„Sourtoe-Whiskey“

Hotelgast klaut amputierten Zeh aus Whiskeyglas

Der „Sourtoe-Cocktail“
Der „Sourtoe-Cocktail“ in Kanada ist nichts für zart besaitete Whiskey-Trinker. (© Samantha Brown / Screenshot Facebook)
In Kanadas Wildnis herrscht nicht nur ein raues Klima, sondern auch eine kulinarische Sitte, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wer den „Sourtoe-Whiskey“ bestellt, erhält in seinem Glas einen menschlichen Zeh dazu. Ein Gast nahm den Körperteil mit nach Hause. 
Dienstag, 18.07.2017, 11:11 Uhr, Autor: Felix Lauther

Whiskey-Trinker sind in der Regel Genussmenschen, die sich von den Aromen des Spirituosen-Klassikers betören lassen. Der „Sourtey-Cocktail“ ist aber ein Drink, dessen spezielle Zutat nichts für nervenschwache Gäste ist. In dem Whiskeyglas befindet sich nämlich ein amputierter menschlicher Zeh.

Mutprobe, Diebstahl, Goldgräber
Dieser „extreme Cocktail“ ist in Kanada selbst und bei Reisebloggern eine bekannte Spezialität, an der schon viele Mutproben gescheitert sind. Hotelbesitzer Terry Lee, der den „Sourtoe-Cocktail“ in seiner Bar ebenfalls auf der Karte hat, musste jüngst schwer schlucken: ein Hotelgast hat den Zeh nach der Bestellung eingesteckt und sich davon gemacht, wie der „Guardian“ berichtet. Lee ist nun richtig sauer: „Die Zehen sind schwer zu bekommen.“ Der Cocktail wird nur in einem Zeitfenster von zwei Stunden ausgeschenkt. Eine Servicekraft genehmigte dem Zeh-Dieb aber eine Ausnahme, die der Mann dreist ausnutzte. Lee hat zwar noch einige Ersatzzehen im Keller, ist aber trotzdem ziemlich angefressen. Er will den Zeh unbedingt zurückhaben, er sei eine Errungenschaft von einem Mann, der seinen Zeh aus gesundheitlichen Gründen abnehmen lassen musste.

Seit mehreren Jahrzehnten hat das Hotel den „Sourtoe-Whiskey“ auf der Karte. Die Entstehungsgeschichte des Drinks beginnt der Legende nach in den Zwanzigerjahren, als sich ein Goldgräber seinen abgefrorenen Zeh selbst mit dem Beil abhakte und ihn in Alkohol konservierte, wie Spiegel Online schreibt. 1977 will ein Barkeeper den Zeh in einem Einmachglas entdeckt haben. Einige Drinks später soll der alkoholisierte Barbetreiber den „Sourtoe-Cocktail“ aus der Taufe gehoben haben. Hartgesottene, die den Drink bestellen und den Zeh mit ihren Lippen berühren, erhalten ein Zertifikat.

Zehensuche über die Hotelwebsite
In Deutschland stünde der „Sourtoe“ vermutlich auf keiner Getränkekarte. In Kanada darf er unter einer gewissen Voraussetzung verkauft werden. Der Zeh muss sechs Monate in Salz eingelegt werden, bevor der Barkeeper ihn im Whiskeyglas drapieren darf.

Terry Lee und seine Hotelmanagerin Geri Coulbourne ärgern sich wiederholt über Zehen-Diebe. Achtmal bereits ging das leere Glas zurück an die Bar. Das Körperteil wurde mehre Male gestohlen und einmal sogar verschluckt, wie Spiegel Online weiter berichtet. Seit diesen Vorfällen ist der Hotelbesitzer ständig auf der Suche nach neuen Extremitäten am „Fuße der Barkultur“. Über die Website des Hotels können sich Personen melden, die entweder selbst oder den Zeh eines verstorbenen Angehörigen spenden wollen.

