Umfrage

Urlauber unbeeindruckt von Corona

Urlauber in einem Swimmingpool
Lediglich 14 Prozent haben Angst, sich beim Reisen mit Corona zu infizieren – dies ist nur eines der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von reisepiraten.de. (© Wordley Calvo Stock – stock.adobe.com)
Wie kritisch sehen Urlauber die Corona-Lage tatsächlich? In einer internationalen Umfrage hat Urlaubspiraten.de 27.036 Nutzer befragt, inwiefern sich ihr Buchungsverhalten durch die vorherrschende Epidemie verändert hat.
Donnerstag, 05.03.2020, 15:30 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die Ausbreitung des Coronavirus sorgt weltweit für Verunsicherung, auch und gerade unter Reisenden. Doch wie kritisch sehen Urlauber die Lage tatsächlich? In einer internationalen Umfrage haben die Reiseexperten von Urlaubspiraten.de insgesamt 27.036 Nutzer befragt, inwiefern sich ihr Buchungsverhalten durch die vorherrschende Corona-Epidemie verändert hat.

Reisende halten an ihren Plänen fest

Lediglich 14 Prozent haben Angst, sich beim Reisen mit Corona zu infizieren. 39 Prozent haben in dieser Hinsicht keinerlei Bedenken, bei 47 Prozent kommt es auf das Reiseziel an. Der Großteil der Reisenden zeigt sich unbeeindruckt von der vorherrschenden Panik rund um das Coronavirus: 72 Prozent halten an ihren bestehenden Reisepläne fest. Lediglich 9 Prozent haben ihre Reise vorsorglich storniert oder verschoben. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) bucht ihre Reisen wie gewohnt, mehr als jeder Dritte (35 Prozent) wartet hingegen noch ab, wie sich die Lage entwickelt. 86 Prozent denken jedoch, dass sie im Sommer wieder normal verreisen werden.

David Armstrong, CEO der HolidayPirates GmbH: “Als Reisevermittlungsportal bekommen wir die Auswirkungen der Corona-Angst natürlich auch zu spüren. Insgesamt rechnen wir aber nicht mit einem längerfristigen Einbruch des Reisemarkts. Zum einen, weil damit zu rechnen ist, dass bald ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt. Zum anderen, weil gerade Urlaubsreisen – anders als Geschäftsreisen – ein gewisses Grundbedürfnis der Menschen darstellen.”

Keine Bedenken bei Flugzeugen

Nur knapp jeder Dritte (30 Prozent) fühlt sich ausreichend über seine Rechte als Reisender in Bezug auf Stornierungen und Umbuchungen aufgrund des Coronavirus informiert. Knapp die Hälfte (48 Prozent) fühlt sich nur teilweise informiert, gut jeder Fünfte (22 Prozent) fühlt sich schlecht informiert. Nach den vielen Berichten über unter Quarantäne gesetzte Kreuzfahrtschiffe, sagt mehr als ein Drittel der Befragten (34 Prozent), dass sie die Ozeandampfer vorerst meiden wollen. Jeder Fünfte (20 Prozent) versucht vor allem den öffentlichen Nahverkehr zu meiden. Lediglich elf Prozent meiden Flugzeuge und nur acht Prozent Fernzüge. 41 Prozent sehen die Lage hingegen entspannter und wollen nichts davon meiden. Zehn Prozent wollen vorerst auf alle genannten Verkehrsmittel verzichten.

Mehrheit hält das Ende der Reisebeschränkungen für absehbar

Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) denkt, dass die derzeitigen Reisebeschränkungen noch ein paar Monate anhalten werden. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) denkt hingegen, das sie bereits in ein paar Wochen wieder aufgehoben werden. Lediglich 4 Prozent glauben, dass die Beschränkungen länger als ein Jahr anhalten werden. 5 Prozent glauben, dass Corona eine dauerhafte Gefahr bleiben wird. 46 Prozent halten die Vorsichtsmaßnahmen, die in Deutschland derzeit getroffen werden, um die Ausbreitung von Corona einzudämmen, für genau richtig. Gut jeder Dritte (34 Prozent) hält die Maßnahmen für übertrieben, knapp jeder Fünfte (19 Prozent) hält sie für ungenügend.

Zur Umfrage: Die Befragung wurde im Zeitraum vom 4. bis 5. März 2020 unter insgesamt 27.036 Nutzern der HolidayPirates Portale in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich durchgeführt.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Menschen tagen an einem runden Tisch
Runder Tisch
Runder Tisch

Tourismusbranche tagt über Corona

Vertreter der Tourismusbranche haben an einem Runden Tisch im Bundeswirtschaftsministerium über die Auswirkungen des Coronavirus diskutiert. Diese fordern nun von der Regierung schnelle Liquiditätshilfen. 
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes auf der ITB Berlin 2024. (Foto: © Messe Berlin GmbH)
Tourismus
Tourismus

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs

Der Optimismus in der Reisebranche wächst. Die Buchungen steigen und die Auswirkungen der harten Corona-Jahre sind offensichtlich vorbei. Zudem werden die Menschen wieder investitionsfreudiger, wenn es um die schönste Zeit des Jahrs geht.
Freundinnen mit Landkarte in der Stadt
Tourismus
Tourismus

Reisebranche auf Erholungskurs

Die Deutschen wollen wieder reisen: Laut einer Studie der „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen“ planen zwei Drittel der Deutschen bereits einen oder mehrere Urlaube. Dennoch ist noch nicht alles so, wie vor der Corona-Pandemie.
Touristengruppe
Übernachtungszahlen
Übernachtungszahlen

Deutschland-Tourismus erstmals auf Vorkrisenniveau

Im August verzeichneten Hotels, Gasthöfe und Pensionen mehr Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland als im Vorjahresmonat. Dabei hat der Deutschland-Tourismus erstmals das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht.
Brandenburger Tor
Gästezahlen
Gästezahlen

Berlin-Tourismus fast auf Vor-Corona-Niveau

Berlin zieht mittlerweile wieder fast so viele Touristen an wie vor der Corona-Krise. Trotz Corona und Energiekrise blickt die Tourismusbranche dabei voller Zuversicht auch auf die kommenden Wintermonate.
Wegen Lockdown geschlossenes Restaurant
Corona-Politik
Corona-Politik

Restaurant-Schließungen waren verfassungsgemäß

Aktuell gibt es kaum noch verpflichtende Corona-Regeln. Ganz anders vor einem Jahr, als die Bundes-Notbremse Einschränkungen in fast allen Lebensbereichen vorschrieb. Das Karlsruher Gericht hat jetzt entschieden, dass die Restaurant-Schließungen im Kampf gegen Corona verfassungsgemäß waren.
Eine Reisende auf dem Flughafen
Tourismus
Tourismus

Folgen der Corona-Pandemie immer noch spürbar

Laut Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch hat sich die Tourismusbranche noch nicht von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Sie fordert daher weitere politische Unterstützung.