Initiative

„Leere Stühle“-Aktion in ganz Deutschland geplant

„Leere Stühle“-Aktion vor der Dresdner Frauenkirche
Aktion „Leere Stühle“ der sächsischen Gastronomie, Hotel- und Eventbranche vor der Dresdner Frauenkirche am Freitag, 17. April 2020. (Foto: © picture alliance/Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa)
Mit einem kreativen Protest in Dresden hatten sächsische Gastronomen jüngst auf ihre prekäre Lage aufmerksam gemacht. Der Leaders Club Deutschland will die Aktion nun auf weitere Städte ausdehnen. Ein Datum gibt es schon.
Montag, 20.04.2020, 13:33 Uhr, Autor: Kristina Presser

Das Gastronomen-Netzwerk Leaders Club Deutschland greift die Initiative „Leere Stühle“ der Interessensgemeinschaft Sächsischer Gastronomen, Hoteliers und Veranstalter auf und ruft seine Mitglieder dazu auf, diesen „kreativen Protest“ nun deutschlandweit umzusetzen. Die Aktionen sollen für Freitagmittag (24.4., Kernzeit 11 bis 13 Uhr) geplant sein, in den Städten Berlin, Dresden, Hamburg, München und Nürnberg. Am vergangenen Freitag hatten Sachsens Gastronomen hunderte leere Stühle und eine festlich gedeckte Tafel ohne Gäste vor der Dresdner Frauenkirche aufgestellt, um auf ihre mehr als angespannte Situation während der Corona-Krise aufmerksam zu machen. „Jeder Stuhl steht für einen Gastronom“, mahnte die Interessengemeinschaft, die den „Hilferuf“ organisierte. Verbunden war die Aktion mit einem Schreiben an Regierung und Landtag. Darin appellierte zusammengefasst 530 Unternehmer mit über 20.000 Mitarbeitern: „Unsere sächsische Gastronomie steht vor dem Aus.“  – und baten um Gespräche, Förderungen, Zuschüsse und Lösungen für „den Ausstieg aus dieser Misere“.

Nun soll auch in anderen deutschen Metropolen die „Leere-Stühle“-Initiative an den Start gehen, so der Wunsch des Leaders Clubs. Dafür brauche es „Macher, die in den einzelnen Städten die Umsetzung und Anmeldung der Aktion übernehmen und koordinieren“ sowie finanzieller Unterstützer. Dabei betonte das Netzwerk, dass die Einhaltung des Infektionsschutzgesetzes höchste Priorität habe und niemand in Gefahr gebracht werden sollen.

Gemeinsam wolle man so auf die existenzbedrohende Lage der Gastronomen in Deutschland aufmerksam machen. Gleichzeitig soll es konkrete Forderungen an die Regierung geben:

  • 1. Ein klarer Fahrplan für die Wiedereröffnung unserer Betriebe.
  • 2. Einführung von 7% Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe.
  • 3. Aufstockung von Zuschüssen für alle Unternehmensgrößen (bemessen an Steuererklärungen, um ehrlich wirtschaftenden Gastronomen gerecht zu werden).
  • 4. Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80% UND Einführung für unsere Azubis.

Mehr zur Aktion: hier.

(Leaders Club/dpa/sn)

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