Der Zeh-Dieb konnte übrigens schnell gefunden werden, denn er hatte das Zertifikat mit seinem Namen in der Hotelbar liegen gelassen. (Spiegel.de / FL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Graffiti-Sprayer
Schutzmaßnahmen
Schutzmaßnahmen

Graffitis an der Fassade: So schützen sich Hotels und Restaurants

Ob gemalt oder gesprüht, ob ein Schriftzug oder Bild – auch Fassaden von Hotels oder Restaurants können Opfer von unerlaubten Graffitis werden. Worauf es dann ankommt und was vorbeugend hilft.
Christian Jürgens
Comeback
Comeback

Neustart für Christian Jürgens in der Schweiz

Eine turbulente Zeit liegt hinter ihm. Jetzt startet der Spitzenkoch wieder neu durch. Christian Jürgens übernimmt ab Oktober die kulinarische Leitung im Hotel und Restaurant Villa Florhof beim Kunsthaus in Zürich.
Christian Mayerhofer (Geschäftsführer CMI), Mario Gerber (Landesrat Tourismus, Wirtschaft und Digitalisierung), Sebiye Cara (Wirtschaftskammer Tirol Messepräsidentin), Johannes Anzengruber (Bürgermeister Landeshauptstadt Innsbruck), Karin Strobl (Projektleiterin Fafga), Alois Rainer (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft, Wirtschaftskammer Tirol) (v.l.n.r.) beim Pressegespräch zur Fafga
Branchentreff
Branchentreff

Fafga 2025: Tirols Zukunftsplattform für Hotellerie und Gastronomie

Trends, Talks, Transformationen: Vom 15. bis 17. September wird die Fafga auf der Messe Innsbruck zur zentralen Plattform der Hotellerie und Gastronomie in Tirol. Es treffen sich Branchenprofis zum intensiven Austausch über Top-Themen und Herausforderungen, die die zukunftsorientierten touristischen Betriebe von morgen bewegen. 
Spitzenköche
Event
Event

Küchenlegenden kehrten ins Wasserturm Hotel Köln zurück

Kulinarische Reunion im Wasserturm Hotel Köln: Bei einer exklusiven Kitchenparty kehrten gleich mehrere Spitzenköche an ihre einstige Wirkungsstätte zurück. Den Gästen boten sie dabei kulinarische Höhenflüge mit einem Blick auf die Kölner Lichter.
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche
Gasspeicherumlage
Gasspeicherumlage

Bundesregierung will Gaskunden entlasten

Unternehmen und Privathaushalte sollen ab dem kommenden Jahr weniger für Erdgas zahlen. Die Bundesregierung will die Gasspeicherumlage abschaffen. Der Bundestag wird am Donnerstag erstmalig über einen entsprechenden Entwurf debattieren.
Lars Klingbeil (SPD) sitzt neben Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Thorsten Frei (CDU)
Energiepolitik
Energiepolitik

Kabinett beschließt Entlastungen für Stromkunden – profitiert auch das Gastgewerbe?

Das Bundeskabinett hat wichtige Vorhaben in der Energiepolitik beschlossen. Milliarden-Zuschüsse sollen die Netzentgelte beim Strom senken. Eine Senkung der Stromsteuer für alle soll es aber vorerst nicht geben.
Zwei Gastronomen bei der Abrechnung
Umfrage
Umfrage

Dehoga schlägt Alarm: „7 Prozent Mehrwertsteuer auf Essen sind überlebenswichtig“

Die Lage im Gastgewerbe ist weiterhin angespannt. Der Dehoga befürchtet das sechste Verlustjahr in Folge für die Branche. Präsident Guido Zöllick fordert daher entschlossenes Handeln der Politik und Steuerfairness.
Restaurantsbetreiberin schaut auf einen Brief
Offener Brief
Offener Brief

Hotelier wirft Politik „Staatsversagen“ vor

Derzeit erhalten Tausende Unternehmen Rückforderungsbescheide für Corona-Soforthilfen aus dem Jahr 2020 – auch viele Gastronomen und Hoteliers sind betroffen. Ein Hotelier aus Hessen schlägt nun Alarm und warnt in einem offenen Brief an den hessischen Wirtschaftsminister vor den existenzbedrohenden Folgen für die Branche. 
Daniel Steinhoff
Fachkräftemangel
Fachkräftemangel

Fachkräftemangel beendet Ära des Brockenwirts

Eine Ära geht zu Ende: Seit 35 Jahren wird die Gastronomie und das Hotel auf dem Brocken im Harz von Familie Steinhoff betrieben. Nun will sich Brockenwirt Daniel Steinhoff jedoch zurückziehen – zumindest teilweise. Das ist der Grund.