Stiftung Warentest nimmt Reiseportale unter die Lupe
Insgesamt wurden von Stiftung Warentest 14 Portale analysiert. Bei acht davon handelt es sich (wie bei einem Reisebüro) um Vermittler von Pauschalreisen, die mehrere Veranstalter verkaufen. Daneben wurden weitere fünf Anbieter unter die Lupe genommen, die zu einem speziellen Unternehmen gehören und nur ihren Veranstalter vermitteln. Last but not least wurde auch das Portal FTI überprüft, welches neben sieben Unternehmensmarken auch die Angebote von insgesamt 52 Veranstaltern anbietet. Für ihre Angebote nutzen alle Anbieter die Datenbank von Traveltainment, eines der größten Vertriebssysteme im Tourismus. Dies ist auch der Grund, weshalb identische Pauschalreisen auf jeder Plattform den gleichen Preis haben.
Keine echte Hilfe, nur allgemeine Informationen
Der große Vorteil von Onlineportalen besteht darin, dass User schnell und einfach von jedem Ort der Welt eine Reise buchen können, inklusive Flug, Hotel und Transfer. Doch natürlich ist es nicht immer so leicht. Oft kommen bei den Kunden Fragen auf, beispielsweise zur Barrierefreiheit in Hotels oder zur Sitzplatzreservierung im Flieger. Eigentlich sollten diese Fragen kein Problem darstellen, da es ja Kunden-Hotlines gibt. Der Test zeigt jedoch, wenn es wirklich einmal zu Fragen kommt, werden Kunden häufig allein gelassen. In vielen Fällen würde nach konkreten Informationen gefragt, geliefert würden aber nur allgemeine Aussagen, die dem User nicht weiterhelfen.
Bewertet wurden von Stiftung Warentest die Bereiche „Suche und Ergebnisdarstellung“, „Buchen und Stornieren“, jeweils mit 30 Prozent sowie „Beratung“ und „Website“ mit jeweils 20 Prozent. Holidaycheck, Lastminute.de, Onlineweg.de und Weg.de sind zwar die Sieger des umfangreichen Tests, doch auch sie schafften beim Punkt Beratung nur ein „ausreichend“. Bei den Gesamtnoten schnitten diese vier Vermittler jedoch mit „gut“ ab.
Immer den Preis im Auge behalten
Der Websitebesucher bekommt nach Eingabe von Ziel, Abflugort, Datum und Anzahl der Reisenden eine Trefferliste angezeigt. Hat man sich entschieden, klickt man sich weiter von Schritt zu Schritt: persönliche Angaben, Reiserücktrittsversicherung, Sitzplatzreservierung, etc.. Hier ist Vorsicht geboten. Laut den Testern kommt es nicht selten vor, dass sich der Preis während der Abfrage weiter erhöht. So lag der Anstieg bei einer Reise in die Dominikanische Republik beispielsweise bei 275 Euro.
Bei Angeboten, die keine Pauschalreisen darstellen, sondern bei denen man die einzelnen Bausteine nach und nach kombiniert, sind ebenfalls oft tückisch. Bei den Veranstalternamen sind derartige Angebote häufig mit einem „X“ gekennzeichnet. Auch hier gilt: aufpassen! Manchmal fehlen Leistungen wie der Transfer oder es werden sehr hohe Anzahlungen (max. 20 Prozent) verlangt.
Bei „Buchen und Stornieren“ schnitten alle Anbieter gut ab. Diese Vorgänge funktionieren problemlos. Auch Nutzerdaten würden nur verschlüsselt übertragen.
Die Stiftung Warentest empfiehlt: Vor der finalen Buchung genau kontrollieren, ob alles korrekt eingegeben ist. Denn bei Reisebuchungen gibt es kein 14-tägiges Widerrufsrecht – anders als bei den meisten Onlineverträgen. (bild.de / MJ)