstalter wollen damit neue Gäste anlocken. 

Nicht alle Gastronomen profitieren von Oktoberfesten

Aber welche Chancen bietet eine solche Veranstaltung für die Gastronomie? Diese Frage sei differenziert zu beantworten, sagt Junghans. Auf dem Land würden solche Feste in der Regel von Betrieben vor Ort organisiert. Diese Häuser zögen dann unter dem Gesichtspunkt „Erlebnisgastronomie“ sicherlich Gäste an. 

In größeren Städten dagegen würden Oktoberfeste oftmals von der Kommune selbst oder von externen Veranstaltungsagenturen durchgeführt. „Dies kann zum einen durchaus mit hohen Standgebühren einhergehen und zum anderen können die Gäste der Feste nicht zeitgleich in Gastronomiebetrieben vor Ort einkehren“, gibt Junghans zu bedenken. Es seien also nicht grundsätzlich alle Gastronomen Gewinner dieser Veranstaltungen.

Wie viele Menschen von hessischen Oktoberfesten angelockt werden, ist nach Einschätzung der Expertin auch vom Ort abhängig. In Metropolregionen seien derartige Festivitäten neben den bestehenden kulturellen und gastronomischen Veranstaltungen ein Angebot mehr. „In strukturschwächeren Gebieten werden die Bürger mit derartigen Festen aufgefordert und motiviert, die heimische Komfortzone mal wieder zu verlassen, sodass die Besucherzahlen der Region dadurch steigen“, erläutert Junghans.

Kartoffelwochen und Spargelfeste: Viele traditionelle Feiern in Hessen

Kritik an den nachgeahmten Oktoberfesten weit weg vom bayerischen Original nennt Junghans „unverhältnismäßig“. „Warum sollte sich unsere Branche einem aktuellen Trend verschließen?“, argumentiert sie. Das Gastgewerbe sorge mit all seinen Facetten für den Austausch sowie mit den Festen unterschiedlicher Couleur für gute Stimmung zwischen den Menschen.

Junghans verweist darauf, dass es zahlreiche Aktionen in der Gastronomie gibt, die an andere Traditionen anknüpfen: etwa Kartoffelwochen, Spargelfeste, Gänseessen und Weihnachtsmärkte.

(dpa/SAKL)

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