Die Wahl ist vorbei – was bedeutet das für die Hospitality?
Dass sich am gestrigen Sonntag so viele Bürger an die Urnen begaben, obwohl gerade vielerorts Fasching gefeiert wird, zeigt, wie wichtig diese Wahl für unser Land war. Nun beginnt die Phase der Koalitionsverhandlungen.
Bleibt die finanzielle Belastung?
Ein zentrales Thema bleibt die Mehrwertsteuer. Die Rückkehr zum regulären Satz von 19 Prozent für Speisen belastet die Betriebe bereits massiv. Wird die neue Regierung hier nachsteuern oder bleibt es bei der finanziellen Mehrbelastung?
Ebenso steht die dringend benötigte Reform des Arbeitsmarktes im Raum – von flexibleren Arbeitszeitmodellen bis hin zur Entbürokratisierung bei der Fachkräftezuwanderung. Ohne eine nachhaltige Lösung bleibt der Personalmangel das vermutlich größte Wachstumshemmnis für die Hospitality.
Energiepreise und Klimaschutz: Belastung oder Chance?
Weitere drängende Themen sind die Energiepreise und generell die Betriebskosten. Hier stellt sich die Frage, ob eine neue Regierung steuerliche Entlastungen oder Förderprogramme für nachhaltige Investitionen auf den Weg bringt. Denn Klimaschutzmaßnahmen dürfen nicht auf dem Rücken einer ohnehin gebeutelten Branche lasten, sondern müssen praktikabel und wirtschaftlich sinnvoll gestaltet werden.
Welche Auswirkungen hätten mögliche Koalitionen?
Eine Regierung unter der Union und der AfD könnte wirtschaftspolitisch für Entlastungen bei Steuern und Bürokratie sorgen, würde aber gleichzeitig große Unsicherheiten bei der Fachkräftezuwanderung schaffen – ein Risiko für eine Branche, die dringend auf internationale Arbeitskräfte angewiesen ist.
Eine Koalition aus Union und SPD hingegen könnte für Stabilität sorgen, birgt jedoch die Gefahr, dass dringend benötigte steuerliche Erleichterungen und Arbeitsmarktreformen auf die lange Bank geschoben werden.
Die Gastronomie und Hotellerie sind nicht nur Wirtschaftszweige, sondern essenzielle Bestandteile des gesellschaftlichen Lebens und des Tourismus. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung dieses Potenzial erkennt – und die Rahmenbedingungen schafft, die unsere Branche braucht, um endlich wieder nachhaltig wachsen zu können.
(KAGI)