Lokalverbot für Österreichs Koch des Jahres?
Ein heftiger Streit zwischen zwei Parteien tobt derzeit rund um das Gourmet-Restaurant. Momentan spricht vieles dafür, dass „Österreichs Koch des Jahres“ dabei auf der Strecke bleibt. Was ist hier los?
Wie der Kurier berichtet, hat Robert Glock, Sohn des bekannten Waffenproduzenten Gaston, vor sieben Jahren das 1,1 Hektar große Areal, auf dem sich auch das Restaurant befindet von der Seenimmobiliengesellschaft SIG gepachtet. Auf dem Gelände befinden sich außerdem ein öffentlich zugängliches Bad sowie ein Strand-Club. Glock habe insgesamt 2,4 Millionen Euro in das Projekt investiert, weil dies mündlich als Bedingung festgehalten wurde, um den über acht Jahre laufenden Pachtvertrag um weitere acht Jahre zu verlängern. Daraufhin investierte auch Wallner in das Restaurant, insgesamt 800.000 Euro und wurde Glocks Subpächter.
Glock soll Gelände räumen
Von der SIG erhielt Glock vor kurzem einen „Übergabeauftrag“, also eine Aufforderung, das gesamte Areal bis zum 14. März kommenden Jahres zu räumen. Gleichzeitig wurde ein neuer Pachtvertrag für drei Jahre ausgeschrieben. Glocks Anwalt hat diesen Auftrag bereits angefochten. Zwar sei es beihilferechtlich nicht möglich gewesen, den Pachtvertrag damals auf 16 Jahre abzuschließen, allerdings gäbe es Korrespondenz, welche die Gültigkeit des Vertrages bestätige.
„Nein, es gibt keine derartige Vereinbarung und keine Option. Wenn Glock die hätte, würde er sie ja vorlegen“, wird Reinhard Zechner, Geschäftsführer der SIG auf kurier.at zitiert. Dieser sei bereits seit langem nicht gut auf Glock zu sprechen, aufgrund einer Räumungsklage wegen einer nicht sanierten Ufermauer, die aber vom Bezirksgericht Klagenfurt abgelehnt wurde.
Wallner will selbst bieten
Mittlerweile sieht sich der Haubenkoch Hubert Wallner gezwungen, sich selbst als Alleinpächter zu bewerben. Doch dieser ist darüber alles andere als erfreut. Gegenüber dem Kurier sagt er: „Ich hatte mich auf acht weitere Jahre als Glocks Subpächter eingestellt und werde nun in diesem sinnlosen Streit aufgerieben. Hier wurde mit harter Arbeit ein über die Landesgrenzen hinaus renommiertes Restaurant aufgebaut. Ich kann einen Pressespiegel mit 4000 positiven Artikeln vorweisen, beschäftige 38 Mitarbeiter, die brav ihre Steuern zahlen. Es ist traurig, dass die Politik kein Machtwort spricht“. Der Niederösterreiche plane gemeinsam mit einem Investor auf dem Areal ein Vier-Sterne-Hotel mit 16 Zimmern zu errichten.
Falls die ganze Geschichte für „Österreichs Koch des Jahres“ schlecht ausgehen sollte, wolle Wallner alles aus dem Restaurant mitnehmen, was er hineingesteckt habe. „Ich nehme raus, was ich reingestellt habe. Dann gibt es keine Küche mehr, keine Theke, keine Terrasse, keine Marina, der Nachfolger stünde vor einem leeren Gebäude“, schreibt der Kurier. (kurier.at/MJ)