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Ein Inbegriff der Kochkunst – Die französische Küche

Ein Inbegriff der Kochkunst Die französische Küche
Gutes Essen gehört zu Frankreich wie der Eiffelturm zu Paris: duftende Baguettes, frischer Käse, köstliche Tartes und die Franzosen, die es lieben, ihre Mahlzeiten zu zelebrieren. Gerne  stundenlang und selbstverständlich mit einem guten Glas Wein.
Mittwoch, 12.07.2017, 15:03 Uhr, Autor: Stefan Ost

Weil die französische Küche so sehr in der Kultur des Landes verwurzelt ist, wurde sie 2010 – als erste Landesküche überhaupt – sogar von der UNESCO als immaterielles Kulturgut zum Weltkulturerbe ernannt. Und das hat seinen Grund: Gutes Essen gehört in Frankreich heute nicht allein der Oberschicht – es gehört allen. Das war nicht immer so: Vor der französischen Revolution arbeiteten die großen Köche für den Adel am Hofe oder für das wohlhabende Bürgertum. Nach 1789 eröffneten viele der arbeitslos gewordenen Küchenchefs Restaurants oder fanden darin eine Beschäftigung. In dieser Zeit zog es viele Küchenkünstler der Grande Nation ins europäische Ausland – nicht nur im reichen London lernte man diese buchstäbliche Mundpropaganda zu schätzen

Ein Inbegriff der Kochkunst

Der internationale Siegeszug der französischen Küche wurde durch die Revolution nachhaltig befeuert. Und in Frankreich konnten plötzlich weniger gut betuchte Bürger in einem der zahlreichen neuen Restaurants in den Genuss der hohen Küchenkunst kommen. Spätestens als preiswerte Brasserien und Bistros die französischen Städte eroberten, war die Cuisine française in der breiten Masse angekommen. Und sie fand Gefallen an den kulinarischen Genüssen. Das ist bis heute so geblieben. Noch immer ist die Nationalküche Frankreichs prägend für den Stil vieler großer Köche weltweit.

Wer nicht mit der Zeit geht….

Allerdings musste sich auch die französische Küche in den vergangenen Jahren weiterentwickeln. Aus gutem Grund: Die kulinarische Konkurrenz – insbesondere in Spanien und den skandinavischen Ländern – hat nicht geschlafen und zunehmend das Interesse der internationalen Gourmetszene geweckt. Vom spanischen El Bulli bis zum dänischen Noma – innovative Restaurantkonzepte setzten die Kochkünstler in Frankreich unter gehörigen Druck. Viele Köche haben bereits vor einigen Jahren verstanden, dass die Ansprüche der Gäste gewachsen sind und sich verändert haben. Geschmack alleine auf dem Teller war nicht mehr genug, die Gerichte mussten leichter daherkommen, das Restauranterlebnis als solches wieder größer werden. Die Franzosen haben sich das zu Herzen genommen und sie haben es geschafft ihrer Küche die Schwere zu nehmen und weltoffener zu werden – ohne sich dabei selbst zu verraten.

National und regional – Hauptsache gut!

Trotz der großen Unterschiede zwischen der »klassischen« französischen und der ländlichen Kochkunst herrscht in Frankreichs Küchen dabei eine harmonische Koexistenz des Nationalen und Regionalen. »Beide Küchen vereinen zwei wesentliche Gemeinsamkeiten: ihr bedingungsloser Anspruch an die Qualität der Produkte und das Handwerk, das mit der Zubereitung verbunden ist.

Label Rouge – amtlich bestätigte Qualität

Während in Deutschland viel über hohe Qualität geredet, jedoch häufig am Ende doch aufgrund des Preises entschieden wird, sind unsere französischen Nachbarn in diesem Punkt kaum kompromissbereit. Eines haben sie uns auf jeden Fall voraus: Sie haben ein überzeugendes System geschaffen, mit dem sie ihre Produktqualität hervorheben, z. B. mit dem Label Rouge, einem amtlichen Gütesiegel für hochwertige Lebensmittel aus Frankreich, das auch bei Endverbrauchern heute sehr beliebt ist. Es wurde 1965 auf Veranlassung französischer Geflügelproduzenten geschaffen, die mehr Wert auf eine traditionelle und naturnahe Tierhaltung legten. Neben Geflügel werden unter diesem Gütesiegel mittlerweile auch andere land- und fischereiwirtschaftliche Erzeugnisse geführt.

Text: Daniela Müller, Foto: Getty-Images

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