Interview

Jeane Fabre über das Potenzial von Bioweinen

Messeeindrücke
Eindrücke von der der Millésime Bio (Foto: © SUDVINBIO)
Jeane Fabre ist Präsidentin der Millésime Bio und echte Weinkennerin. Auf der diesjährigen Leitmesse für Bioweine, -biere und –spirituosen führte Gabriele Gugetzer ein Interview mit ihr. Im Gespräch machte Fabre deutlich, wie sie das Potenzial von Bio-Weinen einschätzt und welche Rolle diese für die Gastronomie spielen.
Freitag, 17.02.2023, 10:21 Uhr, Autor: Gabriele Gugetzer

Frau Fabre, warum war es so lange problematisch, gut schmeckende Bioweine zu produzieren?

Bioweinproduktion erfordert aufgrund der technischen Vorgaben einen Grad an Kontrolle, den es anfangs womöglich nicht gab, weil kein Winzer über ausreichende Erfahrung verfügte. Außerdem gab es sehr wenig Wettbewerb, während heute das Angebot an Bioweinen enorm gewachsen ist – und damit natürlich auch der Anreiz, mit Qualität zu punkten. Denn natürlich gibt es überhaupt keinen Grund, warum Bioweine weniger gut schmecken sollten als herkömmlich produzierte Weine.

In vergangenen Jahr verzeichnete die deutsche Biobranche im LEH erstmals einen Rückgang. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

In Frankreich werden 40 % der Bioweine direkt vermarktet, weshalb die Winzer von solchen Entwicklungen nicht so direkt betroffen sind. Wir konnten überdies in aktuellen Endverbraucherbefragungen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Belgien feststellen, dass aus wirtschaftlichen Gründen eher auf ein Glas Wein verzichtet wird und nicht auf das Biolabel an sich.

Wo sehen Sie Potenzial für Bioweine?

Das europäische Bioweinsiegel ist das bekannteste aller Bioweinsiegel. Wir sehen, dass gerade jüngere Käufer unter 45 Jahren und Kunden, die bewusste Kaufentscheidungen treffen, sich für Bioweine interessieren.

Welche Rolle spielt die Gastronomie?

Es sind letztendlich die Endverbraucher, also die Restaurantgäste, die sich zunehmend Wissen über die Umweltaspekte bei der Weinherstellung angeeignet haben und im Restaurant gezielt nach Bioweinen fragen. Wir beobachten zunehmend, dass auf Speisekarten solche speziellen Hinweise gegeben werden.

(Gabriele Gugetzer)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Alexander Herrmann
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Alexander Herrmann: „Die Intergastra ist seit Jahren eine der tollsten Messen“

Die Intergastra 2024 in Stuttgart steht vor der Tür. Auch der Fernsehkoch und Gastronom Alexander Herrmann wird vor Ort sein. Warum die Intergastra für ihn eine der tollsten Messen für die Gastronomie und Hotellerie ist, erläutert er im Interview mit HOGAPAGE. 
Intergastra
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Markus Tischberger: „Wir wollen auf der Intergastra Lösungsansätze zeigen“

Vom 2. bis zum 7. Februar ist es wieder so weit: Dann bietet die Intergastra wieder eine Fülle an Innovationen, zukunftsweisenden Diskussionen und inspirierenden Netzwerkmöglichkeiten. Im Interview mit HOGAPAGE erklärt Markus Tischberger, Projektleiter der Intergastra, wie die Messe Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen in der Branche bietet und welche Highlights die Besucher erwarten können.
Mike Süsser
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Mike Süsser: „Die Intergastra ist die schönste Auszeit, die man sich vorstellen kann“

Die Intergastra 2024 sollten Hoteliers und Gastronomen auf keinen Fall verpassen – das findet auch der Fernsehkoch Mike Süsser. Er wird die Messe ebenfalls besuchen. Im Interview mit HOGAPAGE erklärt er, warum die Intergastra 2024 für Gastronomen und Hoteliers ein absolutes Muss ist und teilt seine Vorfreude auf die Messe. 
Bierkenner Oliver Wesseloh degustiert ein Bier.
Interview
Interview

Schmeckt Bier vom Fass besser?

Es ist eine Streitfrage unter allen, die gerne einmal ein Bier trinken: Schmeckt es frisch vom Fass gezapft wirklich besser als aus der Flasche? Ein Bierexperte klärt auf.
Andreas Schwarzer
Kochvereinigung
Kochvereinigung

Zuwachs bei den BIOSpitzenköchen

Menschen mit gutem Essen glücklich machen – das ist die Leidenschaft von Andreas Schwarzer. Mit dieser Passion ist der Küchenchef der Brasserie Fleckenbühl jetzt der Kochvereinigung „BIOSpitzenköche“ beigetreten.
Internorga in Hamburg
Fachmesse
Fachmesse

Internorga 2026 bereits zu 90 Prozent ausgebucht

Auch 2026 heißt es wieder: Trends, Inspirationen und Innovationen auf der Internorga entdecken. Bis zum Messestart sind es zwar noch sechs Monate, aber schon jetzt ist die Ausstellungsfläche bereits fast ausgebucht.
Porträt von David Bruzzone
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

„Ein Check-In muss echte Verbindung schaffen“

Im exklusiven HOGAPAGE-Interview spricht David Bruzzone, Front Office Manager im neuen Kennedy 89, über die besondere Herausforderung eines Hotel-Pre-Openings. Er erklärt, warum der erste Eindruck beim Check-in unvergesslich sein muss, welche Rolle das Loyalty-Programm spielt und wie er für sein Team eine Kultur schafft, die Gäste spüren.
Christian Mayerhofer (Geschäftsführer CMI), Mario Gerber (Landesrat Tourismus, Wirtschaft und Digitalisierung), Sebiye Cara (Wirtschaftskammer Tirol Messepräsidentin), Johannes Anzengruber (Bürgermeister Landeshauptstadt Innsbruck), Karin Strobl (Projektleiterin Fafga), Alois Rainer (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft, Wirtschaftskammer Tirol) (v.l.n.r.) beim Pressegespräch zur Fafga
Branchentreff
Branchentreff

Fafga 2025: Tirols Zukunftsplattform für Hotellerie und Gastronomie

Trends, Talks, Transformationen: Vom 15. bis 17. September wird die Fafga auf der Messe Innsbruck zur zentralen Plattform der Hotellerie und Gastronomie in Tirol. Es treffen sich Branchenprofis zum intensiven Austausch über Top-Themen und Herausforderungen, die die zukunftsorientierten touristischen Betriebe von morgen bewegen. 
Matthias Firgo
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

7-Prozent-Mehrwertsteuer ab 2026: Warum Restaurants ihre Preise nicht anpassen

Ab 2026 soll wieder der ermäßigte Steuersatz von 7 % auf Speisen gelten. Entsprechende Gesetzesänderungen wurden jetzt auf den Weg gebracht. Viele Gäste erwarten dann sinkende Preise. Warum Gastronomen ihre Preise aber trotz der Steuersenkung nicht anpassen müssen, erklärt Matthias Firgo von der Hochschule München im Interview mit HOGAPAGE.