Ernährung & Gastronomie

Kinderessen: Restaurants oft schlechter als McDonald’s

Drei fröhliche Kinder essen in einem Restaurant
Kindermenüs in Restaurants sind besser als Fast-Food-Angebote. Oder etwa doch nicht? Eine aktuelle Studie gibt Auskunft. (© kolinko_tanya/Fotolia)
Sind „Juniormenüs“ von  McDonald’s tatsächlich ungesünder als die Kinderangebote in der klassischen Gastronomie? Die Universität Heidelberg führte eine großangelegte Studie durch und kam zu überraschenden Ergebnissen…
Montag, 11.02.2019, 10:39 Uhr, Autor: Thomas Hack

Wie eine Studie von Heidelberger Forschern nun belegt, sind eine Vielzahl deutscher Restaurants qualitativ keineswegs besser als amerikanische Fast-Food-Lokale – zumindest was das Speisenangebot für Kinder anbelangt. Wie im Focus berichtet wird, hat Professor Sven Schneider von der Uni Heidelberg mit seinen Kollegen eine groß angelegte Analyse durchgeführt, um herauszufinden, wie gut oder schlecht das Kinderessen in den jeweiligen Restaurantkategorien wirklich ist. Mittels zufällig ausgewählter Stichproben haben die Forscher 500 deutsche Restaurants und rund 1.900 Kindergerichte unter die Lupe genommen, welche auf ein knappes Dutzend Qualitätsmerkmale hin getestet wurden. Unter anderem wurde analysiert, ob die Kinderangebote Obst, Gemüse und Vollkornprodukte enthalten und wie hoch der Anteil von fettreichem Fisch bzw. mageren Fleischprodukten ist. Das Ergebnis ist ernüchternd – wenn nicht gar höchst alarmierend: Die Menüs in den allermeisten Restaurants sind keineswegs besser als die Kinderangebote von McDonald’s, Burger King und Co.

Kein einziges der getesteten Kindergerichte enthielt Vollkornprodukte
Dem Bericht zufolge würden 80 Prozent des untersuchten Speisenangebots folgende acht Gerichte umfassen: Chicken Nuggets, Pommes Frites, Pasta, frittierte Fischzubereitungen, fette Fleischgerichte, Würstchen, Burger und Süßspeisen. „Viele dieser Gerichte sind hochverarbeitet und enthalten kaum Ballaststoffe“, ließ Professor Schneider gegenüber dem Focus verlauten. Die wenigsten untersuchten Speisen enthielten laut den Forschern genügend Nährstoffe, würden auf ungesundes Fett verzichten oder sich durch niedrigere Energiewerte auszeichnen. Von fünf getesteten Gerichten würde im Durchschnitt gerade einmal eines davon einigermaßen gesunde Werte aufweisen. Als Beispiel dafür wurde etwa Putengeschnetzeltes mit Gemüsereis genannt. Noch erschreckender: In keinem einzigen der knapp 1.900 getesteten Speisen fanden die Forscher Vollkornprodukte. Im Vergleich zu den großen Ketten der Systemgastonomie lässt sich durch die Studie sagen: McDonald’s schneidet besser ab als die überwiegende Zahl der getesteten Restaurants – von dem Fast-Food-Riesen würden den Forschern zufolge wenigstens frische Apfelschnitze, Salate etc. für die Kleinen angeboten werden. (focus/TH)

P.S.: Was Sarah Wiener zu ungesunden Kindergerichten zu sagen hat, erfahren Sie hier 

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