Vom Bademantel bis zum Klavier

Was Hotelgäste am liebsten stehlen

Grafik zu den meistgestohlenen Artikeln in Hotels
Kein Wunder, dass so viele Hotels auf unpraktische, aber ziemlich diebstahlsichere eigene Kleiderbügelsysteme setzen. (© Wellness Heaven)
Eine Studie hat jetzt erhoben, welche Gegenstände Hotelgäste am häufigsten mitgehen lassen. Dabei können sogar unterschiedliche Vorlieben einzelner Nationen festgestellt werden.
Dienstag, 26.11.2019, 11:14 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Auch wenn es streng genommen Diebstahl bleibt, so ist das Mitnehmen von Kulis, Seifen oder Shampoos aus dem Hotelzimmer für viele Gäste so etwas wie ein Kavaliesdelikt – und wird in der Regel von den Hotels auch nicht weiter verfolgt. Doch in der Rangliste des beliebtesten Diebesgutes in Hotelzimmern rangieren Handtücher, Bademäntel und Kleiderbügel ganz vorne, wie eine Umfrage des Wellness-Guides Wellness Heaven jetzt ergeben hat. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Selbst Badarmaturen, Fernseher oder ein ganzes Klavier kann von skrupellosen Langfingern schon mal als „Souvenir“ mitgenommen werden:

  • So wurde in einem Berliner Hotel schon mal der Kopf einer Regendusche, eine Hydromassage-Dusche, eine Toilettensitz, ein Abflussrohr und auch gleich ein ganzes Waschbecken von handwerklich begabten Gästen abmontiert.
  • Ein Hotelier aus Italien erzählt: „Als ich einmal durch die Lobby lief, fiel mir auf, dass irgendetwas fehlte. Kurz darauf erfuhr ich, dass drei unbekannte Männer in Overalls das große Piano abtransportiert hatten. Es tauchte natürlich nie wieder auf.“
  • Ein Hotelbesitzer aus dem Sauerland berichtet davon, wie eines Morgens die gesamte Stereoanlage des Wellness-Bereichs verschwunden war.
  • Der Stammgast eines Hotels erbeutete ein ganzes Speiseservice. Regelmäßig über mehrere Monate ließ er immer wieder Teller, Tassen, Besteck und Gläser aus dem Hotelrestaurant mitgehen.

Langweilige Deutsche, genussorientierte Österreicher

Durchaus spannend sind dabei die unterschiedlichen Vorlieben einzelner Nationalitäten:

  • Es stellt sich etwa heraus, dass der deutsche Hotelgast einem eher langweiligen Diebstahlverhalten folgt: Neben Handtüchern und Bademänteln lässt er in erster Linie Kosmetik mitgehen.
  • Viel genussorientierter geht es da schon bei den Österreichern zu: Geschirr und Kaffeemaschinen tauchen weit oben in der Diebstahlskala auf: vom korrekten Esswerkzeug und den Zubereitungsvarianten für den „kleinen Braunen“ kann man in der Alpenrepublik offenbar nicht genug zu Hause stehen haben.
  • Italiener bevorzugen Weingläser als Hotel-Souvenir.
  • Bei Schweizern rangiert der Haarföhn weit oben im Ranking.
  • Der Franzose hingegen stiehlt schon etwas spektakulärer: Er vertritt die Nation, die mit Abstand am häufigsten Fernsehgeräte und Fernbedienungen mitgehen lässt.
  • Holländische Hotelgäste sehen in ihren Mitbringseln vor allem den praktischen Nutzen: Zu ihren Favoriten zählen Glühbirnen und Toilettenpapier.

Skrupellose 5-Sterne-Gäste

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfrage unter rund 1200 Hotels der 4- und 5-Sterne-Kategorie: Gäste von 5-Sterne-Häusern sind oft besonders skrupellos beim Thema Diebstahl. So ist etwa die Wahrscheinlichkeit, dass hochwertige TV-Geräte aus dem Zimmer gestohlen werden, bei Gästen im 5-Sterne-Segment 9-fach höher als bei Reisenden in 4-Sterne-Hotels. Ebenso sind Kunstwerke in Luxushotels ein begehrtes Objekt der Begierde (5,5-mal höhere Diebstahl-Wahrscheinlichkeit). Auch Tablet PCs und Matratzen werden in 5-Sterne-Häusern häufiger entwendet.

4-Sterne-Gäste begnügen sich hingegen mit weniger spektakulären Geschenken: Handtücher und Kleiderbügel sind bei ihnen tendenziell beliebter als bei 5-Sterne-Gästen, praktische Utensilien wie Batterien und Fernbedienungen klaut der 4-Sterne Hotelgast mit besonderer Wonne (3,1-mal bzw. 5,0-mal häufiger als der 5-Sterne Reisende).

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